Was ist das Hormon Oxytocin?
Das Hormon Oxytocin, auch als Kuschelhormon bekannt, sorgt für Liebe und Treue. Es ist zum Beispiel bei der Geburt und in der Stillzeit sehr wichtig und wird deshalb auch als Schwangerschaftshormon bezeichnet.
Es besteht aus 9 Aminosäuren, darunter Cystein, Tyrosin, Isoleucin, Glycin, Prolin und Asparagin. Oxytocin wird im Hypophysenhinterlappen gespeichert, die chemische Zusammensetzung ist der von Vasopressin ähnlich. Es hat positiven Einfluss auf verschiedene physiologische Prozesse.
Wie jede organische Substanz hat auch Oxytocin verschiedene Rezeptoren, die sich in verschiedenen Körpergewebearten befinden, insbesondere in folgenden Organen:
- Gebärmutter
- Niere
- Knochen
- Herz
- Gehirn
- Eierstockgewebe
- Brustdrüse
Verhaltenssteuerung durch das Hormon Oxytocin
Die Reproduktion
Das Hormon wirkt sich sehr positiv auf das weibliche Fortpflanzungssystem aus. Vor allem aber leitet es die Wehen ein und reguliert deren Dauer. Wenn Oxytocin freigesetzt wird, werden gleichzeitig auch schmerzstillende Substanzen, wie Endorphine und Encephaline produziert, die für ein angenehmes Gefühl sorgen. Es handelt sich um körpereigene Opiate.
Die Kontraktionen werden durch das Hormon Oxytocin stärker und schneller, die Geburt kann so eingeleitet werden. Künstlich hergestelltes Oxytocin wird in der Geburtshilfe verwendet, wenn es notwendig ist, die Wehen zu verstärken oder die Geburt einzuleiten.
Doch nicht nur für Frauen ist dieses Hormon wichtig: Es wirkt sich auch direkt auf das erektile Gewebe in den Schwellkörpern des männlichen Geschlechts aus und spielt eine wichtige Rolle bei der männlichen Ejakulation.
Stillzeit und Beziehung zwischen Mutter und Kind
Durch Kontraktionen in den Myoepithelzellen leitet das Hormon außerdem auch die Milchproduktion in den Montgomery-Drüsen ein. Dadurch entspannt sich der Bereich um die Brustwarzen und das Stillen des Babys ist somit möglich.
Während des Stillens wird ebenfalls Oxytocin freigesetzt, was sich positiv auf die Stimmung der Mutter auswirkt und die Bindung zum Kind stärkt. Das Hormon Oxytocin ist wichtig, um Vertrauen aufzubauen und emotionale und soziale Kompetenzen zu entwickeln.
Oxytocin stärkt die Beziehung zwischen Mutter und Kind. Es sorgt für angenehme Gefühle und lässt die Mutter die Geburtsschmerzen vergessen. Sie verliert so die Angst, weitere Kinder zur Welt zu bringen.
Oxytocin in den Nieren
Oxytocin wirkt auch in den NIeren, indem es die Aufnahme von Natrium reduziert. Es übernimmt so also eine wichtige Schutzfunktion.
Nebenwirkungen von künstlich hergestelltem Oxytocin
Wie alle synthetischen Hormone ist auch Oxytocin nicht ganz harmlos und kann starke Nebenwirkungen hervorrufen, zum Beispiel:
- Arterieller Bluthochdruck
- Starke Stimmungsschwankungen
- Tachykardie bei Mutter und Fötus
- Abnormale Kontraktionen nach der Geburt
Trotz der starken Nebenwirkungen wird das Hormon Oxytocin eingesetzt, um Wehen auszulösen und die Geburt einzuleiten.
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