Scheidenpilz: Ursachen und Behandlung

Um einen Scheidenpilz wirksam zu behandeln, kann man auf Hausmittel mit pilztötenden Eigenschaften zurückgreifen. Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung helfen sie, das Wachstum des Candida albicans einzudämmen.
Scheidenpilz: Ursachen und Behandlung

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Beim Scheidenpilz handelt es sich fast immer um den Hefepilz Candida albicans, welcher sich im Scheidenraum ausbreitet. Dieser Mikroorganismus ist ein natürlicher Bewohner der Scheidenflora; unter bestimmten Umständen kann er sich allerdings massiv vermehren.

Dies führt zu unangenehmen Symptomen wie Entzündung, Juckreiz und Ausfluss. Manchmal kommt es auch zu unangenehmem Geruch und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr. Was sind die Ursachen? Kann man den Scheidenpilz mit natürlichen Mitteln bekämpfen?

Dieser Artikel soll Antwort darauf geben. Außerdem gehen wir auf die Hauptsymptome ein und geben Tipps zur Vorbeugung.

Nicht verpassen!

Ursachen der Scheidenpilzinfektion

Scheidenpilzinfektion, Candidose

Der Hefepilz “Candida albicans” ist ein natürlicher mikrobiotischer Bestandteil der Scheidenflora.

In der Vagina befinden sich eine Reihe natürlicher Mikroorganismen. Der Candida-Pilz ist einer von ihnen. In gesundem Zustand tragen die Lactobacillus genannten Bakterien dazu bei, das Wachstum des Pilzes zu beschränken, so dass es zu keinen Beschwerden kommt.

Wenn es jedoch zu einem Ungleichgewicht in der Scheidenflora kommt, vermehren sich die Hefesprossen massiv und produzieren so eine Infektion. Dies kann auf folgende Umstände zurückzuführen sein:

  • Einnahme von Antibiotika über eine längere Zeit
  • Schwangerschaft und Veränderungen im Hormonhaushalt
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Nicht ausreichend behandelte Diabetis
  • Schlechte Ernährungsgewohnheiten
  • Stress und Schlaflosigkeit

Wenn der Scheidenpilz wiederholt auftritt oder mit klassischen Behandlungsmethoden nicht verschwindet, ist möglicherweise kein Pilzwachstum die Ursache. In dem Fall sind ärztliche Untersuchung und Laborabstrich von Nöten.

Symptome

Die Symptome einer Scheidenpilzinfektion können sich je nach Krankheitsstadium unterscheiden. Wenn es sich nur um eine leichte Infektion handelt, macht diese sich möglicherweise lediglich durch Juckreiz und Veränderungen im Ausfluss bemerkbar. Bei einer fortgeschrittenen Infektion können jedoch auch folgende Symptome auftreten:

  • Anschwellen
  • Schmerzen beim Koitus
  • Brennen beim Wasserlassen
  • Hautrötung um die Scheide herum
  • Ausschlag
  • Weißlicher, bröckeliger Ausfluss

Natürliche Mittel zur Bekämpfung des Scheidenpilzes

Pilzinfektionen können sehr unterschiedliche Verläufe annehmen, weshalb es wichtig ist, den Arzt zu Rate zu ziehen, wenn die Beschwerden sich über mehr als ein paar Tage hinziehen.  Die konventionelle Pilzbehandlung sieht unter anderem die oberflächliche Anwendung von Clotrimazol- oder Fluconazol-Präparaten vor.

In leichten Fällen kann man sich jedoch auch mit Naturheilmitteln mit pilztötenden und antibakteriellen Eigenschaften behelfen. Diese haben zwar nicht so eine starke Wirkung wie die verschreibungspflichtigen Präparate, führen aber oftmals zu einer deutlichen Erleichterung der Symptome. Kennst du sie?

Griechischer Joghurt gegen Scheidenpilz

Anwendungen mit griechischem Joghurt

Beim griechischen Joghurt handelt es sich um ein Probiotikum, welches geeignet ist, das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora wiederherzustellen.

Die im Joghurt enthaltenen probiotischen Stämme können im Rahmen der Behandlung der durch Candida albicans verursachten Scheidenpilzinfektion Abhilfe schaffen. Diese Lebendkulturen, genannt  Lactobacillus acidophilus, helfen, die natürliche Darmflora wiederherzustellen.

Wie wendet man Joghurt an?

  • Zunächst einmal muss man aufpassen, dass man Griechischen Joghurt ohne Zusatz von Zucker kauft, da dieser das Wachstum des Pilzes nur begünstigen würde.
  • Der Joghurt wird auf den äußeren Scheidenbereich aufgetragen.
  • Gleichzeitig trägt der Verzehr des Joghurts zur Behandlung bei.

Borsäure

Borsäure ist ein Wirkstoff mit antiseptischen und antimykotischen Eigenschaften, welche zur Eindämmung von Pilzinfektionen beitragen. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2009 legt nahe, dass sie in der Behandlung von Vaginose Wirksamkeit zeigen.

Jedoch ist hier Vorsicht geboten, da es sich um einen aggressiven Wirkstoff handelt, der in zu großer Menge zu Nierenschäden oder akutem Herz-Kreislauf-Versagen oder gar zum Tod führen kann. Borsäure darf daher nicht auf rissiger Haut aufgetragen und auch nicht oral eingenommen werden.

Wie wird Borsäure angewendet?

  • Zur Behandlung einer Scheidenpilzinfektion empfiehlt es sich, einen kleinen Teelöffel in einem Eimer Wasser aufzulösen.
  • Behandelt wird die äußere Scheidenumgebung, um die Beschwerden zu verringern.

Achtung: Borsäure darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden!

Kokosöl

Kokosöl Anwendungen

Kokosöl kann das Pilzwachstum eindämmen.

Die antimykotischen Eigenschaften des Kokosöls können helfen, das Wachstum des Pilzes Candida albicans unter Kontrolle zu halten. So führt die regelmäßige Anwendung bis zu einem gewissen Grad zur Eindämmung einer Scheidenpilzinfektion.

Wie wird es angewendet?

  • Achte vor allem darauf, dass du reines Kokosöl aus kontrolliert biologischem Anbau erwirbst.
  • Trage es auf die befallenen Gebiete auf.
  • Wiederhole dies täglich, bis eine Verbesserung eintritt.

Knoblauch gegen Scheidenpilz

Ohne Zweifel handelt es sich bei Knoblauch seit jeher um eines der besten natürlichen Hausmittel gegen Infektionen. Laut Laborstudien kann sich Knoblauch als besonders wirkam zur Eindämmung des Hefepilzes Candida albicans erweisen. Es müssen hierzu jedoch noch weitere Studien und Beweisführungen erfolgen.

Wie wird Knoblauch angewendet?

  • Um maximal von den gesundheitsfördernden Eigenschaften des Knoblauchs zu profitieren, empfiehlt es sich, eine Zehe am Tag roh zu verzehren.
  • Auch die äußerliche Anwendung kann nützlich sein. Zerkleinere hierfür den Knoblauch, gieße mit heißem Wasser auf und lass das Ganze abkühlen. Filtere den Knoblauch ab und wende die verbliebene Flüssigkeit als Spülung an.

Achtung: Unter keinen Umständen darf Knoblauch in die Scheide eingeführt werden! Dies führt nachweislich zu Schmerzen und Verbrennungssymptomen.

Öl aus wildem Oregano (Dost)

Öl aus wildem Oregano, Dost

Ein weiteres pilztötendes Mittel ist das Dost-Öl.

Das aus wildem Oregano (Origanum vulgare) hergestellte ätherische Öl enthält zwei starke Fungizide: Timol und Carvacrol. Diese Bestandteile helfen, das Pilzwachstum von Candida albicans einzudämmen oder zu verlangsamen. Das macht das Dost-Öl zu einem wirksamen Mittel gegen Scheidenpilzinfektionen.

Wie wird Dost-Öl angewendet?

  • Gib drei Tropfen ätherisches Dost-Öl auf eine ausreichende Menge Kokosöl.
  • Trage es im äußerdem Scheidenbereich auf (Vulva) und massiere es leicht ein.

Achtung: Verwende niemals ätherisches Öl pur, sondern immer mit ausreichend Pflanzenöl vermischt! Trage es auch nicht innerhalb der Scheide auf. Beachte, dass ätherische Öle nicht oral eingenommen werden dürfen.

Was es bei Scheidenpilz noch zu beachten gibt!

Die Wirksamkeit dieser Hausmittel ist unterschiedlich und der Behandlungserfolg daher als anekdotisch zu bezeichnen. Nichtsdestotrotz, kann die regelmäßige Anwendung helfen, die Symptome innerhalb von wenigen Tagen zu lindern. Sollten die Beschwerden sich jedoch verschlimmern oder wiederholt auftreten, ist es besser, einen Arzt zu konsultieren.
Je nach Schwere des Infektionsgeschehens kann eine medikamentöse Behandlung angeraten sein. Auch ist es teilweise nötig, weitere Untersuchungen vorzunehmen, um bestimmte Ursachen auszuschließen.

Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Blostein, F., Levin-Sparenberg, E., Wagner, J., & Foxman, B. (2017). Recurrent vulvovaginal candidiasis. Annals of Epidemiology. https://doi.org/10.1016/j.annepidem.2017.08.010
  • Falagas, ME, Betsi, GI, y Athanasiou, S. (2006). Probióticos para la prevención de la candidiasis vulvovaginal recurrente: una revisión. Diario de la quimioterapia antimicrobiana. https://doi.org/10.1093/jac/dkl246
  • Xie, HY, Feng, D., Wei, DM, Chen, H., Mei, L., Wang, X., y Fang, F. (2013). Probióticos para la candidiasis vulvovaginal en mujeres no embarazadas. Base de Datos Cochrane de Revisiones Sistemáticas. https://doi.org/10.1002/14651858.CD010496
  • Darvishi, M., Jahdi, F., Hamzegardeshi, Z., Goodarzi, S. y Vahedi, M. (2015). La comparación de la crema vaginal de mezclar yogurt, miel y clotrimazol en los síntomas de la candidiasis vaginal. Revista mundial de ciencias de la salud , 7 (6), 108-116. https://doi.org/10.5539/gjhs.v7n6p108
  • Reichman, O., Akins, R., & Sobel, J. D. (2009). Boric acid addition to suppressive antimicrobial therapy for recurrent bacterial vaginosis. Sexually Transmitted Diseases. https://doi.org/10.1097/OLQ.0b013e3181b08456
  • Ogbolu, D. O., Oni, A. A., Daini, O. A., & Oloko, A. P. (2007). In Vitro Antimicrobial Properties of Coconut Oil on Candida Species in Ibadan, Nigeria. Journal of Medicinal Food. https://doi.org/10.1089/jmf.2006.1209
  • Nguyen, V. T. A., Le, T. D., Phan, H. N., & Tran, L. B. (2017). Antibacterial Activity of Free Fatty Acids from Hydrolyzed Virgin Coconut Oil Using Lipase from Candida rugosa. Journal of Lipids. https://doi.org/10.1155/2017/7170162
  • Shuford, J. A., Steckelberg, J. M., & Patel, R. (2005). Effects of fresh garlic extract on Candida albicans biofilms [1]. Antimicrobial Agents and Chemotherapy. https://doi.org/10.1128/AAC.49.1.473.2005
  • Lemar, K. M., Turner, M. P., & Lloyd, D. (2002). Garlic (Allium sativum) as an anti-Candida agent: A comparison of the efficacy of fresh garlic and freeze-dried extracts. Journal of Applied Microbiology. https://doi.org/10.1046/j.1365-2672.2002.01707.x
  • Manohar, V., Ingram, C., Gray, J., Talpur, N. A., Echard, B. W., Bagchi, D., & Preuss, H. G. (2001). Antifungal activities of origanum oil against Candida albicans. Molecular and Cellular Biochemistry. https://doi.org/10.1023/A:1013311632207

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.