Wissenwertes über Lippenherpes

Lippenherpes ist eine ansteckende Krankheit, die mit einem Virustatikum behandelt werden muss. Herpes lässt sich an den typischen Bläschen auf Lippen, Zahnfleisch oder an anderen Stellen im Mundbereich erkennen.
Wissenwertes über Lippenherpes

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Bei Lippenherpes handelt es sich um eine Infektion im Lippen- oder Zahnfleischbereich oder an anderen Stellen des Mundes. Verursacht wird sie durch den Herpes-simplex-Virus. Dabei entsteht eine wunde Stelle mit Bläschenbildung. Es gibt zwei Herpesvirenstämme, einmal den HSV-1, welcher den Lippenherpes hervorruft, und den HSV-2, Verursacher des Genitalherpes.

Laut Information des BMJ Clinical Evidence sind zwischen 20 % und 40 % aller Erwachsenen irgendwann in ihrem Leben von Herpes betroffen. Die Erstinfektion findet jedoch normalerweise in der Kindheit statt und man geht davon aus, dass der Virus ab da latent im Ganglio trigeminale (ein Nervenknoten im Gehirn) vorhanden ist.

Ursachen von Lippenherpes

Nach dem Abklingen der Symptome der Erstinfektion bleibt der Virus in einem Ruhezustand (Latenz) im Organismus vorhanden, und wenn er wieder aktiv wird, kommt es erneut zur Bläschenbildung, auch Fieberblasen genannt.

Solange die Bläschen vorhanden sind, kann es sehr leicht zu einer Ansteckung kommen; hierfür genügt der einfache Körperkontakt mit einer anderen Person. Der Virus ist nicht erblich.

Die Ansteckung kann auch über Gegenstände, die in Kontakt mit den Bläschen gekommen sind, wie zum Beispiel Rasierklingen, Taschentücher, Lippenstift etc. erfolgen. Laut WHO sind weltweit 3 700 Millionen Menschen unter 50 Jahren mit dem Virus infiziert.

Lippenherpes Herpes beim Kind

Oftmals erfolgt bei Herpes die Erstinfektion in der Kindheit. Der Virus ist ab da latent vorhanden und durch bestimmte Auslöser kann die Krankheit erneut zum Ausbruch kommen.

Risikofaktoren

Es gibt bestimmte Risikofaktoren, welche das Auftreten des Virus begünstigen, wie zum Beispiel:

  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem
  • Patienten, die unter Immunschwächekrankheiten wie etwa AIDS/HIV leiden
  • Menschen mit starken Verbrennungen
  • Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen
  • Menschen, die nach einer Organtransplantation Medikamente einnehmen, die das Abstoßen des Organs verhindern sollen

Symptome von Lippenherpes

Je nach Veranlagung können die Symptome unterschiedlich ausfallen, von starker bis zu leichter Bläschenbildung oder auch völliger Symptomfreiheit. Die ersten Symptome treten normalerweise 1-2 Wochen nach der Ansteckung auf und können zwischen 7 und 15 Tagen andauern.

Die häufigsten Symptome sind folgende:

  • Juckreiz im befallenen Bereich
  • Wärmeentwicklung
  • Bläschenbildung, meist im Übergangsbereich von Lippe und Haut
  • Kribbeln um die Lippen herum, normalerweise kurz vor Auftreten der Bläschen
  • Anschwellen der Lippen
  • Eiter und Krustenbildung: die Bläschen können ineinander übergehen und sich so vergrößern, aufplatzen und nässen und anschließend Krusten bilden

Es kann auch zu Beschwerden im Halsbereich oder Entzündung der Lymphknoten kommen.
Gewöhnlich treten sie in folgenden Bereichen auf:

  • Hals
  • Lippen
  • Zahnfleisch
  • Mund
  • Naseneingänge
Herpes frühzeitig bekämpfen

Lippenherpes kann mit einem Virustatikum topisch oder durch systemische Aufnahme behandelt werden. Die Symptome können zwischen 7 und 15 Tage andauern.

Wodurch bekommt man Herpes?

Wenn es einmal zu einer Erstansteckung gekommen ist, kann der Virus aus verschiedenen Gründen wieder aktiv werden, wie zum Beispiel:

  • Niedrige Abwehrkräfte
  • Stress
  • Zu starke Sonneneinstrahlung
  • Menstruation
  • Hormonveränderungen
  • Fieber

Untersuchungen zur Eingrenzung

In Fällen, wo Herpes innerhalb kurzer Zeit häufig auftritt oder mit außergewöhnlich starken Symptomen einhergeht, erfolgen genauere Untersuchungen durch eine Probenentnahme. Zumeist wird eine Zellkultur aus der den Bläschen im frühen Stadium entnommenen Flüssigkeit hergestellt.

Behandlung von Lippenherpes

Es gibt zwei verschiedene Behandlungsmethoden, um gegen Lippenherpes vorzugehen. Einmal die topische Therapie, bei der eine antivirale Salbe auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Dies kann gute Wirkung zeigen, wenn es rechtzeitig, also beim allerersten Auftreten der Symptome, vorgenommen wird.

Falls dies nicht ausreicht und die orale Medikamenteneinnahme von Nöten ist, wird das gleiche Virostatikum zugeführt, allerdings in Form von Tabletten. Die gängigsten Arzneistoffe zur Herpesbekämpfung sind:

  • Aciclovir
  • Famciclovir
  • Valangciclovir

Es können auch Schmerzmittel gegen das allgemeine Unwohlsein eingenommen werden. Unabhängig von der Medikamenteneinnahme ist es sinnvoll, folgende Ratschläge zu befolgen:

  • Keine Gegenstände benutzen, die von erkrankten Personen verwendet wurden
  • Lippenbalsam verwenden, um das Austrocknen der Lippen zu verhindern
  • Gesunde Ernährung
  • Küssen vermeiden

Zusammengefasst:
Lippenherpes ist eine hochansteckende Krankheit, die vom Herpes-simplex-Virus herrührt. Auch wenn die Erstinfektion während der Kindheit passiert, kann der Virus aus verschiedenen Gründen im Erwachsenenalter erneut aktiv werden. Zur Eindämmung ist die Behandlung mit einem Virostatikum erforderlich.


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