Sehbehinderung: Alles, was du wissen solltest!

Eine Sehbehinderung hat verschiedene Einschränkungen im Alltag zur Folge. Es handelt sich um ein sehr häufiges Problem, doch es gibt immer bessere Technologien, die sehr hilfreich sind.
Sehbehinderung: Alles, was du wissen solltest!

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) informiert, dass es weltweit rund 2.200 Millionen von Menschen gibt, die an einer Sehbehinderung leiden. Ungefähr 1.000 Millionen Fälle könnten verhindert werden, wenn Betroffene rechtzeitig eine Behandlung erhielten.

Die WHO weist außerdem darauf hin, dass es in ländlichen und armen Gebieten häufiger zu Sehbehinderungen kommt. Außerdem zählen Frauen, ältere Menschen und ethnische Minderheiten zu den besonders gefährdeten Risikogruppen. Dies verdeutlicht die Beziehung zwischen Sehproblemen und den Schwierigkeiten, eine entsprechende Behandlung zu erhalten.

Was ist eine Sehbehinderung?

Es gibt darüber keine Übereinstimmung, da die Grenze zwischen den unterschiedlichen Arten von Sehstörungen nicht genau definiert ist. Anschließend teilen wir jedoch eine der meist akzeptierten Definitionen von Sehbehinderungen.

Darunter versteht man im Allgemeinen sowohl absolute Blindheit als auch signifikante Sehstörungen. Dieses Konzept umfasst also praktisch jede schwerwiegende Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, ohne dabei die Ursachen zu berücksichtigen.

Ein weiteres Merkmal ist, dass eine Sehbehinderung Einschränkungen bei bestimmten Aktivitäten im Alltag zur Folge hat, zum Beispiel beim Lesen und Schreiben sowie bei der Orientierung oder Beweglichkeit. Als Blindheit wird jede schwerwiegende Sehbeeinträchtigung bezeichnet, auch wenn sie nicht zum kompletten Sehverlust führt.

Was ist eine Sehbehinderung?
Die Blindheit beeinträchtigt das tägliche Leben, doch es gibt heutzutage für Betroffene viele sehr praktische Hilfen.

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Die Ursachen für eine Sehbehinderung

Zu den häufigsten Ursachen für eine beeinträchtigte Sehfähigkeit zählen Katarakt (grauer Star), Ametropie (Fehlsichtigkeit), Trachom (chronische Konjunktivitis durch Chlamydia trachomatis), Onchozerkose (Flussblindheit), Glaukom, diabetische Retinopathie und altersbedingte Makuladegeneration.

Wir sehen uns diese Krankheiten etwas genauer an:

  • Katarakt: Diese Krankheit ist weltweit die häufigste Ursache für Erblindung. Schätzungsweise sind rund 43 Prozent der Fälle auf grauen Star zurückzuführen, der durch die Trübung der Augenlinse entsteht.
  • Diabetische Retinopathie: Diese Krankheit verursacht in Industrieländern am häufigsten den Verlust der Sehfähigkeit. Sie ist auf einen unkontrollierten Blutzuckerspiegel beziehungsweise Diabetes zurückzuführen. Dadurch entwickelt sich allmählich Blindheit durch kleine Blutungen im Auge.
  • Altersbedingte Makuladegeneration: Die zweithäufigste Ursache für Sehbehinderungen in Industrieländern. Anfangs kommt es zu verschwommenem Sehen im zentralen Bereich des Auges, allmählich kann sich daraus jedoch Blindheit entwickeln.
  • Glaukom: Diese Krankheit ist weltweit für ungefähr 15 Prozent der Sehbehinderungen verantwortlich. Sie verursacht den peripheren Sehverlust und geht mit einem erhöhten Innendruck des Auges einher.
  • Trachom: Es handelt sich um eine Infektion beider Augen und um die häufigste infektiöse Ursache für Blindheit. Diese Krankheit tritt in Entwicklungsländern häufiger auf als in Industrieländern.
  • Ametropie: Dieser Begriff umfasst sowohl Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit als auch Astigmatismus. Das Auge ist unfähig, ein Objekt scharf auf der Netzhaut abzubilden, was die Fehlsichtigkeit verursacht.
  • Retinopathia pigmentosa (RP): Dadurch reduziert sich die periphere Sehfähigkeit und die Fähigkeit, in der Dunkelheit zu sehen. Es handelt sich um eine chronische Netzhautdegeneration genetischen Ursprungs.

Sehbehinderung: Diagnose, Ausmaß und Arten

Die Fehlsichtigkeit wird von einem Augenarzt diagnostiziert. Schwierigkeiten beim Lesen oder Sehen von nahen oder weiter entfernten Gegenständen, verschwommenes Sehen, Bindehautentzündung oder andere nicht normale Veränderungen der Augen oder Sehfähigkeit müssen unbedingt von einem Augenarzt untersucht werden.

Es gibt vier unterschiedliche Stufen von Sehbehinderungen:

  • Leichte Sehbehinderung: Die Sehkraft ist geringer als 50 Prozent.
  • Mäßige Sehbehinderung: Die Sehkraft liegt unter 33 Prozent.
  • Ernste Sehbehinderung: Die Sehkraft ist geringer als 10 Prozent.
  • Blindheit: Die Sehkraft liegt unter einem Prozent.

Andererseits unterscheiden Experten aus funktioneller Sicht und im Zusammenhang mit legalen Aspekten folgende Beeinträchtigungen:

  • Partielle Sehbehinderung: Ein Auge ist von einer ernsten Einschränkung betroffen, oder beide Augen teilweise.
  • Komplette Sehbehinderung: Trotz Sehverlust auf beiden Augen erreicht die betroffene Person eine Sehkraft von 0,1 Prozent oder mehr.
  • Absolute Sehbehinderung: Die Sehkraft liegt unter 0,1 Prozent.
Sehbehinderung
Braille ermöglicht es blinden Menschen, zu lesen.

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Die Bedürfnisse sehbehinderter Menschen

Eine Person mit einer Sehbehinderung kann verschiedene Hilfsmittel nutzen, um sich im Alltag zurechtzufinden. Für die Orientierung und Beweglichkeit außer Haus gibt es Blindenstöcke, speziell ausgebildete Hunde und auch technologische Hilfsmittel wie GPS und speziell entwickelte Anwendungen.

Abhängend von der Ausprägung der Sehbehinderung sind außerdem die Beleuchtung, die Größe von Schriften, Lupen und hochgradige Brillen sehr wichtig. Bei Blindheit ermöglicht es die Braille-Schrift, Texte effektiv zu lesen.

Aus offensichtlichen Gründen muss die Wohnung an die Sehbehinderung jeder betroffenen Person angepasst werden. Des Weiteren gibt es heutzutage verschiedenste Hilfsmittel, die sehr effizient sind, zum Beispiel elektronische Lesegeräte, intelligente Brillen und vieles mehr.


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