Wie reagiert unser Körper auf Extremsituationen?

Hier erfährst du, wie der menschliche Körper auf verschiedene komplexe Situationen reagiert.

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Diego Pereira.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 17. März 2023

Wenn wir mit extremen Situationen konfrontiert werden, erlebt unser Körper eine Reihe von Empfindungen und automatischen Reaktionen. Wenn du dich jemals gefragt hast, wie unser Körper auf Extremsituationen reagiert, dann lies weiter.

Wie reagiert unser Körper auf Extremsituationen?

Entdecke die häufigsten Reaktionen, die wir erleben, wenn wir uns in Extremsituationen befinden.

1. Die Schwerkraft

Die Schwerkraft wirkt auf jeden Menschen ein. Diese Kraft entspricht 1 G, aber wenn du zum Beispiel ein Pilot der Luftwaffe bist, kann sie zwischen 8 und 10 G betragen. Es bedeutet, dass sich dein Körpergewicht um das 8- bis 10-fache erhöht, wie eine 2013 von der Autonomen Universität des Bundesstaates Mexiko durchgeführte Untersuchung ergab.

Und wie reagiert unser Körper darauf? Wie diese Kraft auf unseren Körper wirkt, hängt von ihrer Richtung ab. Wirkt die Schwerkraft vom Kopf zu den Füßen, bewegen sich die inneren Organe innerhalb einer bestimmten Zeit nach unten.

Wenn sie von den Füßen zum Kopf wirkt, üben die Bauchorgane Druck auf das Zwerchfell und damit auf Herz und Lunge aus.

Wirkt die Kraft von der Brust zum Rücken oder von links nach rechts und umgekehrt, ist ihre Auswirkung auf den Körper viel geringer.

2. Extremsituationen: Plötzliche Druckschwankungen

Taucher/innen sind plötzlichen Druckschwankungen in ihrer Umgebung ausgesetzt. Dies kann zu einem Phänomen führen, das als Dekompressionssyndrom bekannt ist, bei dem der Stickstoff im Blut Blasen bildet.

Die oben erwähnten Luftblasen können sogar zerebrovaskuläre Ereignisse verursachen. Wenn es zu einem Gefäßverschluss kommt, kann dies zu einer Blockade des Blutkreislaufs und damit zum Tod führen. In schweren Fällen kann es auch zu Schädigungen der weißen Substanz des Rückenmarks kommen, was zu Lähmungen führt.

3. Kohlenmonoxidvergiftung

Wenn man eine Kohlenmonoxidvergiftung erleidet, liegt das wahrscheinlich daran, dass man sich inmitten eines Brandes befindet. In einer solchen Situation kommt es in unserem Körper zu einer Reihe von Reaktionen.

Zunächst gelangt das Kohlenmonoxid schnell ins Blut und ein Teil des Hämoglobins wird in Carboxyhämoglobin umgewandelt. Die roten Blutkörperchen sind dann nicht mehr in der Lage, Sauerstoff zu den Zellen und Geweben des Körpers zu transportieren.

Allerdings sind die Nervenzellen auf Sauerstoff angewiesen. Daher wirkt sich eine solche Vergiftung vor allem auf das Nervensystem aus. Dies führt zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Koordinationsschwäche.

4. Unterkühlung

Wenn der Körper über einen längeren Zeitraum Kälte ausgesetzt ist, versucht er, den Wärmeverlust zu verringern, wie ein im Journal of Intensive Care Medicine veröffentlichter Artikel darlegt. Um dies zu erreichen, zieht er die Blutgefäße zusammen.

Dieser Überlebensmechanismus ermöglicht es, eine größere Menge an warmem Blut aufrechtzuerhalten, das die inneren Organe für ihr ordnungsgemäßes Funktionieren benötigen.

Längere Kälteeinwirkung verursacht Veränderungen in den Gewebezellen. Wenn dies geschieht, ist es nicht ratsam, Alkohol zu trinken. Wenn du in dieser Situation Alkohol trinkst, trägst du zur Erweiterung der Blutgefäße bei, was zu einem erhöhten Wärmeverlust im Körper führt.

5. Extremsituationen: Hitzschlag

Wenn unser Körper einen Hitzschlag erleidet, kommt es zu einer Überhitzung, nicht nur der Haut, sondern auch der Gehirnoberfläche. Dies verursacht eine Gefäßerweiterung und kann sogar zu einem Hirnödem führen.

Wenn zu dem Hitzschlag Sauerstoffmangel hinzukommt, sterben die Neuronen ab. In einem Solarium kann das nicht passieren, denn dort setzen wir unseren Körper UV-Strahlen aus, die keinen Anstieg der Körpertemperatur verursachen können.

6. Hunger

Wenn unser Körper unter Hunger leidet, beginnt er, die Glykogenspeicher der Leber abzubauen, um den Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten (Glykämie). Der Körper muss diesen Wert aufrechterhalten und daher greift er auf seine Reserven zurück. Diese Reserven befinden sich in Form von Glykogen in der Leber und in den Muskeln.

Wenn schließlich die Fettgewebereserven erschöpft sind, beginnt der Körper mit dem Abbau von Eiweiß. Obwohl Proteine nicht so viel Energie liefern, sind sie der letzte Makronährstoff, den der Körper verwerten kann. Daher wird das Muskelgewebe allmählich an Volumen verlieren.

Jetzt, da du weißt, wie dein Körper auf Extremsituationen reagiert, ist es wichtig, ihn zu schützen

Wir hoffen, dass du nun weißt, wie dein Körper auf Extremsituationen reagiert und du keine offenen Fragen mehr hast.

Wenn du ungewöhnliche oder beunruhigende Symptome bemerkst, solltest du dich immer an deinen Arzt oder deine Ärztin wenden.