Sieben Alarmsignale von Blutarmut bei Kindern
Anämie bei Kindern ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die einer frühen Diagnose bedarf. Werden die Symptome rechtzeitig entdeckt, lassen sich Komplikationen vermeiden. In diesem Artikel stellen wir sieben Alarmsignale vor, die dabei helfen können.
Die sogenannte Anämie bei Kindern, auch Blutarmut genannt, zählt aufgrund der möglichen schwerwiegenden Folgen für deren Entwicklung zu den Krankheiten, die im öffentlichen Gesundheitswesen eine zentrale Stellung einnehmen. Rund 50 % der Vorschulkinder zwischen sechs und 24 Monaten sind von dieser betroffen.
Es wurden bereits zahlreiche Studien durchgeführt, um die Hauptursache der Erkrankung sowie geeignete Methoden zu finden, um diese zu bekämpfen.
Was ist eine Anämie?
Eine Anämie zeichnet sich durch eine Abnahme der Hämoglobinkonzentration im Blut aus. Das Hämoglobin ist für den Sauerstofftransport der roten Blutkörperchen verantwortlich. Aus diesem Grund geht eine Verringerung des Hämoglobinanteils mit einer verminderten Sauerstoffversorgung der Organe einher.
Es gibt dennoch ein paar Ausnahmesituationen wie eine Schwangerschaft, in denen es normal ist, dass die Hämoglobinwerte unter dem Grenzbereich liegen. Besteht jedoch der Verdacht auf eine Blutarmut, sollte ein Arzt zur genaueren Klärung aufgesucht werden.
Arten von Anämie bei Kindern
Je nach Ursache der Anämie lassen sich unterschiedliche Formen unterscheiden.
- Verringerte Produktion roter Blutkörperchen: Das Knochenmark ist für deren Produktion verantwortlich, wofür es Eisen, Folsäure und Vitamin E benötigt.
- Zerstörung roter Blutkörperchen: Diese sogenannte Hämolyse meint einen schnelleren Abbau der Erythrozyten als es normal wäre.
- Eisenverlust: Dieser kann im Falle von Blutungen und einer unzureichenden Aufnahme von Eisen über die Ernährung entstehen.
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Sieben Alarmsignale von Blutarmut bei Kindern
1. Müdigkeit und Erschöpfung
Dieses Symptom wird in der Fachsprache als Asthenie bezeichnet. Sollte sie auftreten, ist ein Kinderarzt aufzusuchen, der notwendige Untersuchungen durchführt, um ihre mögliche Ursache herauszufinden.
Müdigkeit und Erschöpfung sind vor allem bei Kindern schwer zu definieren. Jedoch handelt es sich hierbei in der Regel um einen Extremzustand: Beim Kind zeigt sich dies durch eine verringerte körperliche Leistungsfähigkeit und ein ständiges Bedürfnis nach Erholung.
2. Reizbarkeit als eines der sieben Alarmsignale
Dieses Symptom geht für gewöhnlich mit Müdigkeit einher und ist ebenso schwierig zu identifizieren. Bei einigen Kindern äußert sich diese Reizbarkeit in Form von Wutanfällen aufgrund ihrer eigenen Entwicklung oder anderer Ursachen.
3. Appetitlosigkeit
Als weiteres der sieben Alarmsignale ist die Appetitlosigkeit zu nennen. Jedoch kann diese auch durch Infektionen oder bestimmte Situationen wie Probleme in der Schule ausgelöst werden.
Es ist empfehlenswert zu beobachten, wie sich die Appetitlosigkeit entwickelt und wie lange sie andauert. Sollte sie für einen längeren Zeitraum bestehen, ist ein Arzt aufzusuchen.
4. Pagophagie oder Pica-Syndrom als eines der sieben Alarmsignale
Hierbei handelt es sich um ein außergewöhnliches Symptom, das aber durchaus im Falle einer Blutarmut bei Kindern auftreten kann. Die Pagophagie oder das Pica-Syndrom meint den Verzehr nicht essbarer Gegenstände oder Substanzen.
Dieses Verhalten sollte von Eltern sowie Lehrern sorgfältig überwacht werden. Es ist wichtig, umgehend ein Arzt aufzusuchen – insbesondere, da es zu möglichen Vergiftungen kommen kann.
5. Blässe oder Gelbsucht der Haut oder Schleimhaut
Eine farbliche Veränderung der Haut ist ein Hinweis auf eine verringerte Anzahl an roten Blutkörperchen. Sollte diese sporadisch auftreten und sich schnell wieder legen, hängt sie meist mit akuten Krankheitsbildern zusammen, die von selbst verschwinden. Bleibt diese Veränderung aber mehrere Tage lang bestehen, sollte sie von einem Arzt überprüft werden.
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6. Herzrasen als eines der sieben Alarmsignale
Eine erhöhte Herzfrequenz oder das Gefühl von Herzrasen sind typische Anzeichen einer Blutarmut bei Kindern. Diese werden üblicherweise von Schwindel, möglichen Brustschmerzen oder Atembeschwerden begleitet.
Bei einem plötzlichen Auftreten dieser Symptome sollte ein Kinderarzt hinzugezogen werden, da auch andere Ursachen für diese verantwortlich sein können.
7. Haarausfall und brüchige Nägel
Die sieben Alarmsignale beinhalten ebenfalls brüchige Nägel und Haarausfall. Abhängig vom Alter des Kindes ist jedoch insbesondere der Haarausfall aufgrund feiner Haare schwer festzustellen.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend sind die Warnzeichen für eine mögliche Anämie bei Kindern zahlreich. Daher gilt es, aufmerksam zu sein, um potenzielle Probleme rechtzeitig zu erkennen und so Komplikationen zu vermeiden. In jedem Fall sollte bei Zweifeln und Fragen ein Arzt konsultiert werden.
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