Wie Gelatine deinen Gelenken hilft
Gelatine kommt für Personen, die vegan leben, nicht in Frage. Wer aber tierische Lebensmittel nicht aus seinem Speiseplan gestrichen hat und etwas für seine Gelenke tun möchte, sollte weiterlesen.
Gelatine ist immer tierischer Herkunft
Sie an sich ist ein Stoff aus tierischem Eiweiß, das aus dem Bindegewebe verschiedener Tierarten, vor allem Schweinen und Rindern, produziert wird. Dies geschieht meist aus Schlachtabfällen.
In der Medizintechnik dient sie unter anderem zur Beschichtung von Implantaten wie beispielsweise Gefäßprothesen. In den Gelatinepillen, die als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich sind, ist aber nicht diese zähe Lebensmittelgelatine enthalten, sondern wasserlösliches Kollagen-Hydrolysat.
Dieses soll vom Körper besser aufgenommen und an den Stellen im Körper wieder eingebaut werden können, an dem es benötigt wird.
Hilft Gelatine bei Arthrose?
Bei der Behandlung von Arthrose kann sie unterstützend wirken. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die vom Verschleiß betroffenen Körperstellen noch regenerativen Knorpel aufweisen.
Ist der Knorpel so stark abgetragen oder beschädigt, dass er sich nicht mehr regenerieren kann, hilft auch eine Gelatine-Therapie nichts mehr.
Die mit den Kapseln aufgenommene Gelatine wird dabei in noch bestehenden Knorpel eingebaut und kann keine Wunder vollbringen und an knorpelfreien Stellen in den Gelenken wieder neuen Knorpel aufbauen.
Wer also an einer Art der Arthrose leidet, die noch nicht weit fortgeschritten ist, kann eine Besserung des Zustandes erreichen.
Nicht nur zur Behandlung von Arthrose, sondern auch zur Vorbeugung von Schäden am Gelenkknorpel ist sie eine sinnvolle Ergänzung zur täglichen Ernährung.
Denn wenn der Gelenkknorpel gut genährt ist, ist er nicht so leicht zu schädigen wie bereits weniger gut aufgebauter Knorpel.
Schmerzen lindern!
Sie kann auch bei Überlastungsschmerzen in den Gelenken helfen. Allerdings muss sie vorbeugend über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, damit dieser Effekt erzielt werden kann.
Es nützt also nichts, erst am Tag vor der Bergwanderung mit vielen Höhenmetern etwas Gelatine zu schlucken, um am nächsten Tag sorgenfrei die Knie beim Bergabwandern zu belasten!
Wer aber weiß, dass in einigen Wochen eine gelenkbelastende Bergtour ansteht, kann dementsprechend langfristig mit der Einnahme von Gelatine beginnen und einen schützenden und vorbeugenden Effekt erzielen.
Sie macht Knochen elastischer
Auch bei degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule kann sie spürbar Linderung bringen und somit sogar letztendlich Schmerzen reduzieren und für mehr Beweglichkeit im Alltag sorgen.
Osteoporose ist die häufigste Alterserkrankung des Knochengerüstes und betrifft viele. Knochenbrüche sind die Folge der durch die Krankheit porös gewordenen Knochen.
Sie kann bei Osteoporose dafür sorgen, dass die Knochen elastischer bleiben, das Risiko für einen Knochenbruch senken und dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren.
Sie beugt Gelenkverschleiß vor
Nicht nur alte Menschen können die Vorzüge von Gelatine genießen. Auch beispielsweise Leistungssportler haben Gelatine für sich entdeckt, um Gelenkverschleiß vorzubeugen.
Leistungssport stellt eine enorme Belastung für die Gelenke dar, weswegen es sinnvoll ist, vorzeitigem Verschleiß vorzubeugen.
Studien deuten darauf hin, dass Gelatine eine regenerierende Wirkung auf Knochen, Knorpel, Sehnen und Bänder hat. Daher ist sie für alle Altersklassen gut geeignet: zur Vorbeugung für Junge und zur Therapie für ältere Patienten.
Wie wende ich Gelatine richtig an?
Zur Therapie wie auch zur Vorbeugung ist es wichtig, nicht auf die bekannten Gelatine-Formen wie Gummibärchen oder Wackelpudding zurückzugreifen. Diese enthalten viel Zucker und somit viele Kalorien.
Eine erhöhte Kalorienzufuhr führt zwangsläufig zu Übergewicht und belastet damit die Gelenke um ein Vielfaches!
Daher empfiehlt es sich wirklich, Gelatinekapseln aus dem Angebot der Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen oder Gelatinegranulat im Lebensmittelhandel zu kaufen und mit einem Glas Wasser verrührt zu trinken.
Wer den Geschmack der Gelatine nicht mag, der kann die Gelatine auch in einen Saft oder kalten Tee einrühren, aber niemals in Heißgetränke, da Gelatine bei etwa 50 Grad Celsius schmilzt und dann zur „Glibbermasse“ wird, die den Wackelpudding ausmacht.
Solange das Getränk warm ist, geliert die Masse nicht. Kühlt es jedoch ab, wird der Fruchtsaft langsam fest. Vollständig im Kühlschrank durchgekühlt als Nachtisch eine gesunde Art des Wackelpuddings – als halbwarmes Getränk jedoch weniger appetitlich.
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