Was ist das Fibromyalgiesyndrom und welche Auswirkungen hat es auf die Betroffenen?
Kürzlich hielt Andrea Levy, die Leiterin der Abteilung für Kultur, Sport und Tourismus der Stadt Madrid und Sprecherin der Stadtverwaltung, eine öffentliche Rede und löste damit viel Kritik bei Zuschauern und Nutzern sozialer Medien aus. Ihrem Vortrag fehlte es an Flüssigkeit und sie schien immer wieder stecken zu bleiben. Der Grund? Laut Angaben von Frau Levy selbst liegt es daran, dass sie am Fibromyalgiesyndrom leidet.
Obwohl es sich um eine echte Erkrankung handelt, die viele Menschen betrifft, wurde sie erst im Jahr 1992 von der Weltgesundheitsorganisation als solche anerkannt. Heute sind nach Angaben der Fibromyalgia Association 5,4 % der Allgemeinbevölkerung davon betroffen und 92,7 % der Patienten sind Frauen.
Da es in Spanien zahlreiche Diskussionen darüber gab, ob der Grund für die kritisierte Rede von Andrea Levy tatsächlich ihre Erkrankung ist, wollen wir dies in unserem heutigen Artikel zum Anlass nehmen, um das Fibromyalgiesyndrom genauer zu beleuchten. Was genau ist Fibromyalgie und welche Symptome können Menschen mit dieser Erkrankung zeigen?
Was ist das Fibromyalgiesyndrom?
Das Fibromyalgiesyndrom, auch als Fibromyalgie bezeichnet, ist eine chronische Krankheit, von der Frauen mittleren Alters in größerem Maße betroffen sind. Obwohl die Ursache nach wie vor unbekannt ist, zeigen Beobachtungen, dass diese Erkrankung Symptome hervorruft, die erklären könnten, was mit Andrea Levy in der Öffentlichkeit und in vielen anderen Aspekten ihres Lebens passiert.
Laut einiger Studien könnte diese Störung mit einem Zustand des Burnouts zusammenhängen. Das heißt, es handelt sich um akuten und intensiven Stress, der es schwierig macht, die üblichen Aufgaben auszuführen. Dabei treten keine spezifischen Anzeichen auf, sondern es erfolgt vielmehr eine Beeinträchtigung der allgemeinen Lebensqualität.
Die Symptome können durch verschiedene Faktoren verschlimmert werden:
- Stress
- Schlafmangel
- Temperaturveränderungen
Das charakteristischste Symptom für das Fibromyalgiesyndrom sind kontinuierliche und generalisierte Schmerzen im gesamten Körper, sowohl in Muskeln, Gelenken als auch in den Sehnen des Ober- und Unterkörpers. Andrea Levy erklärt hierzu, dass dieser Schmerz “fast lähmend” sein kann und die Nachtruhe beeinträchtigt.
Allgemeines Unwohlsein, Schlafmangel, Erschöpfung, Energiemangel und andere Beschwerden beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen. Auch wenn diese Medikamente einnehmen, um diese Beschwerden zu lindern. Infolgedessen wird auch die allgemeine und berufliche Leistungsfähigkeit der Patienten eingeschränkt. Eine vor mehr als 10 Jahren publizierte Studie in der Zeitschrift Clinical Rheumatology zeigte auf, dass dieser Zustand eine Ursache für vorübergehende Arbeitsunfähigkeit bei Arbeitnehmern ist.
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Welche Symptome treten in Zusammenhang mit dem Fibromyalgiesyndrom auf?
Laut der wissenschaftlichen Literatur ist das Hauptsymptom des Fibromyalgiesyndroms der Schmerz. Obwohl verschiedene Theorien entwickelt wurden, um den Ursprung dieser Erkrankung zu erklären, sind die Ursachen nach wie vor nicht klar. Autoimmunprobleme, Genetik und die Rolle von oxidativem Stress im Stoffwechsel wurden in diesem Kontext in Betracht gezogen.
Folgende Symptome können in Zusammenhang mit dem Fibromyalgiesyndrom auftreten:
- Steifheit: Insbesondere morgendliche Steifheit. Die Betroffenen haben Probleme damit, die Finger zu bewegen, die Beine zu strecken und den Rücken zu beugen. Diese Steifheit kann allmählich und diffus sein und neue Schmerzen verursachen. Zum Beispiel Spannungskopfschmerzen und Veränderungen der Peristaltik, die zu Koliken führen.
- Dysfunktion des Kiefergelenks: Zusammen mit Steifheit und Muskelkontrakturen im Gesicht verliert der Kiefer an Funktionalität.
- Überempfindlichkeit und chronisches Müdigkeitssyndrom: Diese extreme Müdigkeit hindert die Betroffenen daran, ihre täglichen Aktivitäten auszuführen. Selbst wenn der Patient sich ausruht, hat er oder sie nicht das Gefühl, sich tatsächlich zu erholen.
- Fasernebel: Intensive geistige Müdigkeit, die bei diesen Patienten chronische Schmerzen verursacht. Infolgedessen entstehen gleichzeitig Konzentrations- und Kurzzeitgedächtnisprobleme.
- Ängste und Depressionen: Typisch für all den Stress, der sich bei Menschen mit chronischen Schmerzen ansammelt, die sich nicht dazu in der Lage fühlen, ihre täglichen Aktivitäten auszuführen. Daher gab es auch Überlegungen, dass einige Fälle von Fibromyalgie sekundäre Symptome von Stimmungsstörungen sind und nicht umgekehrt. Allerdings ist ebenfalls klar, dass sich die Prognose in diesen Situationen verschlechtern kann.
Symptome, die die Lebensqualität der betroffenen beeinträchtigen
Auf der Grundlage des oben Gesagten wird das Fibromyalgiesyndrom als eine Krankheit verstanden, die nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die soziale Entwicklung eines Menschen beeinträchtigt. Daher wäre es angemessen, dies als Ursache für verschiedene Schwierigkeiten bei der Arbeit zu betrachten.
Andrea Levy, die angibt, dass bei ihr im vergangenen Juli diese Pathologie diagnostiziert wurde, sagt, dass die Bewältigung der damit verbundenen Beschwerden ein Kampf für sich ist.
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Das Fibromyalgiesyndrom: Die Behandlung ist ein Kampf an gleich mehreren Fronten
Leider gibt keine Heilung für Fibromyalgie. Infolgedessen kann die Behandlung nur die Symptome lindern, unter denen der Patient leidet. Im therapeutischen Arsenal sind unter anderem die Gabe von Nicht-Opioid-Analgetika, die Anwendung lokaler Wärme und physiotherapeutische Massagen und Übungen enthalten.
Stressbewältigung und gegebenenfalls die Verschreibung von Antidepressiva sind der Schlüssel zur Verbesserung der Nachtruhe. Es ist ein Kampf, der an mehreren Fronten gleichzeitig geführt wird, da nicht nur die körperlichen Beschwerden, sondern auch der emotionale Stress, den das Fibromyalgiesyndrom bei Patienten verursacht, behandelt werden müssen.
Das spanische Ministerium für Gesundheit, Verbraucherschutz und Soziales stellt Folgendes klar:
“Das Ziel der Fibromyalgiebehandlung ist die Linderung von Symptomen der Betroffenen und die Aufrechterhaltung ihrer Funktionsfähigkeit im persönlichen, familiären und beruflichen Bereich, um eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität zu verhindern oder diese so weit wie möglich zu minimieren.”
Wenn du oder ein dir nahe stehender Mensch den Verdacht hat, an Fibromyalgie zu leiden, solltest du unbedingt einen Arzt deines Vertrauens aufsuchen.
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