Taubheitsgefühle: Warum schlafen die Hände ein?
Du schläfst. Plötzlich, mitten in der Nacht, wachst du durch eine Art “Stromschlag” in deinen Händen oder Fingern auf. Ein anderes Mal fühlt es sich an, als hätte dir jemand im Dunkeln die Gliedmaßen abgeschnitten. Woher kommen derartige Taubheitsgefühle und was kann man dagegen unternehmen? Lies weiter!
Derartige Situationen lösen bei den Betroffenen oft sogar ein gewisses Gefühl der Panik aus. Taubheitsgefühle können aber auch harmlose Gründe haben, wie zum Beispiel eine schlechte Körperhaltung.
Willst du wissen, warum deine Hände nachts einschlafen? In diesem Artikel erfährst du mehr!
Warum deine Hände einschlafen
Sowohl Krämpfe als auch Taubheit sind unangenehm, ob wir nun schlafen oder nicht. Wenn derartige Taubheitsgefühle nur ab und zu auftreten, ist das kein Problem. Wenn sie jedoch eher die Regel als die Ausnahme sind, solltest du diesen Anzeichen mehr Aufmerksamkeit schenken.
Beide Empfindungen können überall im Körper auftreten, obwohl die häufigsten Bereiche die Extremitäten sind, d.h. die Arme, Beine, Hände und Füße. Die Symptome sind ein Kribbeln und Prickeln, als ob du von unzähligen winzigen Nadeln gestochen würdest. Manche Menschen empfinden sogar ein Brennen.
Die Hauptursachen für Taubheitsgefühle in den Händen beim Aufwachen oder Liegen sind laut der Mayo Clinic:
- Mangel an Vitamin B12
- Die Einnahme von bestimmten Medikamenten
- Beschädigung oder Druck auf einen Nerv in der Hand und im Handgelenk
- Lange Zeit in einer ähnlichen Position verharren
- Leichte Verletzungen der Hände (wie z. B. ein Schlag, den man tagsüber erlitten hat)
- Eine Verletzung des Nackens kann Taubheitsgefühle in den Fingern, Händen oder Armen verursachen.
- Flüssigkeitsansammlungen, die hauptsächlich durch die Wechseljahre, eine Schwangerschaft oder Übergewicht verursacht werden.
- Alltägliche Aufgaben, bei denen das Handgelenk gebeugt und gestreckt wird und viel Kraft ausgeübt wird, oder der Umgang mit Werkzeugen, die vibrieren oder Druck ausüben.
Manchmal sind Taubheitsgefühle in den Händen auf einen Vitamin-B12-Mangel zurückzuführen, der mit der Einnahme von Medikamenten wie Metformin zusammenhängt. Diese werden zur Kontrolle von Diabetes und des metabolischen Syndroms eingesetzt. Ein ähnlicher Fall kann auch bei der Einnahme von oralen Verhütungsmitteln, Blutdrucksenkern, Antikonvulsiva, Medikamenten gegen die Parkinsonsche Krankheit und Krebs auftreten.
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Handgelenksschäden und Taubheitsgefühle in den Händen
Manche Menschen stellen mindestens einmal pro Woche fest, dass eine oder beide Hände nachts einschlafen. Manche gehen zum Arzt, um eine Diagnose zu erhalten, und andere halten das für “normal”, bis es sie zu sehr stört und sie sich entschließen, einen Spezialisten aufzusuchen.
Bei einer Schädigung des Handgelenks kann es nicht nur zu Taubheitsgefühlen und nächtlichen Krämpfen kommen. Darüber hinaus haben die Betroffenen nicht die erforderliche Kraft, um bestimmte Gegenstände zu halten, oder sie leiden unter starken Schmerzen bei bestimmten Bewegungen. Es kann beispielsweise passieren, dass den Betroffenen Dinge aus der Hand fallen oder sie bei der Erledigung alltäglicher Aufgaben nicht mehr flexibel genug sind. Wenn dies nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es im Laufe der Jahre zu einem Mangel an Sensibilität führen.
Um herauszufinden, ob das Problem, dass deine Hände nachts einschlafen, auf ein Nervenleiden zurückzuführen ist, musst du einen Arzt aufsuchen. Außerdem ist es wichtig, die genaue Stelle zu kennen, an der der Schmerz oder das Unbehagen auftritt.
Die Finger, die am häufigsten von nächtlichen Krämpfen oder Taubheitsgefühlen betroffen sind, sind normalerweise Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Wenn das passiert, hat das Problem einen Namen und es gibt viele Fakten dazu.
Schauen wir uns das mal an.
Taubheitsgefühle in den Fingern und Händen: Karpaltunnelsyndrom
Medizinisch gesehen handelt es sich um eine periphere Neuropathie, die entsteht, wenn der Medianusnerv – der vom Unterarm zur Hand verläuft – durch Druck beeinträchtigt wird.
Der Nerv im Handgelenk ist für das Gefühl und die Bewegung der Hand und der Finger verantwortlich. Wenn er eingeklemmt ist, verursacht er eine Reihe von Symptomen, darunter auch Taubheitsgefühle in diesem Körperteil.
Aber warum treten die Symptome im Schlaf auf?
Manchmal spüren Menschen mit Karpaltunnelsyndrom die Anzeichen zu jeder Tageszeit, aber sie sind schlimmer, wenn sie ins Bett gehen. Das liegt daran, dass der Nerv mehrere Stunden lang gearbeitet hat. Wenn er versucht, sich auszuruhen, verkrampft er sich.
Sofern sich die Symptome im Ring- und Kleinfinger bemerkbar machen, hat das mit Druckproblemen im Ulnarnerv zu tun, der durch Druck auf den Ellbogen beeinträchtigt werden kann. Wenn du zum Beispiel einen Unfall hattest und auf den Ellbogen gefallen bist, spürst du eine Art “elektrischen Impuls” in diesem Bereich.
Dieser Nerv ist auch für die Mobilisierung des Bereichs zwischen dem Schlüsselbein und der ersten Rippe verantwortlich. Auch die Blutgefäße kommen ins Spiel. Deshalb lohnt es sich, die Taubheitsgefühle gut zu analysieren.
In der Regel sind sie auf ein angeborenes Problem, auf sich wiederholende Bewegungen – zum Beispiel beim Tennisspielen (wie diese Untersuchung des Gesundheitszentrums Villaviciosa de Odón in Madrid zeigt) – oder auf wiederholte Fehlhaltungen im Laufe der Zeit zurückzuführen.
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Was tun, wenn dir die Hände einschlafen?
Wenn du (vor allem nachts) Taubheitsgefühle, Wärmegefühl oder Kribbeln in den Händen verspürst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du an einem Karpaltunnelsyndrom oder einer Erkrankung des Ulnarnervs leidest.
In beiden Fällen solltest du deine/n Ärztin/Arzt aufsuchen und dich professionell untersuchen lassen. Wenn das Problem nicht behandelt wird, werden die Schmerzen mit der Zeit unerträglich, und du wirst schließlich auch tagsüber darunter leiden.
Die Unfähigkeit, zwischen heiß und kalt zu unterscheiden, ist bereits eine ernste Folge. Das Gleiche gilt für die Atrophie der Daumenwurzel, wie diese Studie des Instituto Nacional de Ciencias Médicas y Nutrición Salvador Zubirán in Mexiko zeigt. Des Weiteren besteht bei Frauen ein höheres Risiko, an diesen Problemen zu leiden.
Taubheitsgefühle: Übungen zur Vorbeugung
Damit es nicht zu solchen Extremen kommt, werden bestimmte Grundübungen empfohlen, die die Durchblutung deiner Hände verbessern.
- Drücke einen kleinen Gummiball in deiner Handfläche zusammen. Du bekommst sie in Spielzeug- oder Tierhandlungen.
- Schließe deine Finger und übe Druck aus.
- Wiederhole das mehrmals und halte den Druck einige Sekunden lang, bevor du in die Ausgangsposition zurückkehrst.
Versuche, diese Übung mindestens einmal am Tag durchzuführen. Du kannst die Pausen während des Tages nutzen, z. B. wenn du mit der U-Bahn zur Arbeit oder nach Hause fährst, in der Schlange in der Bank stehst oder darauf wartest, dass dein Kind aus der Schule kommt.
Darüber hinaus kannst du sie natürlich auch durchführen, während du einen Film ansiehst, ein Buch liest oder ein Bad nimmst. Wichtig ist, dass du jeden Tag ein paar Minuten lang übst. Auf diese Weise wird der Nerv gestärkt und du wirst merken, dass deine Hände nachts nicht mehr einschlafen.
Denke daran, dass du bei Problemen dieser Art einen Arzt aufsuchen solltest, vor allem wenn das Taubheitsgefühl über längere Zeit anhält oder von anderen Symptomen wie Fieber oder anderen Beschwerden begleitet wird. Schnelle Prävention und rechtzeitiges Eingreifen ist immer wichtig.
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