Sojaprotein: Gesund oder doch nicht?
Soja ist sehr vielseitig verwendbar und im Handel finden wir verschiedenste Produkte, die damit zubereitet werden: Sojamilch, Tofu, Käse und Vieles mehr. Doch wenn es um die Gesundheit von Sojaprotein geht, finden wir verschiedene, oft gegensätzliche Meinungen.
Vegetarier und Veganer greifen häufig auf Sojaprodukte zurück, um ausreichend Protein aufzunehmen. Doch ist Sojaprotein tatsächlich gesund, oder sollte man lieber darauf verzichten? Erfahre heute mehr über dieses Thema, wir werden uns verschiedene wissenschaftliche Studien ansehen.
Sojaprotein und seine Nährwerte
Soja liefert hochwertiges Protein, denn diese Pflanze enthält neun für den Organismus essentielle Aminosäuren. Deshalb handelt es sich um ein grundlegendes Produkt für Veganer und Vegetarier.
Gekochte Sojabohnen liefern rund 127 Kilokalorien pro 100 Gramm und etwa 12 Gramm Protein, 5,5 Gramm Fett, 10 Gramm Kohlenhydrate und 4 Gramm Ballaststoffe.
Am meisten profitiert man von den ganzen Sojabohnen oder damit hergestellten Produkten wie Tempeh, Miso oder Tofu. Diese enthalten keine Konservierungsstoffe und auch keine zugesetzten Zuckerstoffe oder Fette.
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Sojaproteinpulver
Sojaproteinpulver, das ausschließlich aus entfetteten Sojabohnen hergestellt wird (Ballaststoffe und Zucker werden entfernt), zeichnet sich pro 28 Gramm durch folgende Nährstoffe aus:
- 95 Kalorien
- 1 Gramm Fett
- 2 Gramm Kohlenhydrate
- 1,6 Gramm Ballaststoffe
- 23 Gramm Protein
- 25 % der empfohlenen Tagesmenge an Eisen
- 22 % der empfohlenen Tagesmenge an Phosphor
- 22 % der empfohlenen Tagesmenge an Kupfer
- 21 % der empfohlenen Tagesmenge an Mangan
Sojapulver ist zwar eine gute Proteinquelle, doch es enthält auch Phytate, welche die Aufnahme von Mineralstoffen erschwerren könnten.
Sojaprotein: Gesund oder doch nicht?
Bei der Frage, ob Soja gesundheitliche Vorteile hat oder nicht, gehen die Meinungen auseinander. Dies hängt mit den Inhaltsstoffen Isoflavon und Phytoöstrogen zusammen. Früher wurde Soja deshalb mit dem Wachstum von bösartigen Krebszellen, Fruchtbarkeits- und Schilddrüsenproblemen assoziiert. Wir gehen anschließend einzeln auf diese Themen ein.
Soja und Krebs
Im Jahre 2010 kam eine Studie zu der Schlussfolgerung, dass der mäßige Konsum von Soja im Laufe des Lebens das Risiko für Brustkrebs reduziert, wenn man diese Gruppe mit Menschen vergleicht, die keine Sojaprodukte einnehmen.
Aus derselben Studie geht hervor, dass kein Zusammenhang zwischen einem erhöhten Risiko für Brustkrebs und dem mäßigen Konsum von Isoflavonen besteht.
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Sojaprotein und Fruchtbarkeit
Soja ist reich an Phytoöstrogenen, die den Östrogenen sehr ähnlich, jedoch pflanzlichen Ursprungs sind. Sie wurden mit Veränderungen des Hormonspiegels in Zusammenhang gebracht.
Studien konnten allerdings nicht nachweisen, dass der Konsum von Soja einen verminderten Testosteronspiegel zur Folge hat. Ganz im Gegenteil: Es konnten bei Männern, die Sojaprotein konsumieren, keine Veränderungen beobachtet werden.
Sojaprotein und Schilddrüsenprobleme
Man hört auch immer wieder, dass Sojaprodukte Schilddrüsenprobleme auslösen könnten. Die meisten Studien konnten jedoch keine direkte Beziehung zwischen Soja und Schilddrüsenstörungen nachweisen. Allerdings konnten Wissenschaftler in einer Studie von 2011 feststellen, dass sich bei Menschen, die regelmäßig Sojaprodukte verzehren, eine subklinische Hypothyreose zu einer offenkundigen Hypothyreose entwickeln kann. Auf diesem Gebiet sind auf jeden Fall weitere Studien erforderlich.
Solltest du an Hypothyreose leiden, lasse dich am besten von deinem Arzt beraten, bevor du Sojaprotein in deinen Ernährungsplan aufnimmst. Vielleicht ist nötig, die Arzneimittel anzupassen, wenn du deine Ernährung veränderst.
Genetisch modifizierte Nahrungsmittel
Die Polemik konzentriert sich außerdem darauf, dass Sojaprodukte meist aus genetisch modifiziertem Soja hergestellt werden. Doch es gibt bis jetzt keine wissenschaftlichen Nachweise darüber, dass diese im Vergleich mit nicht gentechnisch verändertem Soja negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnten.
Vorteile von Sojaprotein
Der regelmäßige Verzehr von Sojaprodukten könnte verschiedene gesundheitliche Vorteile haben:
- Damit könnte der LDL-Cholesterinspiegel (“schlechtes” Cholesterin) reduziert und der HDL-Cholesterinspiegel (“gutes” Cholesterin) verbessert werden.
- Einige Studien assoziieren den regelmäßigen Konsum von Sojaprotein mit einem reduzierten Risiko für Brustkrebs.
- Der regelmäßige Verzehr von Sojaprodukten könnte auch das Risiko für Prostatakrebs senken.
- Soja ist eine ausgezeichnete pflanzliche Proteinquelle und deshalb perfekt für all jene, die kein tierisches Protein einnehmen, unabhängig davon, ob sie aus gesundheitlichen oder anderen Gründen dazu bewegt werden.
- Außerdem könnte Soja die Symptome der Wechseljahre verringern. Allerdings sind bis jetzt keine schlüssigen Daten dazu vorhanden.
Sojaprotein hat also verschiedene Vorteile für den Organismus, die Nebenwirkungen konnten allerdings bis jetzt nicht zuverlässig geklärt werden. Wenn du Sojaprotein regelmäßig in deine Ernährung einbauen möchtest, lässt du dich am besten davor von deinem Arzt oder von einem Ernährungsberater informieren.
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