Schilddrüsenkrebs bei Frauen: Welche Symptome darauf hinweisen

Die Schilddrüse liegt in Form eines Schmetterlings im unteren Halsbereich, vor dem Kehlkopf. Sie ist nicht sehr groß, aber dafür von umso größerer Bedeutung für den Köprer. Schilddrüsenkrebs tritt zwar auch bei Männern auf, betrifft allerdings häufiger Frauen
Schilddrüsenkrebs bei Frauen: Welche Symptome darauf hinweisen
Nelton Abdon Ramos Rojas

Geschrieben und geprüft von dem Arzt Nelton Abdon Ramos Rojas.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Sehr viele Menschen, der Großteil von ihnen Frauen, leiden an Schilddrüsenerkrankungen. Die Schilddrüse nimmt eine zentrale Stellung in der Regulation des Stoffwechsels ein und die Folgen von Schilddrüsenleiden oder Schilddrüsenkrebs sind daher sehr weitreichend.

Erfahre in diesem Artikel, welche Symptome auf Schilddrüsenkrebs hinweisen können.

Was man über die Schilddrüse wissen sollte

Die Schilddrüse ist kleines Organ, das Hormone produziert, die dann vielfältige Aufgaben im Organismus wahrnehmen. Thyroxin sowie Trijodthyronin sind die wichtigsten Hormone, die hier synthetisiert werden und die den Stoffwechsel beeinflussen.

“Stoffwechsel” findet überall im Körper statt und Fehlfunktionen der Schilddrüse wirken sich deshalb im gesamten Organismus aus.

Wenn die Schilddrüse stärker aktiv ist, als dies beim gesunden Menschen der Fall ist, spricht man von einer Hyperthyreose, einer Schilddrüsenüberfunktion. Zu deren häufigsten Symptomen zählen dann:

  • Unruhe
  • Wärmegefühl, Hitzewallungen
  • Gesteigerter Appetit
  • Gewichtsverlust

Im Gegensatz dazu sind bei einer Hypothyreose, einer Schilddrüsenunterfunktion, diese Symptome feststellbar:

  • Trauer
  • Müdigkeit, Somnolenz
  • Gedächtnisprobleme
  • Gewichtszunahme
  • Muskelschmerzen
  • Kälteintoleranz
  • Verstopfung
  • Haarausfall
  • Taubheit
Schilddruese

Von Schilddrüsenunterfunktionen sind vor allem Frauen im Alter von mehr als 40 Jahren betroffen. Zur Behandlung dieser Erkrankung muss eine jodreiche Diät gehalten werden und der Konsum von Meeresfrüchten ist besonders dazu geeignet.

Wie und warum entwickelt sich Schilddrüsenkrebs?

Die tumoröse Entartung der Schilddrüse ist eine nicht allzu häufige Krebserkrankung, bei der sich dann ein Tumor im Halsbereich bildet. Bei frühzeitiger und richtiger Behandlung verläuft der Schilddrüsenkrebs dann oft gutartig. Eine frühe Diagnose ist daher von großer Bedeutung.

Bei Frauen nimmt das Risiko, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, nach Einsetzen der Menopause zu.

Zu den Symptomen, die auf ein Problem mit der Schilddrüse hinweisen können, zählen die folgenden:

  • Geschwulst im Halsbereich, ähnlich dem Adamsapfel
  • Probleme beim Schlucken, Odynaphagie in der Fachsprache
  • Häufige Hals- und Ohrenschmerzen
  • Entzündung der Lymphknoten im Halsbereich
  • Atemprobleme
  • Asthma
  • Raue Stimme
  • Schwierigkeiten beim Sprechen
  • Husten, der nicht mit einer Erkältung in Zusammenhang steht

Welche sind die Hauptursachen von Schilddrüsenkrebs?

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  • Strahlungsexposition, insbesondere während der Kindheit. Die Häufigkeit von Tumoren nimmt mit der erhaltenen Strahlungsdosis zu.
  • Erhöhter TSH-Spiegel bei Personen, die an einem Kropf leiden.
  • Erbliche Faktoren. Sind oder waren andere Familienmitglieder an Schilddrüsenkrebs erkrankt?
  • Hashimoto-Thyreoiditis.
  • Alter von über 40 Jahren bei Frauen, über 70 Jahren bei Männern.

Die 5 häufigsten Arten von bösartigem Schilddrüsenkrebs sind diese:

Papilläres Schilddrüsenkarzinom

Hier handelt es sich um den häufigsten bösartigen Schilddrüsentumor, er macht über 70% der Fälle aus und tritt dann vor allem bei Frauen auf, deren Halsbereich zuvor Strahlung ausgesetzt war. Das Gewebe ist gut differenziert und kann Calciumeinlagerungen aufweisen.

Patienten, bei denen diese Erkrankung schon weiter fortgeschritten ist, können Metastasen in den Halslymphknoten bilden. Der Tumor wächst langsam und verursacht in der Regel keine Schmerzen.

Follikuläres Schilddrüsenkarzinom

Nach dem papillären Karzinom ist dies die zweithäufigste, bösartige Schilddrüsenerkrankung. Häufig betroffen sind davon Menschen, die an einem Kropf leiden sowie gelitten haben, insbesondere wenn sie älter als 50 Jahre sind.

Der Tumor kann so stark wachsen, dass er die Größe der gesunden Schilddrüse erreicht. Er ist recht schwer zu erkennen.

Krebszellen können über die Blutgefäße in andere Gewebe gelangen und dort Metastasen bilden, z.B. in der Lunge oder in den Knochen. Auch die Lymphgefäße kommen als Wege in andere Organe in Frage. Der Knoten ist wenig homogen, eher hart sowie schmerzlos.

Anaplastisches Karzinom

Krebszellen

In 10% der Fälle sind bösartige Schilddrüsentumore vom Typ des anaplastischen Karzinoms. Das Gewebe ähnelt dem der Schilddrüse kaum noch.

Vor allem Menschen, die älter als 65 Jahre sind, erkranken an dieser sehr bösartigen Tumorart, wenn sie zuvor bereits Schilddrüsenprobleme hatten: einen Kropf, papilläre oder follikuläre Karzinome.

Das anaplastische Karzinom gleicht einer formlosen Masse, die in die Schilddrüse sowie in das umliegende Gewebe hineinwächst. Metastasen in die Lymphknoten sind häufig. Der Tumor wächst schnell, fühlt sich hart an und bereitet dann Schmerzen.

Medulläres Karzinom

Diese Art Tumor geht nicht von den Schilddrüsenzellen aus, sondern von einer kleinen Drüse, die sich in der Nähe befindet und Hormone bildet, die den Calciumhaushalt regulieren. Mit Hilfe histologischer Untersuchungen kann der Tumortyp erkannt werden.

Frauen sind häufiger betroffen und das Erkrankungsrisiko steigt dann ab einem Alter von etwa 50 Jahren. In einigen Fällen wird von familiärer Häufung gesprochen.

Über die Blut- sowie Lymphgefäße werden frühzeitig Metastasen gebildet.

Schilddrüsenlymphom

Diese Krebsart geht von den Lymphozyten aus, das sind weiße Blutkörperchen. Sie übernehmen wichtige Aufgaben in der Immunabwehr.

Das Lymphom wächst sehr langsam und tritt vor allem bei älteren Frauen auf, die zuvor bereits mit Schilddrüsenerkrankungen zu kämpfen hatten, z.B. mit einer Hashimoto-Thyreoiditis.

Medizinische Untersuchungen zur Erkennung von Schilddrüsenkrebs

Patienten, bei denen mehrere der zuvor genannten Symptome festgestellt werden, müssen sich um einen Termin beim Facharzt bemühen, der dann verschiedene Untersuchungen durchführt, um den Verdacht der Krebserkrankung abzuklären.

Zu den am häufigsten eingesetzten Verfahren gehören:

Untersuchung per Ultraschall

Ultraschall

Mit Hilfe des Ultraschalls ist es möglich, die gesamte Halsregion einschließlich der Schilddrüse auf Knoten und Geschwülste hin zu untersuchen.

Falls solche entdeckt werden, können zusätzlich Aussagen über deren Aufbau getroffen werden, ob sie solide oder flüssigkeitsgefüllt sind. Zysten sind nicht dasselbe wie Krebs und in der Regel gutartig.

Biopsie

Mit einer dünnen Nadel wird die Schilddrüse punktiert, um dann eine kleine Gewebeprobe zu entnehmen. Unter Ultraschallkontrolle ist genau zu erkennen, welche Gewebeanteile biopsiert werden. Eine lokale Betäubung macht die Untersuchung für den Patienten dann angenehmer.

Eine Biopsie wird erst durchgeführt, wenn ein Knoten gefunden wurde.

Computertomographie

Kurz einfach auch CT oder CT-Scan genannt, ermöglicht diese bildgebende Methode die Untersuchung des Halsbereichs sowie der Brust. So kann nach Anzeichen von weiteren Tumoren sowie Metastasen gesucht werden, vor allem in der Lunge.

Mit einem CT wird in der Regel untersucht, ob der Krebs bereits in andere Gewebe gestreut hat.

Zusammenhang zwischen Schilddrüsenkrebs und Fortpflanzung bei Frauen

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Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Frauen in den 5 Jahren nach der Geburt ein erhöhtes Risiko für ein papilläres Schilddrüsenkarzinom aufweisen.

Das ist darauf zurückzuführen, dass die Drüse während der Schwangerschaft verstärkt Hormone bildet, was sich auf die nähere Zukunft auswirken kann.

Bei wiederholter Schwangerschaft nimmt das Risiko noch weiter zu.


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