Ramsay-Hunt-Syndrom: Was ist das?
Das Ramsay-Hunt-Syndrom ist eine Folge des Windpockenvirus. Es umfasst eine Reihe von Symptomen und Anzeichen, die auftreten, weil dieser virale Erreger bestimmte Nerven beeinflusst. Genauer gesagt, den Gesichtsnerv.
Der Gesichtsnerv enthält motorische und sensorische Fasern. Er löst in verschiedenen Teilen unseres Gesichts Reize aus, sodass es uns bei Gesten, wie z. B. beim Essen und Sprechen, hilft.
Das Ramsay-Hunt-Syndrom kann eine Gesichtslähmung und einen Hörverlust im Ohr auf der gleichen Seite verursachen. Es handelt sich um eine relativ häufige Erkrankung. Deshalb erklären wir dir alles, was du darüber wissen solltest.
Was ist das Ramsay-Hunt-Syndrom?
Das Ramsay-Hunt-Syndrom ist eine der Krankheiten, die durch das Varizella-Zoster-Virus (Windpocken) verursacht werden können. Das VZV gehört zur Familie der Herpesviren.
Laut einem in den Annals of Internal Medicine veröffentlichten Artikel besteht das Ramsay-Hunt-Syndrom aus einer Lähmung des Gesichtsnervs. Außerdem wird es oft von Ausschlägen mit Bläschen in der Ohrmuschel oder sogar im Mund begleitet.
Es ist die zweithäufigste Ursache für eine periphere Gesichtsnervenlähmung. In der Tat macht es 7 % der Gesamtheit aus. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Varizella-Zoster-Virus-Infektion in der Allgemeinbevölkerung sehr häufig vorkommt.
Eine andere Studie, die in Medicina de Familia SEMERGEN veröffentlicht wurde, stellte fest, dass diese Erkrankung sehr vielfältig ist. Daher teilt man sie in der Regel in 4 Stadien ein, je nach Schweregrad. Die vollständige Form, bzw. die zuerst beschriebene, beinhaltet die folgenden Anzeichen:
- Allgemeines Infektionssyndrom, mit Unwohlsein, Müdigkeit und Schmerzen
- Hautausschlag und Hörschäden
- Beeinflussung der Geschmacksempfindungen
- periphere Gesichtslähmung
Ursachen des Ramsay-Hunt-Syndroms
Das Ramsay-Hunt-Syndrom wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht. Es tritt bei Menschen auf, die bereits Windpocken gehabt haben. Dies liegt daran, dass das Virus in der Lage ist, im Körper zu schlummern. Insbesondere setzt es sich meist im Nervengewebe fest.
Wenn das Virus reaktiviert wird, verursacht es Symptome. Wie aus einem Artikel des Gesundheitsministeriums hervorgeht, wird es in der Regel von Mensch zu Mensch übertragen, indem man die Bläschen von jemandem berührt, der infiziert ist.
Es kann aber auch durch Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen ausgestoßen werden, über die Luft verbreitet werden. Genauso durch kontaminierte Gegenstände. Um das Ramsay-Hunt-Syndrom zu entwickeln, muss man vorher jedoch Windpocken gehabt haben.
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Risikofaktoren
Das Ramsay-Hunt-Syndrom kann bei jedem auftreten, der Windpocken hatte. Dies ist sogar eine wesentliche Voraussetzung dafür. Das Syndrom selbst ist jedoch nicht ansteckend.
Wie auch bei der Gürtelrose sind Windpocken selbst ansteckend, wenn sie auftreten. Wenn eine Person, die keine Windpocken hatte, mit einer anderen Person in Kontakt kommt, die das Ramsay-Hunt-Syndrom hat, entwickelt sich bei ihr das typische Bild eines Hautausschlags.
Es ist auch wichtig zu wissen, dass es einen Impfstoff für dieses Virus gibt. Daher ist eine geimpfte Person nicht gefährdet.
Die Frage des Alters ist dabei entscheidend. Es kommt sehr selten vor, dass Kinder das Ramsay-Hunt-Syndrom entwickeln. Es tritt meist erst bei Menschen über 60 Jahren auf. Jedoch kann es häufig auch bei Menschen auftreten, die ein geschwächtes Immunsystem haben.
Welche Symptome gibt es?
Wie wir im ersten Abschnitt erfahren haben, äußert sich das Ramsay-Hunt-Syndrom sehr unterschiedlich. Wie von den Spezialisten der Mayo Clinic erläutert, sind die beiden Hauptsymptome Gesichtslähmung und Ausschlag. Der Ausschlag tritt normalerweise um das Ohr herum oder im Inneren des Ohrs auf. Dazu kommen flüssigkeitsgefüllte Bläschen.
In einigen Fällen tritt der Ausschlag gar nicht oder erst nach der Lähmung auf. Es kommt zu Ohrenschmerzen, einem ständigen Summen im Ohr oder sogar zum Hörverlust.
Bei einer Gesichtslähmung ist es schwierig, das Auge auf der betroffenen Seite zu schließen. Der Mund und die Augen können auch trocken sein. Dies liegt daran, dass der Gesichtsnerv Drüsen innerviert, die Tränen und Speichel absondern.
Auch der Geschmack kann sich verändern. Außerdem geht die Fähigkeit, Nahrung mit dem vordersten Teil der Zunge zu schmecken, verloren.
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Komplikationen des Ramsay-Hunt-Syndroms
Das Ramsay-Hunt-Syndrom kann zu langfristigen Komplikationen führen. Eine der bekanntesten ist die postherpetische Neuralgie. In diesem Fall treten chronische Schmerzen auf, die in dem Bereich verbleiben, in dem der Ausschlag aufgetreten ist.
Sie treten auf, weil die Nervenfasern durch das Vorhandensein des Virus geschädigt werden. Ebenso können das Gesichtsempfinden und das Gehör vermindert oder dauerhaft beeinträchtigt sein. Dies ist jedoch weniger häufig der Fall.
Die Unfähigkeit beim Ramsay-Hunt-Syndrom, das Auge zu schließen, kann zu einer Schädigung des Auges führen. Partikel oder Erreger dringen in das Auge ein und schädigen die Hornhaut, wodurch dann das Sehvermögen beeinträchtigt wird.
Wie diagnostiziert man das Ramsay-Hunt-Syndrom?
Die Diagnose dieser Krankheit wird in der Regel anhand der Symptome und der Krankengeschichte des Patienten gestellt. Da es sich um die zweithäufigste Ursache für periphere Lähmungen handelt, ist es immer wichtig, diese Punkte zu berücksichtigen.
Darüber hinaus gibt es, wie eine im Clinical Journal of Family Medicine veröffentlichte Studie erklärt, eine Reihe von Tests, die bei der Diagnose helfen können. Die erste ist die Serologie. Sie besteht im Nachweis von Antikörpern im Blut gegen das Varizella-Zoster-Virus.
Ein weiterer Test, der helfen kann, ist die Polymerase-Kettenreaktion (PCR). In einigen Fällen, wenn die Diagnose unsicher ist, kann auch eine bildgebende Untersuchung durchgeführt werden, um andere Ursachen auszuschließen. Die am häufigsten verwendete Methode ist die Magnetresonanztomographie (MRT).
Mögliche Behandlungen
Die Behandlung des Ramsay-Hunt-Syndroms zielt darauf ab, das Risiko möglicher Komplikationen und die Beschwerden des Patienten zu reduzieren. Aus diesem Grund sind die am häufigsten verwendeten Medikamente Schmerzmittel. Sie sind dafür da, die auftretenden Schmerzen zu reduzieren. Bei Schwindelgefühlen können auch Beruhigungsmittel verordnet werden.
Antivirale Medikamente werden eingesetzt, um eine weitere Vermehrung des Virus zu verhindern. Am nützlichsten gegen Varizella-Zoster-Viren (Windpocken) sind Aciclovir und Valacyclovir. Man kann sie mit Kortikosteroiden kombinieren, um ihre Wirkung zu verstärken.
Das Ramsay-Hunt-Syndrom ist eine Folge von Windpocken
Zu beachten ist, dass dieses Syndrom nur bei Menschen auftritt, die sich zuvor mit Windpocken infiziert haben. Sie tritt meist erst Jahre nach der Infektion auf, besonders bei älteren Menschen.
Sie ist gekennzeichnet durch eine Lähmung des Gesichtsnervs und einen Bläschen-Ausschlag. Wenn eines der Anzeichen vorhanden ist, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Die richtige Behandlung kann das Risiko von Langzeitkomplikationen wie chronischen Schmerzen reduzieren.
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