Wie soll ich mich verhalten, wenn jemand ertrinkt?

Es ist immer ratsam, grundlegende Kenntnisse in der Ersten Hilfe zu haben, wenn eine Person am Ertrinken ist. Die Hauptsache ist, Ruhe zu bewahren und sicherzustellen, dass der betroffene Mensch atmen kann.

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Nelton Abdon Ramos Rojas.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 03. August 2023

Grundlegende Erste-Hilfe-Kenntnisse sind sehr nützlich, weil du dann weißt, wie du in Notsituationen handeln musst, z. B. wenn jemand ertrinkt. Wenn du die grundlegenden Schritte nicht kennst, die du in einer solchen Situation unternehmen müsstest, zögere nicht und schreibe sie dir auf, denn irgendwann können sie sich als sehr nützlich erweisen.

Es ist nicht so, dass Unfälle im Wasser sehr häufig vorkommen, aber in der Verzweiflung des Augenblicks, wissen wir oft nicht, wie wir reagieren sollen, wenn wir sehen, dass eine Person ertrinkt.

Die ersten Schritte, wenn jemand ertrinkt

Als Erstes solltest du versuchen, die Person aus dem Wasser zu holen, ohne dich selbst in Gefahr zu bringen. Wenn du schwimmen kannst und es sicher ist, nähere dich der Person und versuche, sie auf eine Weise zu “ziehen”, dass zumindest ihr Gesicht (vor allem Nase und Mund) an der Oberfläche und mit dem Gesicht nach oben zeigt. Idealerweise verwendest du zur Unterstützung einen Gegenstand, der auf der Wasseroberfläche schwimmt.

Das Opfer sollte an einem Ort platziert werden, an dem der Boden eine solide Unterstützung bietet. Wenn du nicht weißt, was du tun sollst, bitte andere Personen um Hilfe und alarmiere die Feuerwehr, die Rettungskräfte oder den Rettungsdienst.

Wie gehe ich weiter vor, nachdem die betroffene Person aus dem Wasser ist?

Sobald du diesen Punkt geklärt hast, solltest du überprüfen, ob die Person atmet. Du musst beobachten, ob sich der Brustkorb hebt und senkt. Du kannst die Atmung auch spüren, indem du deine Wange nahe an den Mund der Person hältst. Wenn die Person normal atmet, bringe sie in die Seitenlage, um zu verhindern, dass sie erstickt, wenn sie anfängt, sich zu erbrechen.

Es ist wichtig, dass du nicht versuchst, Wasser aus der Lunge zu entfernen oder die Person zum Erbrechen zu bringen. Hole zuerst Hilfe. Wenn du die Mund-zu-Mund-Beatmung anwenden möchtest, solltest du grundlegend erst einmal wissen, dass sie darin besteht, die frische Luft aus deinen Atemwegen in die Lungen der anderen Person zu “leiten”.

Die Mund-zu-Mund-Beatmung kann unabhängig vom Alter des betroffenen Menschen durchgeführt werden. Diese Technik sollte jedoch nur angewendet werden, wenn die aus dem Wasser gerettete Person bewusstlos ist und man feststellt, dass sie nicht mehr atmet. Um es richtigzumachen, befolge einfach diese Schritte:

1. Lege die betroffene Person mit dem Gesicht nach oben auf den Boden oder auf eine feste Unterlage.
2. Kippe die Stirn mit einer Hand nach hinten und senke das Kinn mit der anderen Hand, um den Mund und die Atemwege zu öffnen.
3. Atme tief ein und halte dir mit Zeigefinger und Daumen die Nase zu.
4. Stoße die Luft 2 Sekunden lang in den Mund des betroffenen Menschen aus.
5. Entferne dich ein wenig vom Mund und warte 5 Sekunden, um den Vorgang zu wiederholen.

Wenn das Manöver erfolgreich ist, sollte die ertrinkende Person beginnen, das eingeatmete Wasser auszuhusten. In diesem Moment ist es notwendig, ihn/sie auf die Seite zu legen, um zu verhindern, dass die Flüssigkeit in die Lungen zurückfließt.

Erste Hilfe für Kinder

Wenn es sich bei dem Opfer um ein Kind handelt und du eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchführen musst, solltest du den Kopf des Kindes nach hinten kippen, damit die Zunge nicht den Luftweg blockiert. Dann pustest du in den Mund des Kindes und drückst dabei die Nase des Kindes zu. Auf diese Weise führst du die Beatmungsmaßnahme korrekt durch.

In diesem Sinne ist die beste Empfehlung, Kinder immer im Auge zu behalten und sie unter der Aufsicht eines Erwachsenen zu lassen. Wenn du diese Aufgabe einem anderen Kind oder einem Teenager anvertraust, könnten beide Heranwachsenden leichter abgelenkt werden und es ist wahrscheinlich, dass sie weder über die nötige körperliche Belastbarkeit für die Rettung noch über eine ausreichende Vorbereitung für die Erste Hilfe verfügen.

Wenn Erste Hilfe angeraten ist, überprüfst du am besten, ob der Brustkorb des Opfers leicht, aber nicht übermäßig mit Luft gefüllt ist. Die Frequenz sollte bei 15 bis 20 Atemzügen pro Minute liegen. Wenn es sich um ein Baby handelt, steckst du sowohl die Nase als auch den Mund des Babys in deinen Mund, pustest und befolgst die oben genannten Schritte.

Es ist immer wichtig, daran zu denken, dass die Lungen von Kindern kleiner sind und eine geringere Kapazität haben als die von Erwachsenen. Deshalb ist es wichtig, die Luft langsam in die Lungen des Babys einzuatmen und darauf zu achten, dass es sich nicht um zu viel Luft handelt. All diese Maßnahmen beugen möglichen Verletzungen vor.

Herz-Lungen-Wiederbelebung

Bei der Kardiopulmonale Wiederbelebung oder Herzdruckmassage solltest du wissen, wie du sie richtig durchführst. Behalte also die folgenden Hinweise im Hinterkopf:

• Hierbei wird das Herz zusammengedrückt, um den Blutkreislauf aufrechtzuerhalten: Dabei musst du abwechselnd Mund-zu-Mund-Beatmung und Brustkorbkompression anwenden.
• Bevor du damit beginnst, solltest du überprüfen, ob die Person, die erstickt, bewusstlos ist, nicht atmet und keinen Puls hat. Wenn der/die Betroffene atmet oder einen Puls hat, darfst du auf keinen Fall mit der Wiederbelebung beginnen.

Wie gehe ich bei der Herzdruckmassage genau vor?

• Wenn das Opfer unter einem Jahr alt ist, beträgt der Zyklus zwei Atemzüge und 30 Kompressionen mit einer Frequenz von 100 Kompressionen pro Minute. Denke daran, dass die Knochen von Kleinkindern und Säuglingen schwächer sind, deshalb sollten die Kompressionen nur mit zwei Fingern durchgeführt werden.
• Wenn die Person älter als ein Jahr ist, beträgt der korrekte Zyklus 30 Herzdruckmassagen mit einer Frequenz von 120 Kompressionen pro Minute, gefolgt von 2 Atemzügen. Bei einem Erwachsenen sollten die Kompressionen durchgeführt werden, indem beide Hände ineinander verschränkt werden und das eigene Körpergewicht auf die betroffene Person verlagert wird, bis der Brustkorb etwa 5 Zentimeter sinkt.
• Ein vollständiger Zyklus besteht aus 30 Kompressionen und 2 Atemzügen. Idealerweise sollten 4 Zyklen durchgeführt werden, bevor die Wiederbelebung abgebrochen werden kann.
• Wenn du jedoch keine Unterstützung hast oder nicht in der Lage bist, die Wiederbelebung durchzuführen, ist es am besten, keine Herzdruckmassage zu versuchen. Diese Tätigkeit kann dich ermüden und die Hilfsmaßnahme unwirksam machen.

Das Wichtigste ist, dass du schnell um Hilfe rufst oder den Notdienst verständigst. Wenn du in Begleitung bist, bitte eine andere Person, Hilfe zu holen, während du Erste Hilfe leistest. Wenn sonst niemand da ist, führe weiterhin Erste-Hilfe-Maßnahmen durch, denn sie können für das Opfer lebenswichtig sein.

Auch wenn die betroffene Person reagiert, musst du sie weiter begleiten und auf ihre Symptome achten; die Atmung kann wieder aussetzen und es ist wichtig, dass sie in diesen Momenten nicht allein gelassen wird.

Vergiss nicht, auf Anzeichen von Unterkühlung zu achten

Behandle die gerettete Person auf Unterkühlung; wenn du kannst, zieh die nasse Kleidung aus und decke die Person mit trockenen Decken zu. Wenn die betroffene Person das Bewusstsein wiedererlangt, biete ihr ein warmes Getränk an. Manchmal reicht diese Geste schon aus, damit es dem Menschen besser geht.

Wie du siehst, kann Erste Hilfe beim Ertrinken den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Das Wichtigste in einer solchen Situation ist es, ruhig und gelassen zu bleiben und alle genannten Schritte zu befolgen.

Zudem solltest du, wenn du die richtige Technik für die beschriebenen Maßnahmen nicht kennst, den Rettungsdienst rufen, bevor du handelst. Wenn du die Herzdruckmassage oder die Mund-zu-Mund-Beatmung unsachgemäß durchführst, kann dies zu weiteren Schädigungen führen.