Subduralblutung und Subarachnoidalblutung: Was ist das?

Die Hirnblutung zählt zu den häufigsten Ursachen für einen Schlaganfall. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich und nicht immer kontrollierbar: So können beispielsweise ein schlechter Lebensstil, ein Schädel-Hirn-Trauma oder ein Aneurysma dazu führen. Erfahre heute Wissenswertes über die Subduralblutung und Subarachnoidalblutung. 
Subduralblutung und Subarachnoidalblutung: Was ist das?
Nelton Abdon Ramos Rojas

Geschrieben und geprüft von dem Arzt Nelton Abdon Ramos Rojas.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die harte Hirnhaut, die Spinnwebshaut und die weiche Hirnhaut sind die drei Gehirnhäute, die das menschliche Gehirn umschließen. Eine Subduralblutung (auch Subduralhämatom oder kurz SDH) ist eine Blutung zwischen der harten Hirnhaut und der Spinngewebshaut. Von einer Subarachnoidalblutung (kurz SAB) spricht man bei einer Blutung zwischen der Spinnwebshaut (mittlere Hirnhaut) und der inneren Hirnhaut (Pia mater).

Erfahre anschließend mehr über dieses Krankheitsbild.

Die Hirnhäute

Das Gehirn wird vom Schädel und das Rückenmark von der Wirbelsäule geschützt. Doch sie sind auch von drei übereinanderliegenden Bindegewebeschichten umgeben, die zusätzlichen Schutz leisten. Wir sprechen von den Gehirnhäuten, die wichtige Funktionen ausüben und von außen nach innen wie folgt bezeichnet werden:

  • Dura mater (harte Hirnhaut)
  • Arachnoidea (Spinnwebshaut)
  • Pia mater (weiche Hirnhaut)

Die äußerste Hirnhaut besteht aus festem Bindegewebe und einer inneren Epithelschicht und ist vom Schädelknochen durch den Epiduralraum getrennt. Allerdings ist dieser Raum nur virtuell, das heißt, dass die äußerste Schicht der Dura mater gleichzeitig die Knochenhaut des Schädelknochens bildet. Doch im Bereich des Rückenmarks ist die harte Hirnhaut nicht mit dem Wirbelkanal verbunden. Hier befinden sich im Epiduralraum Venen und Fett.

Unterhalb der harten Hirnhaut befindet sich die Spinnwebshaut, die durch den subduralen Raum getrennt ist. Auch dieser ist virtuell und entsteht nur, wenn es zu Blutungen kommt, durch welche die Gehirnhäute voneinander getrennt werden.

Die Arachnoidea bildet auf der Innenseite kleine Häutchen und Bälkchen in die Pia mater, welche in den subarchnoiden Raum reichen. Dieser ist von der Gehirnflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) gefüllt und dient unter anderem als “Stoßdämpfer” und gleicht den Druck bei brüsken Bewegungen oder Schlägen aus.

Die innerste Hirnhaut, die Pia mater, befindet sich direkt auf dem Gehirn und windet sich auch in die Furchen und Vertiefungen bis in die Hirnkammern.

Subduralblutung und Subarachnoidalblutung

Subduralblutung und Subarachnoidalblutung

Wenn es zu einer Blutung zwischen den Hirnhäuten kommt, drückt das Blut von außen auf das Gehirn, was lebensbedrohlich sein kann. Abhängend davon, ob die Blutung subdural oder subarachnoidal ist, entstehen verschiedene Krankheitsbilder, die eine sofortige Behandlung erforderlich machen. 

Subduralblutung

Von einer Subduralblutung spricht man, wenn die Blutung zwischen Dura mater und Arachnoidea auftritt. Der Ursprung der Blutung sind die Brückenvenen des Gehirns. Häufig ist die Blutung auf ein Schädel-Hirn-Trauma zurückzuführen. Man unterscheidet drei verschiedene Arten der Subduralblutung:

  • Akutes Subduralhämatom
  • Subakutes Subduralhämatom
  • Chronisches Subduralhämatom

Akutes Subduralhämatom

Dieses ist normalerweise auf ein Schädel-Hirn-Trauma zurückzuführen, welches die Venen zwischen Gehirnrinde und Gehirnhäuten verletzt. Es kommt dadurch zu Bewusstseinsstörungen oder Bewusstlosigkeit. Normalerweise ist davon ein bestimmter Hirnbereich beeinträchtigt, was beispielsweise zu folgenden Störungen führen kann:

Subakutes Subduralhämatom

Die Entwicklung verläuft in diesem Fall langsamer und ist meist weniger schwerwiegend. Normalerweise ist die Blutung geringer und die Gerinnungsmechanismen können sie stoppen. Auch hier ist meist ein Schädel-Hirn-Trauma der Auslöser.

Dabei kommt es ebenfalls meist zu einem Bewusstseinsverlust. Mehrere Tage lang fühlt sich der Patient benommen.

Chronisches Subduralhämatom

Dazu kann es nach mehreren leichten Verletzungen, die im Laufe der Zeit entstehen, kommen. Diese führen zu kleinen Blutungen, die nicht reabsorbiert werden und ein subdurales Hämatom verursachen, das beträchtliche Dimensionen annehmen kann. Meist sind davon ältere Personen betroffen.

Symptome, die darauf hinweisen sind: Kopfschmerzen mit veränderter Affektivität und Verhaltensabweichungen. Es entstehen dadurch progressive Schäden, die Müdigkeit, verlangsamtes Denken und andere Beschwerden zur Folge haben.

Subarachnoidalblutung

In diesem Fall entsteht die Blutung zwischen Arachnoidea und Pia mater. In den meisten Fällen entsteht die Subarachnoidalblutung durch das Aufreißen eines Aneurysmas, doch es können dafür auch andere Gefäßfehlbildungen veranwortlich sein.

Ein Aneurysma kann sich durch Kopfschmerzen oder epileptische Anfälle äußern. In rund einem Drittel der Fälle reißt es durch physische Anstrengungen mit emotionaler Komponente oder durch zu lange Sonnenexposition.

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Subduralblutung und Subarachnoidalblutung

Meist sind davon Menschen zwischen 40 und 60 Jahren betroffen. Dabei sind folgende Symptome zu verzeichnen, die plötzlich und spontan auftreten: 

  • Sehr intensive Kopfschmerzen (wie kein anderer Kopfschmerz, “Vernichtungskopfschmerz”)
  • Brechreiz
  • Lichtempfindlichkeit (Schmerzen und Beschwerden)
  • Benommenheit
  • je nach Ausmaß Bewusstseinsstörungen oder Koma

Darüber hinaus kann es ungefähr 48 Stunden nach dem Vorfall zu einer Hirnhautreizung kommen. Auch ein steifer Nacken, Lähmungserscheinungen oder die Paralyse der Augenbewegungen könnten in der Folge auftreten.

Daneben kann eine Subarachnoidalblutung auch zu weiteren Symptomen führen wie etwa Anstieg oder Abfall des Blutdrucks, Schwankungen der Körpertemperatur und Veränderungen der Puls- und Atemfrequenz. Je nach Lokalisation und Ausmaß der Blutung können zudem Lähmungserscheinungen und (seltener) epileptische Anfälle auftreten.

In 60 % der Fälle verursachen Subarachnoidalblutungen Folgebeschwerden. Rund 40 % der Überlebenden verlieren dadurch (teilweise) ihre Unabhängigkeit.


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