Wirbelsäulenarthrose: Entstehung und Behandlung
Mit der Wirbelsäulenarthrose wird die Degeneration des Nucleus pulposus bezeichnet, dem inneren Gallertkern der Bandscheibe. Diese verliert vor allem im Alter an Dicke sowie Dichte und verschleißt mit der Zeit.
Entstehung der Wirbelsäulenarthrose
Während der Jugend ist die Bandscheibe dick und gallertartig. Jedoch dehydriert sie über die Jahre und verliert durch die sich verändernde Zusammensetzung des Nukleus pulposus an Höhe.
Ab dem 30. bis 40. Lebensjahr ist es normal, dass die Bandscheibe erste Verschleißerscheinungen aufzeigt. Diese sind auf einer bestimmten Ebene der Wirbelsäule ersichtlich; unabhängig davon, ob Schmerzen auftreten oder nicht.
Wenn die Bandscheibe abgenutzt ist, nimmt ihre Dämpfungsfähigkeit ab, die Belastung erhöht sich und der Knochen wächst, wobei Osteophyten (knöcherne Auswüchse) oder sogenannte Papageienschnäbel, bei denen sich benachbarte Wirbel miteinander verbinden, entstehen können.
Diese Erscheinungen führen nur dann zu Problemen, wenn sie eine spinale Stenose beziehungsweise Verengung des Wirbelkanals verursachen oder der Nerv zusammengedrückt wird. Das Auftreten dieses Prozesses und sein Fortschreiten werden von genetischen, ernährungsspezifischen, traumatischen und mechanischen Faktoren beeinflusst.
80 Prozent der Bevölkerung leiden irgendwann einmal an Rückenschmerzen. Außerdem weisen erwachsene Personen ab einem bestimmten Alter Anzeichen eines Bandscheibenverschleißes auf.
Risikofaktoren
Bei verschiedenen Studien kam man zu folgenden Ergebnissen:
- Übergewicht beschleunigt nicht den Verschleiß der Bandscheibe. Im Gegenteil verzögert eine progressive Zunahme des Körpergewichts um zwölf Kilogramm die Degeneration. Jedoch sind die Auswirkungen bei höherem Übergewicht unbekannt.
- Tabakkonsum hat negative Effekte zur Folge.
- Das Arbeiten mit schweren Lasten beeinflusst die Abnutzung minimal.
- Die genetische Veranlagung gilt als Hauptfaktor für einen Bandscheibenverschleiß.
Wissenswert: Auswirkungen von Stress auf die Wirbelsäule
Symptome einer Wirbelsäulenarthrose
Zu den üblichen Symptomen einer Wirbelsäulenarthrose zählen die nachstehenden:
- wiederkehrende Kreuzschmerzen
- Steifheit der Wirbelsäule am Morgen, die im Laufe des Tages und mit zunehmender Aktivität abnimmt
- Kreuzschmerzen, die bis in das Gesäß, die Oberschenkel und die Beckenregion ausstrahlen
- Kraftverlust in den Beinen
- schmerzender und steifer Hals
- eingeschränkte Beweglichkeit der Wirbelsäule sowie Schwierigkeiten beim Bücken und Laufen
Je mehr die Bandscheibe verschleißt, desto mehr Arbeit muss die Muskulatur leisten, um diese zu stützen und für das Gleichgewicht beim Bewegen zu sorgen. Wenn die Muskulatur ausreichend stark sowie belastbar ist und die verschiedenen Muskelgruppen angemessen untereinander koordiniert sind, kann sie diese zusätzliche Kraft aufbringen.
Jedoch wird anhand zahlreicher Studien ersichtlich, dass kein Zusammenhang zwischen dem Abnutzungsgrad der Bandscheibe und dem Auftreten von Schmerz besteht. Je besser die Muskulatur entwickelt ist, umso weniger ist eine direkte Verbindung erkennbar. Aus diesem Grund gibt es Personen, bei denen die Degeneration bereits fortgeschritten ist, jedoch keine Schmerzen entstehen.
Für mehr Information: Bandscheibenvorfall – was sind die Symptome?
Diagnose
Die Diagnose einer Wirbelsäulenarthrose erfolgt anhand von Symptomen wie Schmerz, Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit. Außerdem wird eine Untersuchung in Betracht gezogen, bei der der Schmerz und die eingeschränkte Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule näher beleuchtet werden.
Ergänzende Untersuchungen, die oftmals Anwendung finden, sind Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule.
Behandlung
Das Ziel bei einer Behandlung ist es, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Dafür stehen verschiedene Alternativen zur Verfügung: physische Maßnahmen, Medikamente und chirurgische Eingriffe.
Zur Behandlung gehört ebenfalls das Verabreichen von Schmerzmitteln wie Paracetamol. Falls diese nicht ausreichend sollten, können während der akuten Schmerzphase aber auch Entzündungshemmer angewandt werden. In den Fällen, in denen dies nicht möglich ist, lassen sie sich durch Opioidanalgetika wie Tramadol ersetzen.
Bei Personen, die von einer Wirbelsäulenarthrose betroffen sind, kann es zu Komplikationen neurologischer Art kommen. Beispielsweise ist bei einem zusammengedrückten Nerv oder einer spinalen Stenose die Behandlung mit anderen Medikamenten wie Pregabalin oder Gabapentin erforderlich.
Hilfreich ist außerdem die Unterstützung durch einen Physiotherapeuten. Bei einer Kombination all dieser Maßnahmen können die Symptome der Wirbelsäulenarthrose verringert werden.
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