Welche Art der Schwangerschaft liegt bei dir vor?
Wenn du die guten Neuigkeiten erfährst, dass du schwanger bist, dann wirst du einen Überschwang an Gefühlen, Ängsten, Zweifeln und auch vielen Hormonen erleben. Wichtig ist es dann für dich zu wissen, welche Art der Schwangerschaft vorliegt, denn davon hängt der Verlauf der kommenden Monate ab.
Jedes Mal, wenn du dann zu deinem Arzt gehst, wirst du mit neuen Fragen über die Schwangerschaft und die Entwicklung deines Babys nach Hause gehen. Daher solltest du dich von Anfang an gut vorbereiten und ein wenig informieren.
Das menschliche Leben beginnt mit der Vereinigung einer Eizelle und einem Spermium. Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beginnt die Schwangerschaft als Teil des menschlichen Fortpflanzungsprozesses damit, dass sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet. Sie endet mit der Geburt des Babys.
Jede Frau hat eine ganz persönliche Erfahrung mit ihrer Schwangerschaft, keine gleicht der anderen. Manche sind mit mehr Komplikationen verbunden als andere und selbst, wenn eine Frau zwei Schwangerschaften oder mehr hat, dann sind auch diese jedes Mal einzigartig.
Wusstest du, dass es nicht nur eine Art der Schwangerschaft, sondern aus medizinischer Sicht drei verschiedene Arten gibt? Die Unterscheidung hängt von der Art der Einnistung der befruchteten Eizelle ab.
Finde heraus, welche Art der Schwangerschaft bei dir vorliegt
1. Intrauterine Schwangerschaft
Die Schwangerschaft beginnt, wenn eine befruchtete Eizelle sich richtig in der Gebärmutter einnistet und sich dort dann normal weiterentwickelt. Die intrauterine Schwangerschaft ist die häufigste Art der Schwangerschaft.
Sie dauert zwischen 40 und 42 Wochen, gerechnet vom Tag der letzten Periode, oder 38 Wochen, wenn vom Tag der Befruchtung der Eizelle an gerechnet wird.
Sobald sich die befruchtete Eizelle eingenistet hat, beginnt die Plazenta zu wachsen. Dein Baby wird über die Nabelschnur mit allen Nährstoffen versorgt, die es braucht, um sich zu entwickeln und zu wachsen. Die Umstände oder begleitenden Faktoren während der Befruchtung entscheiden darüber, ob deine Schwangerschaft reibungslos verläuft oder ob ein erhöhtes Risiko für Komplikationen besteht.
Schwangerschaft mit geringen Risikofaktoren
Diese Art der Schwangerschaft ist ein kontrollierter und normal verlaufender Prozess, der bei gesunden Frauen zu erwarten ist. Wenn du zwischen 19 und 35 Jahren alt bist und keine gesundheitlichen Probleme oder Erkrankungen hast, dann musst du dir normalerweise keine Gedanken machen.
Risikoschwangerschaft
Diese Bezeichnung wird verwendet, wenn die Schwangerschaft nicht reibungslos abläuft oder dies zumindest mit großer Wahrscheinlichkeit so erfolgen wird. Mediziner sprechen von einer Risikoschwangerschaft, wenn du jünger als 18 oder älter als 35 Jahre alt bist.
Das Risiko, dass du in diesen Altersgruppen Schwangerschaftsdiabetes, Kardiopathien, Herzerkrankungen oder Niereninfektionen (Pyelonephritis) bekommst, ist hier erhöht. Weiterhin besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass du an Röteln, Toxoplasmose, Syphilis, HIV oder HPV erkrankst.
Dennoch können auch Risikoschwangerschaften ganz normal verlaufen und weder dich noch dein Baby gefährden. Du solltest aber unbedingt darauf achten, dass du dich sehr regelmäßig von deinem Gynäkologen überwachen lässt und die Empfehlungen deines Arztes stets befolgen.
Es gibt noch eine weitere medizinische Unterscheidung zum Thema Schwangerschaft. Sie betrifft die Zwillingsschwangerschaften. Wenn dein Arzt dir mitteilt, dass du nicht nur ein Baby, sondern sogar zwei bekommen wirst, dann unterscheidet man zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen.
Bei zweieiigen Zwillingen wurden zwei Eizellen von jeweils einem anderen Spermium befruchtet. Diese zwei Zygoten haben jeweils eine eigene Plazenta und auch eine eigene Fruchtblase.
Im Gegensatz dazu wurde bei eineiigen Zwillingen nur eine Eizelle befruchtet, die sich dann geteilt hat. Meistens teilen sich eineiige Zwillinge auch eine gemeinsame Plazenta.
Daher solltest du bei dieser Art der Schwangerschaft häufiger deinen Gynäkologen aufsuchen. In der Regel werden in kürzeren Abständen Ultraschalluntersuchungen vorgenommen, da sichergestellt werden soll, dass beide Babys stets gut versorgt werden.
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2. Eine weitere Art der Schwangerschaft ist die extrauterine (ektopische) Schwangerschaft
Eine extrauterine oder ektopische Schwangerschaft liegt vor, wenn der Embryo durch die Eileiter wandert und sich nicht in der Gebärmutter einnisten kann. Dadurch befindet sich der Embryo dann außerhalb der Gebärmutter und kann sich so nicht weiter entwickeln.
Diese Art der Schwangerschaft ist sehr riskant, denn unter diesen Umständen bestehen keine guten Chancen, dass dein Baby normal wachsen kann.
Auch für dich als Mutter bestehen zahlreiche Risiken. In den meisten Fällen erreicht die Schwangerschaft nicht das dritte Trimester. Während der 6 oder 7. Schwangerschaftswoche treten oftmals Blutungen bei dir auf und du wirst unter starken Schmerzen leiden.
Wenn es nicht zu einem spontanen Abgang kommt, dann wird dir dein Arzt höchstwahrscheinlich zu einem chirurgischen Eingriff oder einer medikamentösen Behandlung raten. Dies erfolgt mit dem Ziel, dein eigenes Leben zu retten.
Wenn du bereits eine extrauterine Schwangerschaft hattest, dann bedeutet dies aber nicht automatisch, dass du nicht auch zu einem späteren Zeitpunkt intrauterin schwanger werden kannst.
In diesem Fall wird dich dein Gynäkologe sicherlich sehr gut überwachen, um sicherzustellen, dass sich alles normal und risikolos entwickelt. Diese engmaschigen Kontrollen dienen deiner und der Sicherheit deines Babys.
Wenn eine extrauterine oder ektopische Schwangerschaft vorliegt, dann unterscheidet man die folgenden Arten:
- Tubal: Der Embryo nistet sich am Ende des Eileiters in den Isthmus ein.
- Ovarial: Hier nistet sich der Embryo im Eierstock ein. Häufig wird diese Art zunächst mit einer Zyste verwechselt.
- Zervikal: Einnistung am Gebärmutterhals.
- Abdominal: Der Embryo nistet sich bei dieser Art der Schwangerschaft in der Bauchhöhle ein. Allerdings ist diese Form eher selten.
- Intramural: Wenn der Embryo sich im Myometrium, einer Muskelschicht der Gebärmutterwand einnistet, dann liegt eine intramurale Schwangerschaft vor.
3. Molenschwangerschaft (molare Schwangerschaft)
Bei dieser Art der Schwangerschaft wurde deine Eizelle nicht richtig befruchtet. Dadurch entwickelt sich dann auch die Plazenta nicht normal, was dazu führt, dass sich zahlreiche Zysten ausbilden.
Die Ansammlung dieser Gewebemasse besteht vollständig aus Plazenta-Zellen und nennt sich Blasenmole. Dies kann für dich schwerwiegende Folgen haben:
- Der Embryo kann sich nicht richtig entwickeln und ist daher nicht überlebensfähig.
- Sobald dein Gynäkologe festgestellt hat, dass bei dir eine Molenschwangerschaft vorliegt, muss diese sofort abgebrochen werden.
Es gibt zwei verschiedene Arten von Molenschwangerschaften:
- Vollständig: bei dieser Form ist gar nichts normal entwickelt, weder der Embryo noch dein Plazenta-Gewebe. Alle Chromosomen können dem Vater zugeordnet werden, was nicht normal ist, denn normalerweise kommen 50% vom Vater und 50% der Chromosomen von der Mutter.
- Teilweise: Deine Plazenta hat sich teilweise normal entwickelt. Allerdings ist die Entwicklung des Embryos nicht normal. Bei dieser Art der Schwangerschaft kommen zwar 50% der Chromosomen von dir als Mutter und die anderen 50% vom Vater. Allerdings sind die Chromosomen des Vaters in zwei Gruppen aufgeteilt und es exisitieren anstelle von 46 Chromosomen 69.
Gehe regelmäßig zum Arzt
Wenn du schwanger bist, dann solltest du unbedingt alle notwendigen medizinischen Kontroll-Termine wahrnehmen. Und zwar unabhängig davon, welche Art der Schwangerschaft bei dir vorliegt.
Dein Arzt ist speziell ausgebildet und weiß am besten, was zu tun ist, damit du und dein Baby sicher, gesund und wohlbehalten die Zeit bis zur Entbindung erleben könnt.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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- Personal de la Clínica Mayo. Embarazo de alto riesgo: Infórmate sobre qué esperar. (2018).
- Fertility Smarts group. Intrauterine Pregnancy (IUP)
https://www.fertilitysmarts.com/definition/888/intrauterine-pregnancy-iup