So funktioniert unser Gehirn
Das Gehirn ist ein komplexes Organ und überaus wichtig. Wie wir wissen, steuert es verschiedene Aktionen des Körpers sowie auch unsere Gefühle, Gedanken und Erinnerungen.
Es ist ganz normal, dass wir einige seiner Funktionen vergessen und uns nicht an jeden einzelnen Bestandteil erinnern, da dies nicht Teil unseres Alltags ist (außer für Neurologen oder Hirnforscher). Um dir die Sache etwas zu erleichtern, stellen wir dir hier den Aufbau und die Funktion unseres Gehirns vor.
Das Gehirn besteht aus einer großen Zahl von Neuronen. Das sind Nervenzellen, die über bioelektrische Impulse Informationen aufnehmen, verarbeiten und übertragen. Es ist allerdings noch immer unklar, wie leistungsfähig es wirklich ist. Aus diesem Grund forschen die Wissenschaftler weiterhin an diesem Organ und seinen Ausmaßen. Faszinierend, oder?
Das Gehirn, ein lebenswichtiges Organ
Das Gehirn wiegt um die 1,36 Kilogramm, wobei das Kleinhirn den größten Teil des Gewichts ausmacht, nämlich um die 85%. Damit sein Gewicht es dem Menschen jedoch nicht erschwert, sich zu bewegen, schwimmt das Gehirn im Liquor innerhalb einer Knochenstruktur, dem Schädel.
Das Gehirn besteht zu 78% aus Wasser, 10% Fett und 8% Eiweiß. Es macht nur etwa 2% des gesamten Körpergewichts aus und verbraucht 20% der Energie, die wir produzieren. Es unterteilt sich in folgende Bereiche:
1. Stammhirn
Das Stammhirn befindet sich an der Schädelbasis und steuert lebenswichtige Funktionen wie die Herzfrequenz, Verdauung, Atmung und den Blutdruck. Außerdem verbindet es das Gehirn mit dem Rest des Körpers durch das Rückenmark. Das Stammhirn unterteilt sich in das Mesencephalon, Pons und Medulla oblongata (verlängertes Mark).
2. Kleinhirn
Das Kleinhirn ist für die Erhaltung des Gleichgewichts sowie die Muskelspannung verantwortlich und koordiniert die Körperbewegungen. Es sorgt dafür, dass unsere Bewegungen aufeinander abgestimmt und präzise ausgeführt werden.
3. Großhirn
Das Großhirn steht mit unseren Gefühlen, Emotionen, Erinnerungen und Reaktionen im Zusammenhang. Kurz gesagt, als Chef unseres Bewusstseins und Gedächtnisses empfängt und verarbeitet es Signale und Reize und gibt eine entsprechende Antwort darauf. Wenn Sie zum Beispiel Ihre Hand auf eine heiße Oberfläche legen, erhält Ihr Gehirn ein Signal, dass die Temperatur zu hoch ist, und reagiert darauf, indem es einen Befehl an die Muskeln in Ihrer Hand sendet, diese sofort zu entfernen.
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Weitere wichtige Hirnstrukturen
Linke und rechte Gehirnhälfte
Die Großhirnrinde ist eine dünne und faltige Schicht. Das Gehirn ist in zwei Gehirnhälften unterteilt, die linke und die rechte, welche wiederum in 4 Lappen unterteilt sind.
Die rechte Gehirnhälfte ist für den nonverbalen Ausdruck zuständig. Zum Beispiel die Intuition und die Erkennung von Gesichtern, Stimmen, Melodien, etc. In dieser Hemisphäre manifestieren sich Gedanken und Erinnerungen in Form von Bildern.
Bei Schäden in der linken Gehirnhälfte haben die Personen Probleme beim Sprechen und Schreiben, aber auch damit, sich auszudrücken oder Sprache zu verstehen. Dort sitzen Funktionen wie Analysefähigkeit, logische Schlussfolgerungen sowie das Zahlenverständnis.
Heutzutage geht man jedoch davon aus, dass die beiden Hälften zusammenarbeiten, so dass viele Funktionen von beiden Seiten ausgeführt werden.
Die beiden Gehirnhälften sind durch den Corpus Callosum miteinander verbunden. Die rechte Hemisphäre ist dafür zuständig, die linke Körperhälfte zu kontrollieren, während die linke Hemisphäre die Kontrolle über die rechte Körperhälfte innehat.
Hirnlappen
Jede Gehirnhälfte ist in 4 Lappen unterteilt:
- Frontallappen: hier wird unser bewusstes Denken verarbeitet und finden Problemlösungen statt.
- Parietallappen: ist für die Wahrnehmung von Reizen in Verbindung mit dem Tastsinn, Druck, Temperatur und Schmerzen zuständig.
- Temporallappen: ist für die Wahrnehmung und Wiedererkennung von auditiven Reizen sowie das Gedächtnis zuständig.
- Okzipitallappen: visuelle Reize.
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Fazit
Das Gehirn ist ein unglaublich mächtiges und komplexes Organ. Es kontrolliert alle Aspekte unseres Lebens, darunter auch einige, die uns gar nicht bewusst sind (wie atmen). Außerdem beeinflusst es unsere bewussten Bewegungen. Und auch wenn die Funktionen unseres Gehirns noch viele Fragen aufwerfen, liefern neueste Forschungen immer wieder neue, interessante Ergebnisse.
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