Mukozelen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Obwohl das Auftreten von Mukozelen für die meisten Menschen beunruhigend ist, stellen sie kein Gesundheitsrisiko dar. Hier erfährst du, warum sie entstehen, welche Symptome auftreten und wie sie sich effektiv behandeln lassen.
Mukozelen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Mukozelen oder orale Schleimhautzysten sind eine häufige Ursache für Beschwerden im Mund, die beim Sprechen oder Schlucken von Nahrung auftreten. Sie erscheinen als Bläschen oder wulstige Schwellungen auf den Lippen, der Zunge, dem Gaumen oder der Innenseite der Wangen. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über sie wissen musst.

Eine Mukozele gilt derzeit als die häufigste gutartige Läsion im menschlichen Mund. Sie ist nichts anderes als eine kleine, mit Schleim gefüllte Zyste, die sich in den Bereichen bildet, in denen sich kleine Speicheldrüsen befinden. Studien gehen davon aus, dass 96 % der Mukozelen ihren Ursprung in der Unterlippe haben.

Diese Läsion wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen und sie hängt mit Störungen des Schleim- und Speichelflusses in der Mundschleimhaut zusammen. Glücklicherweise bilden sich Mukozelen in den meisten Fällen spontan zurück.

Was sind Mukozelen?

Es handelt sich um gutartige zystische Läsionen, die durch eine Störung in den kleinen Speicheldrüsen entstehen. Sie enthalten normalerweise Schleim und sind von Schleimzellen ausgekleidet. Darüber hinaus können sie oberflächlich oder tief sein. Ihre Größe kann von ein paar Millimetern bis zu 3 Zentimetern variieren.

Forschungen haben ergeben, dass sich histopathologisch gesehen ein Muzinextravasat zeigt, das von einer Granulationsgewebereaktion mit zahlreichen schaumigen Histiozyten umgeben ist. Zudem treten Muzozelen häufiger bei Kindern und jungen Erwachsenen auf.

Mukozelen im Mundraum
Die Verstopfungen treten vor allem bei den kleineren Speicheldrüsen auf. Daher können sich an den Stellen, an denen sie vermehrt vorkommen, Mukozelen bilden.

Häufige Symptome

Mukozelen manifestieren sich unvermittelt als kleine, mit Schleim gefüllte Bläschen oder Knötchen im Mund, meist an der Unterlippe. Sie können durchscheinend blau sein oder den gleichen Farbton wie die darunter liegende Schleimhaut haben. Darüber hinaus sind sie nicht schmerzhaft, es sei denn, es liegt eine Wunde vor.

Obwohl viele Menschen sie mit einem Mundgeschwür verwechseln, handelt es sich bei diesen jedoch um geschwürartige Läsionen mit rötlichen Rändern und weißen Zentren. Außerdem verursachen Mundgeschwüre häufig Schmerzen und Unbehagen. Mukozelen treten besonders häufig an der Unterlippe auf. Allerdings können sie sich auch auf der Zunge, dem Gaumen, der Wangenschleimhaut und dem Mundboden bilden.

Mukozelen verschwinden in der Regel spontan nach ein paar Tagen.

Wenn diese Läsion im Mund jedoch länger als zwei Wochen bestehen bleibt, solltest du eine/n Ärztin/Arzt aufsuchen. Denn manchmal können diese oralen Gebilde ein Hinweis auf Krebs sein.

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Was sind die Ursachen für Mukozelen?

Mukozelen sind das Ergebnis von Läsionen oder obstruktiven Prozessen auf der Ebene der Gänge oder der kleinen Speicheldrüsen. Einige der wichtigsten Ursachen sind die folgenden:

  • Lippenbeißen
  • Zahnstein oder Sialolithen
  • Direkte Schläge auf das Gesicht und die Wangenknochen
  • Läsionen an der Innenseite der Wangen aufgrund von Kieferorthopädie
  • Familiäres oder persönliches Auftreten des Sjögren-Syndroms

Arten von Mukozelen

Mukozelen lassen sich je nach Alter und zugrundeliegender Ursache klassifizieren. Hier sind die Merkmale der einzelnen Arten:

  • Durch Paravasation: Diese Art macht Studien zufolge 92 % der Fälle aus. Derartige Mukozelen treten häufig bei Menschen zwischen 10 und 30 Jahren auf und sind das Ergebnis traumatischer Prozesse in der Mundschleimhaut, die zu einem Abfluss von Schleim aus den Speichelkanälen führen. Außerdem fehlt dieser Läsion das auskleidende Epithel und sie ist von faserigem Bindegewebe umgeben.
  • Retention: Dies ist die seltenste Form. Sie wird durch eine Verstopfung des Lumens der Speicheldrüsengänge verursacht. Verursacher können Zahnstein, ein Sialolith oder eine Epithelwucherung sein. Außerdem treten derartige Mukozelen häufiger bei Menschen über 40 Jahren auf, insbesondere am Mundboden und am Gaumen.

Behandlung von Mukozelen

Wie bereits erwähnt, verschwinden die meisten oberflächlichen Mukozelen spontan. Wenn die Mukozelen allerdings chronisch und hartnäckig sind, ist ein chirurgischer Eingriff die beste Behandlungsoption.

Bei dem Eingriff werden die Mukozele und die angrenzenden kleinen Speicheldrüsen entfernt. Das Risiko eines erneuten Auftretens nach der Operation ist sehr gering. Es handelt sich um einen einfachen und sicheren Eingriff, von dem du dich nach ein paar Tagen erholst.

Die Kryochirurgie mit flüssigem Stickstoff ist eine weitere beliebte Option. Darüber hinaus gibt es noch weitere Behandlungsoptionen, unter anderem:

  • Laser
  • Elektrochirurgie
  • Intralesionale Kortikosteroid-Injektion
  • Anwendung von hochwirksamen topischen Steroiden
Mukozelen - Läsion auf der Zunge
Mundgeschwüre sollten nicht mit Mukokelen verwechselt werden. Diese haben einen blasseren Kern, der Schmerzen verursacht.

Eine Läsion, die nicht unterschätzt werden sollte

Mukozelen sind gutartige, nicht schmerzhafte orale Schleimhautzysten, die Unbehagen im Mund verursachen. Glücklicherweise verschwinden sie meist schnell wieder und stellen an sich kein ernstes Gesundheitsproblem dar. Dennoch solltest du Mukozelen nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Wenn sie länger bestehen bleiben oder häufig auftreten, kann dies ein Anzeichen für einen zugrunde liegenden Tumor sein, der möglicherweise nicht gutartig ist. Deshalb solltest du deine/n Ärztin/Arzt aufzusuchen, wenn du einen Knoten in deinem Mund hast, der über längere Zeit bestehen bleibt, oder wenn du andere Symptome wie Schmerzen oder Blutungen hast, um eine angemessene Behandlung zu erhalten.


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