Wie man als Eltern gegen Mobbing vorgeht
In den letzten Jahren hat der Begriff Mobbing viele Internetseiten und Nachrichten gefüllt. Das Mobbing (insbesondere in der Schule) ist in aller Munde und je mehr wir wissen, worum es sich dabei handelt, umso schwieriger ist es, angesichts dieses Problems zu handeln – vor allem wenn es sich um unser eigenes Kind handelt, das davon betroffen ist. Soll man sich nun als Elternteil einmischen oder nicht?
Aus diesem Grund möchten wir dir nun einige Ideen vorstellen, wie du dich gegenüber dieser Situation, unter der dein Kind leidet, verhalten kannst. Lies weiter und entdecke unsere Vorschläge.
Was ist Mobbing?
Systematischer Missbrauch kann in physischer, emotionaler oder sozialer Form auftreten.
Das Mobbing bezieht sich auf eine Dynamik des systematischen Missbrauchs, der über einen bestimmten Zeitraum zwischen Gleichaltrigen auftritt. Ein solcher Missbrauch muss nicht immer körperlicher Natur sein. Er kann alle Arten einer schädlichen Einstellung gegenüber dem Opfer beinhalten, wie etwa Beleidigungen, soziale Ausgrenzung, Witze oder Cybermobbing usw.
Nach Angaben einer von der Weltgesundheitsorganisation befürworteten Studie sind in Spanien fast 25% der Kinder im Alter von 11 bis 18 Jahren von Belästigungen durch Gleichaltrige betroffen.
Verschiedene Untersuchungen haben außerdem ergeben, dass Mobbing auf kurze, mittlere und lange Sicht gesehen, für das Opfer wirklich große negative Auswirkungen haben kann. Es ist wohl wert zu erwähnen, dass Mobbing keine Sache der Kinder allein ist. Als Eltern ist es unsere Pflicht, zu handeln und etwas zu tun, um unsere Kinder vor diesen Belästigungen zu beschützen.
Sollte dein eigenes Kind Opfer eines Missbrauchs durch seine Schul- oder Sportkameraden sein, lies hier auf jeden Fall weiter. Wir werden dir zeigen, wie du dich gegen diese Einschüchterungen, egal ob köperlicher oder emotionaler Art, verhalten solltest.
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Wie kann man gegen Mobbing vorgehen?
Die Rolle der Eltern ist in diesem Fall entscheidend, um das Problem zu beseitigen, das die emotionale und körperliche Entwicklung eines Kindes oder Jugendlichen tiefgreifend beeinflussen kann. Die Frage, die man sich als Elternteil stellen sollte ist nicht, ob man handeln sollte oder nicht, sondern auf welche Art und Weise dies geschehen soll. Dazu müssen wir erst einmal verstehen, worum es sich beim Mobbing genau handelt.
1. Was ist Mobbing?
Mobbing tritt dann auf, wenn eine Person ständig von einem Angreifer oder auch einer ganzen Gruppe von Angreifern gehänselt, beleidigt, gepeinigt, geschlagen oder sogar sexuell belästigt wird. Normalerweise werden diese Angriffe verursacht durch:
- das Aussehen des Opfers,
- Rasse oder Religion,
- das soziale Niveau des Belästigten,
- das Verhalten (wenn ein Kind beispielsweise schüchtern ist, kann es gezielt Opfer von Attacken werden),
- oder sexuelle Neigungen: An diesem Punkt spielt es normalerweise keine Rolle, ob das Opfer homosexuelle Neigungen hat oder nicht. Es reicht schon allein aus, dass die Gruppe der Aggressoren dies so wahrnimmt und deshalb die Einschüchterung ausgelöst wird.
Wenn du dabei bist zu evaluieren, ob dein Kind wirklich ein Opfer von Mobbing ist, dann solltest du darüber nachdenken, ob sich die Handlungen im Laufe der Zeit vermehrt haben und aufrechterhalten wurden oder ob es sich um eine einmalige Situation handelt. Dies ist der Schlüssel, um über diese Art von Aggression sprechen zu können.
2. Warum sollte man handeln?
Ein Kind oder ein Jugendlicher, der Mobbing ausgesetzt ist, kann an schweren Depressionen leiden.
Bevor du beurteilst, wie man gegen Mobbing vorgehen soll, musst du klären, warum du als Elternteil in dieser Angelegenheit tätig werden musst. Jeder über einen längeren Zeitraum anhaltende Missbrauch kann im Laufe der Zeit bei deinem Kind folgende Konsequenzen haben:
- Geringes Selbstwertgefühl
- Stress
- Angst
- Depressionen: Fälle von schweren Depressionen können bis zum Selbstmord führen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Opfer von Mobbing Selbstmord begeht, da es der ständigen Demütigung, der es ausgesetzt ist, nicht länger standhalten kann.
3. Handlungsstrategien für Eltern
Lass uns nun gemeinsam sehen, wie wir Schritt für Schritt gegen die Einschüchterung und das Mobbing unserer Kinder vorgehen können. Denke immer daran, dass es als Elternteil sehr wichtig ist, dass du während des gesamten Prozesses ruhig bleibst. Du musst eine Säule sein, auf die sich dein Kind stützen kann.
Erster Schritt: Untersuche, was geschehen ist
- Höre deinem Kind zu: Sei es, weil es dir erzählen will, was gerade passiert ist, oder auch nicht; das Wichtigste ist, dass du ihm gut zuhörst, ohne darauf herumzureiten, warum es dir noch nicht früher von diesem Problem erzählt hat.
- Sorge dafür, dass sich dein Kind sicher fühlt: Tröste dein Kind. Es hat sehr stark gelitten und benötigt Liebe und Schutz, ganz egal in welchem Alter sich das Kind befinden mag.
- Kenne die Fakten: Es ist sehr wichtig, dass du genau weißt, wo das Problem liegt, bevor du beginnst zu handeln. Höre zu, ohne zu urteilen und halte deine Reaktionen zurück. Achte insbesondere auf die Details: Daten, Orte, Zeugen, Cybermobbing und Beweise für die genaue Tat etc.
- Lass dein Kind wissen, dass es gut war, sich dafür zu entscheiden, über das Geschehene zu sprechen: Häufig haben Kinder oder Jugendliche das Gefühl, jemanden betrogen zu haben und diese Schuld trägt auch noch zu den anderen Problemen bei.
Zweiter Schritt: Ergreife Maßnahmen in dieser Angelegenheit
- Triff dich mit dem Lehrer deines Kindes: Es wichtig, dass sich auch dieser der Situation bewusst ist und entsprechend handeln kann.
- Sprich mit dem Direktor der Einrichtung: Wenn das Mobbing auch mit dem Handeln des Lehrers kein Ende nimmt, so solltest du dich an die zuständigen Behören wenden. In Fällen des schwerwiegenden Mobbings, die dein Kind in Gefahr bringen, ist es überaus wichtig, ein Treffen mit dem Management und dem Lehrer zu beantragen, um der Situation bestmöglich entgegenzutreten.
- Arrangiere ein Treffen mit den Eltern des Angreifers: Die Schulbehörden können ein Treffen mit den Eltern des Angreifers vorschlagen. Denke jedoch immer daran, dass die Situation sehr unangenehm werden kann, da die Eltern immer zuerst ihrem eigenen Kind Glauben schenken werden.
- Melde den Vorfall: Wenn das Mobbing andauern sollte, darfst du nicht zögern, dieses Verhalten der Polizei zu melden.
Ruf das Hilfetelefon gegen Gewalt und Mobbing des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Deutschland an: 0800 116 016. Hier erhältst du deine persönliche Beratung.
Es ist nicht einfach zu definieren, wie man gegen Mobbing eines Kindes vorgehen soll. Zu Handeln mag einem in manchen Fällen übertrieben erscheinen , doch das ist es ganz und gar nicht. Wenn dein Kind unter Mobbing leidet, sollstest du nicht zögern, Maßnahmen in dieser Angelegenheit zu ergreifen. Mobbing ist keine Kindersache.
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- Ministerio de Educación de Ontario. Intimidación: todos podemos detenerla. http://www.edu.gov.on.ca/eng/multi/spanish/bullyinges.pdf
- ChildHelp. Prevención de la intimidación: Lo que los padres y los niños pueden hacer para detener la intimidación en conjunto. https://www.childhelp.org/blog/bullying-prevention-tips-parents-children/?lang=es