Wie du deinen Körper nach der Entbindung pflegen kannst
Es braucht seine Zeit, um sich nach der Entbindung wieder zu erholen. Viele Frauen, die während der Schwangerschaft stark zunahmen, sorgen sich um ihr Gewicht. Andere müssen sich von einem Damm- oder Kaiserschnitt erholen.
Wir alle wollen uns aber schnellstmöglich so wohl wie vor der Schwangerschaft fühlen. Dies ist ein intensiver Prozess der Veränderung und er endet nicht mit der Ankunft des Babys. Es fehlen weitere Tage, wenn nicht Monate, damit sich der Körper nach der Entbindung vollständig erholt.
Worauf sollten wir nach der Entbindung achten?
Die Veränderungen nach der Entbindung finden auf körperlicher, hormoneller und emotionaler Ebene statt. Wir können allerdings unseren Körper dabei unterstützen, zur Normalität zurückzufinden, indem wir die folgenden Ratschläge beachten.
Das Beste, um Gewicht zu verlieren
Das Wochenbett ist nicht der angebrachte Ort, um mit der Diät zu beginnen. Deine Genesung hängt von deiner Ernährung ab. Einen Großteil des Gewichts verlierst du von ganz allein, denn es handelt sich hierbei um Flüssigkeitseinlagerungen.
Das Stillen kann ein guter Verbündeter sein, um die extra-Kilos loszuwerden, die du während der Schwangerschaft zugelegt hast. Du musst dich gut, gesund und ausgewogen ernähren, denn die Nährstoffe, die du zu dir nimmst, gibst du schließlich an dein Baby weiter.
Doch selbst Mütter, die ihre Babys mit der Flasche aufziehen, haben keine Ausrede, sich nicht gesund zu ernähren.
Es kommt häufig vor, dass stillende Mütter viel mehr Hunger als während der Schwangerschaft haben. Das Tolle am Stillen ist, dass du das ganze Gewicht der Schwangerschaft und auch jenes, das durch den vermehrten Appetit zustande kommt, verlieren wirst. Es wird dich überraschen!
Achte stark auf deine Wunden
Pflege die Wunden und fördere die Wundheilung nach einem Damm- oder Kaiserschnitt.
Ein Dammschnitt wird während der Geburt oft durchgeführt, um diese zu erleichtern. Die Heilung ist oft schwierig.
Aufgrund der Stiche, die gesetzt wurden, um den Schnitt zwischen Vagina und Enddarm zu heilen, muss man die Zone sauber, trocken und frei von Krankheitserregern halten, die die Wunde entzünden könnten.
Auch die Wunde nach dem Kaiserschnitt muss man mit äußerster Vorsicht behandeln. Beide Schnitte sollten man mit einer hautschonenden Seife waschen und durch leichtes Tupfen mit einem sauberen Handtuch gründlich trocknen.
Nach einem Kaiserschnitt sollte eine Frau nichts heben (außer ihrem Baby), nicht fegen, den Boden reinigen, Auto fahren oder Bauchmuskelübungen machen.
Sei geduldig mit deinem Bauch
Nach dem Gebären bleibt dein Bauch erst mal hängend. Die Bauchmuskeln sind geschwächt, nachdem sie sich für 9 Monate bis zum Maximum gedehnt haben. Es braucht einfach eine Weile, bis alles an seinen Platz zurückkehrt.
Du solltest mit deinem Gynäkologen oder deiner Hebamme besprechen, ab wann du wieder Fitness betreiben kannst.
Hast du während der Schwangerschaft Fitness betrieben, eine problemlose, vaginale Geburt erlebt und leidest nicht unter Schmerzen, dann erlauben sie dir sicher, einige Tage nach der Entbindung, wieder eine leichte Routine aufzunehmen.
Hattest du einen Kaiserschnitt, so braucht die Wunde einige Wochen, um zu vernarben. Selbst wenn du während der Schwangerschaft aktiv warst, so solltest du doch erst eine Weile warten.
Auch wenn ein hängender Bauch vielleicht nicht so ästhetisch wirkt, so darf man dennoch nur vorsichtig und langsam spazieren gehen, denn das hilft auch dabei, Blutgerinnsel vorzubeugen.
Nachdem du die Erlaubnis bekommen hast, wieder mit dem Fitnesstraining zu beginnen, solltest du im Studio Unterricht suchen, der für Frauen nach der Entbindung entworfen wurde.
Es sollte sich dabei um eine einfache Routine handeln, die sich auf Kräftigung und Dehnung konzentriert.
Nimm die Hilfe, die man dir anbietet, an und ruhe dich aus
In den letzten Tagen der Schwangerschaft, fällt es dir immer schwerer zu schlafen. Nach der Entbindung hat das Baby noch keinen festen Schlafrhythmus, was dich auch einige schlaflose Nächte kostet.
Du leidest also unter Ermüdung. Die schwächt dich in deiner Aufgabe, dich um dein Neugeborenes zu kümmern. Überlasse die Hausarbeit deinem Partner, deiner Mutter, deiner Schwester, deiner Freundin oder sogar der Schwiegermutter.
Wer auch immer sich anbietet, den Haushalt für dich zu übernehmen, während du dich um dein Baby kümmerst, du solltest diese Hilfe dankbar annehmen.
Unser Lesetipp: Warum Körperkontakt für dein Baby so wichtig ist
Während dein Baby tagsüber ruht, solltest du es ihm gleichtun. Natürlich ist es nicht genauso erholsam tagsüber wie nachts zu schlafen, doch nutze die Stunden der Ruhe, um dich zu erholen.
Diese Momente, in denen du die Augen schließt und dich entspannst, sind wichtige Schritte auf dem Weg zur Erholung.
Weine und akzeptiere, dass du dich im Wochenbett befindest
Die körperliche Erholung wirkt sich auch positiv auf die emotionale aus. Man muss sich dennoch dessen bewusst sein, dass die Zeit nach dem Entbinden ein Auf und Ab der Gefühle ist. Eine Frau kann sich nach dem Gebären himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt fühlen.
Die letzten Tage der Schwangerschaft, die Geburt und die ersten Wochen mit dem Neugeborenen sind körperlich sehr anstrengend und das wirkt sich auch auf unsere Laune aus. Es ist ganz normal, dass du dich momentan auch überfordert oder verzweifelt fühlst.
Die Müdigkeit macht dann alles nur noch schlimmer.
Weinen kann dir dabei helfen, dich von dem Druck zu befreien, den du ständig spürst. Tu es, wann immer du es für notwendig hältst. Mit dem Lauf der Zeit sollte sich das verbessern.
Sollte sich dein Zustand allerdings verschlimmern, dann könntest du auch unter einer postpartalen Depression leiden.
Besprich das auf alle Fälle mit deiner Hebamme oder deinem Gynäkologen! In schweren Fällen muss man diese Erscheinung durch Therapie oder Medikamente behandeln.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Elliott, S. A. (2014). Postnatal depression. In Cambridge Handbook of Psychology, Health and Medicine, Second Edition. https://doi.org/10.1017/CBO9780511543579.214
- Liebling, R., & Overton, T. (2010). Postnatal care. In Models of Care in Maternity Services. https://doi.org/10.1017/CBO9781107478336.019
- Stolberg, J. (2012). Enhancing postnatal perineal care. Practising Midwife. https://doi.org/10.1123/ijspp.2013-0547