Zahnempfindlichkeit durch kalte Lebensmittel
Eis oder kalte Getränke können unangenehme Schmerzen auslösen, wenn die Zahnempfindlichkeit groß ist. Wir schauen uns in diesem Artikel mögliche Ursachen für kälteempfindliche Zähne an. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.
Anatomie des Zahns
Empfindliche Zähne reagieren bei bestimmten Reizen oder Lebensmitteln mit unangenehmen Schmerzen. Um besser zu verstehen, wie es dazu kommt, sehen wir uns kurz den Aufbau eines Zahns an:
Der Zahn besteht aus einer Krone (der sichtbare Teil), dem Zahnhals (Übergang zwischen Krone und Wurzel) und der Wurzel im Zahnfleisch. Die äußerste Schicht der Zahnkrone nennt sich Zahnschmelz. Es handelt sich um die härteste Substanz im menschlichen Körper. Darunter verbirgt sich das Zahnbein (Dentin), das die weiche Pulpahöhle schützt. Zahnschmelz und Dentin müssen gesund sein, um das Eindringen von Bakterien in die Pulpahöhle und damit irreversible Schäden zu verhindern.
Die Pulpahöhle ist mit der gallertartigen Pulpa gefüllt, die aus Blutgefäßen, Nerven und einer Matrix aus Bindegewebe besteht. Kommt es zu Schädigungen, entstehen Schmerzen. Wenn sich beispielsweise durch mangelnde Zahnhygiene Plaque auf dem Zahnschmelz bildet, demineralisiert dieser säurehaltige Belag den Zahnschmelz. In der Folge können Bakterien in den Zahn eindringen und diesen angreifen. Der Schmerz entsteht also, wenn der Zahnschmelz keinen ausreichenden Schutz bietet.
Mögliche Ursachen für Zahnempfindlichkeit
In erster Linie ist der Zahnfleischrückgang, der zu freiliegenden Zahnhälsen führt, für die Zahnempfindlichkeit verantwortlich. Aggressives oder falsches Zähneputzen ist die häufigste Ursache für den Rückgang des Zahnfleisches. Allerdings können sich dahinter auch andere Probleme verbergen, unter anderem Erosionen durch Säure, Zähneknirschen, Zahnfehlstellung oder Defekte am Zahnhals. Nicht vergessen: Auch Bleaching-Produkte können die Zahnempfindlichkeit erhöhen.
Studien zeigen, dass bis zu 30 % der erwachsenen Bevölkerung an einer erhöhten Zahnempfindlichkeit leiden. Erfahre anschließend, wie sich kalte Nahrungsmittel bei erhöhter Zahnempfindlichkeit auswirken.
Wenn Zahnschmelz und Dentin keinen ausreichenden Schutz bieten, erhöht sich die Zahnempfindlichkeit.Zahnempfindlichkeit und kalte Nahrungsmittel
Wenn der Zahnschmelz dünner oder durchlässiger wird oder Zahnfüllungen einen Sprung entwickeln, ist das empfindliche Dentin nicht mehr ausreichend geschützt, was die Zahnempfindlichkeit (auch Dentin-Hypersensibilität) fördert. Unangenehme Schmerzen sind die Folgen, wenn das Essen Druck auf die Zähne ausübt. Auch Temperaturschwankungen können sich sehr unangenehm auswirken, wobei niedrige Temperaturen besonders häufig Schmerzreize auslösen.
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Folgende Tipps helfen dir in der Prävention und Behandlung von Zahnempfindlichkeit:
- Zahnfleischrückgang: Zu viel Druck beim Zähneputzen ist kontraproduktiv und gilt als häufigste Ursache für Dentinhypersensitivität. Die Auswahl der Zahnbürste und die richtige Putztechnik sind entscheidend, um das Zahnfleisch und die Zähne nicht zu schädigen. Weitere Ursachen für den Zahnfleischrückgang sind bakterielle Zahnfleischentzündungen, Hormonveränderungen, Nikotin, Zähneknirschen oder Zahnfehlstellungen.
- Karies: Karies entsteht durch bakterielle Zahnbeläge. Es handelt sich um die häufigste Erkrankung des Zahns, bei der die Ernährung und die Hygiene eine besonders wichtige Rolle spielen. Bakterien fühlen sich in den Säuren im Mund, die unter anderem durch zuckerhaltige Nahrungsmittel entstehen, wohl. Sie schwächen den schützenden Zahnschmelz und führen unter anderem zu Zahnempfindlichkeit. In der Kariesprophylaxe ist die regelmäßige Zahn- und Mundhygiene entscheidend. Des Weiteren solltest du zuckerhaltige Speisen im Rahmen des Möglichen vermeiden. Vergiss nicht, dass auch handelsübliche Erfrischungsgetränke in diese Kategorie fallen. Achte auf längere Pausen zwischen den Malzeiten, damit sich der Zahnschmelz remineralisieren kann. Zusätzlich ist der Speichelfluss sehr wichtig. Zuckerfreie Kaugummis sind eine gute Möglichkeit, den Speichelfluss anzuregen.
- Bruxismus: Durch das ständige Reiben und den Druck nutzt sich die Zahnsubstanz mit der Zeit ab, was die Zahnempfindlichkeit erhöht. Entspannungsübungen und die Massage der Kiefermuskulatur können helfen.
- Zahnerosion: Zu einer Zahnerosion kommt es durch Säuren, welche den Zahnschmelz angreifen und ihn schwächen. Auch in diesem Fall ist die Zahnhygiene wesentlich. Zudem solltest du mit säurehaltigen Lebensmitteln vorsichtig sein. Du kannst Erfrischungsgetränke beispielsweise mit Strohhalm trinken, um deine Zähne zu schonen. Und nicht vergessen: Kaugummis regen den Speichelfluss an, was auch in diesem Fall wichtig ist.
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Allgemeine Tipps zur richtigen Mundhygiene und zur Prävention von Zahnempfindlichkeit
Folgende allgemeinen Tipps helfen dir, unangenehme Schmerzen durch Zahnempfindlichkeit beim Verzehr kalter Speisen zu vermeiden:
- Mundhygiene: Die richtige Putztechnik und die regelmäßige Zahnreinigung beugt bekanntlich Karies und Zahnfleischentzündungen vor.
- Weiche Zahnbürsten: Übe beim Zähneputzen nicht zu viel Druck aus und verwende Zahnbürsten mit weichen Borsten.
- Zahnpasta: Lasse dich von deinem Zahnarzt beraten, um die richtige Zahncreme zu wählen.
- Mundspülungen: Die Mundspülung ist ein Teil der Zahnhygiene, verwende sie regelmäßig.
- Zahnseide: Zusätzlich solltest du die Zahnzwischenräume einmal täglich mit Zahnseide reinigen.
- Ernährung: Verzichte auf stark säurehaltige, gezuckerte und kohlensäurehaltige Getränke und Lebensmittel. Achte auch auf die Temperatur der Speisen.
- Zahnarzt: Vergiss deine regelmäßigen Kontrolltermine beim Zahnarzt nicht.
Die regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Zähne beim Zahnarzt ist entscheidend für die Erhaltung der Zahngesundheit. Wenn mögliche Schäden oder Probleme frühzeitig erkannt werden, können zahnerhaltende Maßnahmen eingesetzt werden, um Zahnfleischschwund oder Karies aufzuhalten.
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