Ultraverarbeitete Lebensmittel: 5 Folgen des übermäßigen Verzehrs
In den letzten Jahrzehnten hat die Lebensmittelindustrie Einzug in unsere Häuser gehalten, um uns das Essen ein wenig zu erleichtern. Zeitmangel und die Tatsache, dass diese Lebensmittel einfach zuzubereiten und schmackhaft sind, sind die Hauptgründe, warum wir auch auf ultraverarbeitete Lebensmittel zurückgreifen. Doch welche Auswirkungen hat der übermäßige Verzehr derartiger Produkte auf unsere Gesundheit?
Zunächst einmal sollten wir bedenken, dass eine gesunde Ernährung abwechslungsreich ist und frische Lebensmittel enthält. Wenn du zu häufig auf ultraverarbeitete Lebensmittel zurückgreifst, kann das negative Folgen haben, wie du weiter unten sehen wirst.
Ultraverarbeitete Lebensmittel: Folgen eines übermäßigen Konsums
Insgesamt können wir Lebensmittel in folgende Kategorien einteilen:
- Unverarbeitete oder minimal verarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Milch, Fleisch, Hülsenfrüchte, Samen, Getreide, Eier.
- Lebensmittel, die so modifiziert wurden, dass sie länger halten oder besser schmecken, im Allgemeinen durch Salz, Öl, Zucker oder Fermentation. Dazu gehören Joghurt, Käse, Schinken, hausgemachtes Brot, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte in Gläsern, geräucherter oder konservierter Fisch, Bier und Wein.
- Ultraverarbeitete Lebensmittel, die synthetischen industriellen Prozessen unterzogen wurden oder Substanzen aus anderen Lebensmitteln enthalten. Diese Lebensmittel haben oft eine lange Liste von Zutaten auf dem Etikett. Dazu gehören Konservierungsmittel, Süßstoffe oder Farb- und Geschmacksverstärker. In dieser Gruppe finden wir verarbeitetes Fleisch wie Würstchen und Hamburger, Frühstücksflocken oder -riegel, Soßen, Fertigsuppen, zuckerhaltige kohlensäurehaltige Getränke, Chicken Nuggets, Gebäck, Schokolade, Eiscreme, Kuchen und industriell hergestelltes Brot. Außerdem finden sich hier zahlreiche Lebensmittel, die nur noch aufgewärmt werden müssen.
Ultraverarbeitete Lebensmittel: Wie wirkt sich der Verzehr auf unsere Gesundheit aus?
Insgesamt weisen die meisten dieser Produkte in ihrer Zusammensetzung mehrere der folgenden Merkmale auf:
- Hoher Kaloriengehalt: Normalerweise sind dies leere Kalorien; viele Kalorien mit wenig bis gar keinen Nährstoffen.
- Hydrierte oder Transfette: Die Lebensmittelindustrie erzeugt diese Fette hauptsächlich, um den Preis des Produkts zu senken und es schmackhafter zu machen.
- Zucker: Diese Produkte enthalten in der Regel zugesetzten Zucker, der nicht nur in Backwaren enthalten ist. Man findet ihn auch in Soßen, Fleischprodukten usw. Es ist erwiesen, dass diese Zutat Fettleibigkeit und Stoffwechselprobleme verursachen kann, weshalb du den Konsum einschränken solltest.
- Salz: Salz kann die Haltbarkeit eines Produkts verlängern und macht es darüber hinaus besonders schmackhaft.
- Raffinierte Mehle und Öle: Raffinierte Mehle und Öle werden einem industriellen Verfahren unterzogen. Dabei werden die Vitamine und Mineralstoffe extrahiert.
- Zusatzstoffe: Diese sind vergleichbar mit Konservierungsmitteln, Süßstoffen, Geschmacksverstärkern usw. Einige von ihnen, wie zum Beispiel Süßstoffe, sind in der Lage, die Zusammensetzung der Darmmikrobiota ungünstig zu verändern, wie eine in Current Gastroenterology Reports veröffentlichte Studie zeigt.
Ebenfalls interessant: Verbessere deine Lungenfunktion mit diesen 6 Lebensmitteln
1. Übergewicht und Fettleibigkeit
Eines der wichtigsten Gesundheitsprobleme, die durch übermäßigen Verzehr von ultra-verarbeiteten Lebensmitteln verursacht werden, ist eine Zunahme des Körperfetts. Dies führt wiederum dazu, dass die Person unter Übergewicht oder Fettleibigkeit leidet.
Laut WHO hat sich die Zahl der Fälle von übergewichtigen oder fettleibigen Personen in den letzten Jahren verdreifacht. Im Jahr 2016 litten 1,9 Milliarden der über 18-Jährigen an Übergewicht. Davon waren 650 Millionen klinisch fettleibig. Als ob das nicht genug wäre, gab es im Jahr 2016 weltweit 41 Millionen Kinder, die an Fettleibigkeit oder Übergewicht litten.
Die Universität von Navarra (Universidad de Navarra) führte eine Studie durch, in der 8.451 normalgewichtige Universitätsstudenten untersucht wurden. Das liegt daran, dass diese Bevölkerungsgruppe in der Regel besonders viele ultraverarbeitete Lebensmittel konsumiert.
Im Verlauf der Studie begannen 1.939 Studenten aufgrund des übermäßigen Verzehrs von ultraverarbeiteten Lebensmitteln an Übergewicht oder Fettleibigkeit zu leiden.
2. Ultraverarbeitete Lebensmittel führen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Eine Gewichtszunahme führt zu einem höheren Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu leiden.
Auch der übermäßige Verzehr von Salz, das in ultra-verarbeiteten Lebensmitteln enthalten ist, erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden.
Das Gleiche gilt für Mononatriumglutamat, einen Zusatzstoff, der den Geschmack verstärkt. Mehreren Studien zufolge führt sein übermäßiger Verzehr zu Gewichtszunahme, oxidativem Stress, Gedächtnisstörungen und Epilepsie.
3. Diabetes mellitus Typ 2
Wenn wir gewohnheitsmäßig extrem verarbeitete oder ultraverarbeitete Lebensmittel konsumieren, die in der Regel reich an Zucker sind, können wir uns selbst zum Diabetiker machen.
Wenn wir zum Beispiel 200 Gramm Zucker pro Tag zu uns nehmen, schießt der Insulinspiegel in die Höhe und die Glukose kann nicht mehr in die Zellen gelangen. Dadurch entsteht eine Veränderung des Stoffwechsels, die zu einer Insulinresistenz führen kann.
Das könnte dich ebenfalls interessieren: Zucker oder Salz: Was ist im Übermaß schlimmer?
4. Ultraverarbeitete Lebensmittel erhöhen den Cholesterinspiegel
Eine weitere Folge des übermäßigen Verzehrs von ultraverarbeiteten Lebensmitteln ist der Anstieg des Cholesterinspiegels in unserem Blut. Dies ist nicht nur auf das Fett in diesen Produkten zurückzuführen, wie viele Menschen glauben, sondern auch auf den Zucker.
Ausgehend von der obigen Erklärung bedeutet Insulinresistenz, dass sich die Zellen nicht für das Insulin öffnen können, was zur Folge hat, dass sich Glukose in den Arterien ansammelt.
Die Folge ist ein hoher Glukosespiegel im Blut, der zu Bluthochdruck, erhöhten Triglyceriden, vermindertem HDL-Cholesterin und erhöhtem LDL-Cholesterin führt.
5. Krebs
Leider kann der Verzehr von ultraverarbeiteten Lebensmitteln das Risiko einer Krebserkrankung erhöhen. Denn je ungesünder wir uns ernähren, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir an Krebs erkranken.
Ultraverarbeitete Lebensmittel: Schränke den Konsum ein!
Insgesamt können wir feststellen, dass all diese Krankheiten weitere nach sich ziehen und dass eine ihrer Ursachen der übermäßige Verzehr von ultraverarbeiteten Lebensmitteln ist. Wenn wir dann noch einen sitzenden Lebensstil pflegen, ist das eine tödliche Kombination.
Es ist jedoch wichtig, sich über die ernährungsphysiologischen Eigenschaften von Lebensmitteln zu informieren. Außerdem ist es wichtig, die ungesunden Lebensgewohnheiten zu ändern. Allerdings sind ultraverarbeitete Lebensmittel nach wie vor allgegenwärtig. Daher sollten wir lernen, sie verantwortungsbewusst auszuwählen und einen übermäßigen Konsum zu vermeiden.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Ruanpeng D., Thongprayoon C., Cheungpasitporn W., Harindhanavudhi T., Sugar and artificially sweetened beverages linked to obesity: a systematic review and meta analysis. QJM, 2017. 110 (8): 513-520.
- Pearlman M., Obert J., Casey L., The association between artificial sweeteners and obesity. Curr Gastroenterol Rep, 2017. 19 (12): 64.
- Andrade C., Ultraprocessed food and cardiovascular risk: estimating the number needed to harm in an unfamiliar situation. Indian J Psychol Med, 2019. 41 (5): 501-502.
- Marti A, Calvo C, Martínez A. Consumo de alimentos ultraprocesados y obesidad: una revisión sistemática. Nutr. Hosp. 2021;38(1):177-185.
- Díaz M, Glaves A. Relación entre consumo de alimentos procesados, ultraprocesados y riesgo de cáncer: una revisión sistemática. Revista Chilena de Nutricion. 2020; 47: 808-821.