Schilddrüsenbiopsie: Alles, was du wissen musst
Eine Schilddrüsenbiopsie ist ein Verfahren, das heutzutage sehr häufig angewendet wird. Sie ermöglicht es Spezialisten, Proben der Drüse zu entnehmen und diese im Labor zu analysieren. Mit Hilfe einer Schilddrüsenbiopsie können Ärztinnen und Ärzte zahlreiche Krankheiten, wie beispielsweise Krebs, diagnostizieren oder ausschließen.
Es gibt verschiedene Biopsie-Methoden. Die gebräuchlichste ist die Feinnadel-Punktion, aber es gibt auch andere Methoden, wenn eine eindeutige Diagnose nicht möglich ist.
Dank der Schilddrüsenbiopsie können Ärzte je nach Krankheit eine spezifische Behandlung festlegen. Deshalb erklären wir dir in diesem Artikel alles, was du über diesen Test wissen musst, wie er durchgeführt wird und wofür er verwendet wird.
Was genau ist eine Schilddrüsenbiopsie?
Eine Schilddrüsenbiopsie ist ein Verfahren zur Diagnose verschiedener Krankheiten, die diese Drüse betreffen. Die Schilddrüse ist ein Organ, das sich im vorderen Teil des Halses, vor der Luftröhre, befindet. Sie ist für die Produktion von Hormonen verantwortlich, die eine wichtige Rolle bei der Steuerung des Stoffwechsels spielen.
Bei einer Schilddrüsenbiopsie wird eine Probe des Schilddrüsengewebes entnommen. Spezialisten untersuchen diese Probe dann im Labor und analysieren sie unter dem Mikroskop.
Wie wir in der Einleitung bereits erwähnt haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sie durchzuführen. Die häufigste ist die Feinnadel-Punktion. Sie wird in der Regel ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Aber es gibt auch andere Techniken, die eine Vollnarkose erfordern und etwas komplexer sind. Hierbei geht es darum, eine Gewebeprobe von bestehenden Knoten zu entnehmen. In der Regel werden Proben von den Knoten entnommen, die durch die Haut ertastet werden können.
Wie in einer Veröffentlichung in RadiologyInfo zu lesen ist, sind die Knoten, von denen die Probe entnommen wird, in der Regel etwas größer als 1 Zentimeter. Um diesen Test sicherer und gezielter durchführen zu können, führen Ärzte gleichzeitig eine Ultraschalluntersuchung durch. Das macht es einfacher, die genaue Position der Knoten zu lokalisieren, vor allem wenn sie klein sind.
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Arten von Schilddrüsenbiopsien
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schilddrüsenbiopsien durchzuführen. Im Allgemeinen werden zwei Arten unterschieden: Punktionsbiopsien und offene Biopsien. In den folgenden Abschnitten erklären wir dir beide Arten.
1. Punktionsbiopsie der Schilddrüse
Bei einer Punktionsbiopsie werden Nadeln unterschiedlicher Größe verwendet. Innerhalb dieser Gruppe gibt es die Feinnadelbiopsie (FNB), auch Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAB) oder Feinnadelpunktion (FNP) genannt. Hierbei handelt es sich um die häufigste Form der Schilddrüsenbiopsie. Nach Angaben der Spezialisten der Mayo Clinic verwenden die Ärzte eine dünne, hohle Nadel, um die Zellen zu entnehmen.
Während des Verfahrens kommt normalerweise gleichzeitig auch Ultraschall zum Einsatz, um die Nadel auf die bestimmte Stelle ausrichten zu können. Diese Technik findet im Krankenhaus oder in der Arztpraxis statt. Sie dauert etwa 10 Minuten und erfordert keine Vollnarkose, da es sich um einen minimalinvasiven Eingriff handelt.
Um ihn durchzuführen, muss der Patient auf dem Rücken liegen und den Hals strecken. Außerdem muss der Patient während des Vorgangs still und ruhig liegen, da jede Bewegung die Positionierung der Nadel beeinträchtigen kann.
Punktionsbiopsien können auch mit einer dicken Nadel durchgeführt werden. Damit lassen sich Proben von der Größe eines Reiskorns entnehmen. Es ist wichtig, Proben von den verschiedenen Knoten in der Drüse zu entnehmen.
Nach der Entnahme wird der Bereich gereinigt und ein Verband auf die Stellen gelegt, in die die Nadel eingeführt wurde. Es ist normal, dass sich der Bereich danach etwas unangenehm anfühlt.
2. Offene Schilddrüsenbiopsien
Schilddrüsenbiopsien können auch chirurgisch durchgeführt werden. In diesen Fällen spricht man von einer offenen Biopsie. Dabei wird ein kleiner Schnitt am Hals gesetzt und der Knoten entfernt oder eine kleinere Probe entnommen, um sie ins Labor zu schicken.
In manchen Fällen entfernen die Ärzte einen großen Teil der Schilddrüse. Experten empfehlen diese Methode, wenn die Punktionsbiopsie keine eindeutige Diagnose ergeben hat.
Für diesen Eingriff ist eine Vollnarkose erforderlich und er muss im Operationssaal stattfinden. Diese Methode ist weniger verbreitet, weil sie mehr Risiken birgt. So besteht zum Beispiel ein höheres Risiko für Infektionen, Blutungen und Narbenbildung.
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Wann wird eine Schilddrüsenbiopsie durchgeführt?
Der Zweck von Schilddrüsenbiopsien ist es, die Ursache eines Knotens in der Schilddrüse zu identifizieren. In den meisten Fällen entdecken Ärzte die Knoten während einer körperlichen Untersuchung. Ein Spezialist kann sie auch durch Ultraschall oder eine Szintigraphie erkennen.
Dank dieser Untersuchung ist es möglich, die Zellen zu beobachten, aus denen der Knoten besteht. So lässt sich feststellen, ob es sich um einen bösartigen Knoten handelt oder nicht.
Schilddrüsenbiopsien sind auch für die Untersuchung bestimmter Fälle von Struma nützlich. Ein Kropf ist eine Vergrößerung der Schilddrüse.
Wie man sich auf eine Schilddrüsenbiopsie vorbereitet
Bevor eine Schilddrüsenbiopsie durchgeführt wird, muss der Arzt die Krankengeschichte des Patienten kennen. Er muss wissen, ob der Patient Medikamente einnimmt oder ob er an anderen Krankheiten leidet. Außerdem ist eine Voruntersuchung erforderlich, um die Knoten zu lokalisieren.
Vor der Biopsie finden bestimmte ergänzende Tests statt. Zum Beispiel eine Blutuntersuchung und eine Ultraschalluntersuchung.
Für die Punktionsbiopsie ist keine besondere Vorbereitung erforderlich. Da es sich um eine ambulante Untersuchung ohne Vollnarkose handelt, ist es nicht nötig, vorher zu fasten.
Wenn die Schilddrüsenbiopsie offen ist, ist eine Vollnarkose erforderlich. Da es sich um einen komplexeren Eingriff handelt, geben die Ärzte dem Patienten spezielle Anweisungen. In diesem Fall sollte der Patient vor dem Eingriff weder essen noch trinken. Außerdem muss sich der Patient nach der Biopsie mehrere Stunden lang ausruhen.
Mögliche Ergebnisse einer Schilddrüsenbiopsie
Eine Schilddrüsenbiopsie liefert viele Informationen über den Zustand der Schilddrüse. Nach der Analyse der Probe im Labor erstellen die Ärzte einen ausführlichen Bericht, in dem verschiedene Parameter beschrieben werden.
Zunächst beschreiben sie die Farbe, die Konsistenz und das allgemeine Aussehen der Knoten. Darüber hinaus auch die Anzahl und die Morphologie der Zellen, aus denen sie besteht. Wie die American Thyroid Association erklärt, können die Ergebnisse einer Schilddrüsenbiopsie folgendermaßen aussehen:
- Gutartig: Die meisten Biopsien liefern dieses Ergebnis. Es handelt sich um Knötchen, die aus differenzierten Zellen bestehen, ohne Atypien. In den folgenden Monaten finden üblicherweise regelmäßige Nachuntersuchungen statt und ein Eingriff ist nicht notwendig.
- Verdacht auf Malignität: Ein derartiges Ergebnis bedeutet, dass bestimmte Merkmale auf eine bösartige Erkrankung hindeuten, aber nicht schlüssig sind.
- Bösartigkeit: Das ist der Fall, wenn in der Probe nachweisbare Krebszellen vorhanden sind. Der häufigste Schilddrüsenkrebs ist das papilläre Schilddrüsenkarzinom. Die Behandlung umfasst in der Regel eine Operation.
- Atypien von unbestimmter Bedeutung: Diese Kategorie ähnelt der Kategorie des Verdachts auf eine bösartige Erkrankung. Doch obwohl es besorgniserregende Merkmale gibt, gibt es auch Merkmale, die auf etwas Gutartiges hindeuten. Im Zweifelsfall ist es am besten, die Biopsie zu wiederholen.
- Nicht-diagnostisch: Dies ist der Fall, wenn nicht genügend Zellen vorhanden sind, um eine genaue Diagnose zu stellen.
Biopsien sind ein fundamentales Verfahren für die Krebsdiagnose
Abschließend sei daran erinnert, dass Schilddrüsenbiopsien derzeit das grundlegende Verfahren für die Krebsdiagnose in dieser Drüse sind. Dieses Verfahren zeigt nicht nur das Vorhandensein bösartiger Zellen, sondern ermöglicht auch die Identifizierung der spezifischen Tumorart.
Auf diese Weise kann je nach Pathologie ein geeignetes Behandlungsprotokoll erstellt werden. Außerdem handelt es sich um einen Test, der in der Regel ambulant durchgeführt wird und nur ein geringes Risiko für Komplikationen birgt.
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