Mythen über Oralsex und ihr Wahrheitsgehalt

Über Oralsex ranken sich Mythen und Märchen. Nicht alles stimmt, aber manches schon!
Mythen über Oralsex und ihr Wahrheitsgehalt

Geschrieben von Silke Neumann

Letzte Aktualisierung: 24. Januar 2019

Oralsex halten einige für „sicheren Sex“, andere wissen um die Risiken, die tatsächlich existieren. Wir klären heute einige dieser Mythen und Märchen auf und erklären, was es damit auf sich hat.

„Oralsex ist sicher“

Wer meint Oralsex sei gesundheitlich unbedenklich, liegt falsch. Denn um sexuell übertragbare Krankheiten zu übertragen, braucht es nicht den klassischen Geschlechtsverkehr.

Auch bei Oralsex können solche Krankheiten übertragen werden, sodass auch vor solchen sexuellen Praktiken ein klärendes Gespräch und im besten Falle ein ärztliches Attest vorausgehen sollte.

AIDS und Syphilis zum Beispiel können auch bei einem „Blow Job“ übertragen werden. Davor schützt nur ein Kondom! Oralverkehr ist daher keine sichere Variante für One-Night-Stands.

Oralsex

„Oralsex kann nicht schwanger machen“

Nun ja, seit Boris Beckers Abenteuer in der Besenkammer sollte auch der Letzte mitbekommen haben, dass diese Art von Sex nicht vor einer Schwangerschaft schützt.

Sei es gewollt oder ungewollt. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, es ist jedoch möglich, dass sie schwanger wird, wenn zunächst sie ihn oral befriedigt, er sie dann küsst und im Anschluss ebenfalls oral verwöhnt. Ohne Verhütungsmittel also durchaus riskant!

„Ein Blowjob rettet die Beziehung“

Auch, wenn dein Liebster vielleicht von Oralsex mit dir träumt, so bedeutet es nicht, dass dies die Beziehung und die Leidenschaft wieder retten kann!

Ist eine Beziehung vorbei, schafft es auch kein Blowjob, deinen Liebsten zurück zu bringen oder ihn für immer zu halten!

Frau-Mann

„Frau sollte schlucken“

Auch dies ist ein sich hartnäckig haltender Mythos. Bei allem, was zwischen zwei Menschen im Bett passiert, sollten beide Seiten Spaß haben und sich wohl fühlen.

Auch, wenn er sich das von seiner Partnerin wünscht und es ihr als vielleicht „völlig natürlich“ erklärt, so muss keine Frau schlucken, was sie nicht schlucken möchte.

Es sollte auch vorher abgesprochen sein, ob der Mann „kommen darf“, während die Frau ihn mit dem Mund liebkost.

„Ein Blowjob macht Brechreiz“

Verspürt die Frau während des Oralverkehrs einen Brechreiz, so hat sie einen Fehler gemacht. Nicht immer ist „tiefer“ auch besser!

Je weiter hinten im Rachen der Gaumen gereizt wird, desto eher die Chance, dass Brechreiz entsteht und die „schönste Nebensache der Welt“ sich nicht gerade angenehm anfühlt.

Finde selbst heraus, wie „tief“ es bei dir sein darf, ohne Brechreiz zu entwickeln!

Der Brechreiz hat übrigens nichts mit Oralsex zu tun, sondern geschieht rein mechanisch und kann auch mit dem Finger ausgelöst werden.

Sex

„Oralverkehr braucht kein Kondom“

Kennen sich die beiden Partner noch nicht lange und liegt kein AIDS Test vor, so ist auch Oralsex mit Kondom anzuraten.

Das ist zwar nicht gerade besonders „sexy“, aber Kondome mit Geschmack versuchen, dies attraktiver zu machen.

Vorteil von Kondomen: „sie“ muss nichts schlucken und die Übertragung von AIDS und Syphilis kann nicht stattfinden.

„Beißen verboten“

Natürlich soll keine Frau ihren Sexpartner so beißen, dass es ihm Schmerzen bereitet, jedoch ist es nicht grundsätzlich „verboten“, bei Oralsex auch die Zähne einzusetzen.

Je nach den Vorlieben des Mannes dürfen Frauen ganz zart und vorsichtig auch an ihm knabbern oder ihre Zähne sanft zum Stimulieren einsetzen.

Wirklich verboten ist im Bett ja eigentlich nichts, es muss nur beiden gefallen.

Sex-Bett

„Oralsex ist nichts für Feministinnen“

Immer wieder hört und liest man, dass oraler Geschlechtsverkehr nur eine devote Haltung der Frau fördere und Frauen, die Oralsex verweigern, stark, unabhängig und selbstständig sind.

Daher heißt es, Feministinnen seien niemals für einen Blowjob offen. Doch auch hier gilt: erlaubt ist, was Spaß macht und beiden gefällt. Denn genau das ist Gleichberechtigung, für die sich Feministinnen ja einsetzen!

„Oraler Geschlechtsverkehr ist ein Liebesbeweis“

Ja und nein. Weil beim oralen Geschlechtsverkehr meist nur ein Partner zum Höhepunkt kommt, wird Oralverkehr auch oft als Liebesbeweis gesehen.

Doch wer seine Phantasie etwas anstrengt weiß, dass dies nicht immer so sein muss. Probiere es aus!

„Oralverkehr ist unhygienisch“

Das Scheidensekret, das Frau während des Geschlechtsverkehrs absondert, enthält fast keine Bakterien und ist gesundheitlich völlig unbedenklich, wenn Mann es schluckt.

Genauso verhält es sich beim Sperma: es bestehen keine Gesundheitsrisiken beim Verschlucken!

Frauen, die sich Gedanken über eventuelle Gerüche machen sollten, wissen, dass das Scheidensekret Pheromone, also sexuelle Duftbotenstoffe enthält und daher von Männern meist alles andere als störend empfunden wird…


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  • D’Souza, G., Agrawal, Y., Halpern, J., Bodison, S., & Gillison, M. L. (2009). Oral Sexual Behaviors Associated with Prevalent Oral Human Papillomavirus Infection. The Journal of Infectious Diseases. https://doi.org/10.1086/597755
  • Pham, M. N., & Shackelford, T. K. (2013). Oral sex as infidelity-detection. Personality and Individual Differences. https://doi.org/10.1016/j.paid.2012.11.034

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