Minoxidil gegen Haarausfall
Minoxidil ist ein Medikament, das man verwendet, um das Haarwachstum zu stimulieren und den Haarausfall zu stoppen.
Zunächst war Minoxidil ein orales Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck. Denn es hat gefäßerweiternde Wirkung. Dabei kam es bei einigen der mit diesem Medikament behandelten Patienten zu einem nicht beabsichtigten Auftreten von verstärktem Haarwuchs. Dieser zu diesem Zeitpunkt unerwünschte Nebeneffekt wurde daraufhin näher untersucht.
So änderte man die ursprüngliche Formel des Mittels und entwickelte eine Form der topischen Anwendung bei Haarausfall. In der Folge wurde es als eines der wirksamsten Medikamente zur Behandlung bei androgenetischer Alopezie zugelassen. Also bei allgemeiner Kahlheit.
Wie wirkt Minoxidil?
Dieses Medikament kann bei Haarausfall sowohl bei Männern als auch bei Frauen eingesetzt werden. Als allgemeine Richtlinie empfiehlt man es in der Regel als 5 %ige Lösung (oder Schaum) für Männer und als 3 oder 4 %ige Lösung für Frauen. Auf diese Weise möchte man das unerwünschte Auftreten von Gesichtsbehaarung verhindern.
Darüber hinaus kann man Minoxidil auch in Konzentrationen von 2 % verwenden. In diesen Fällen sind zwei Anwendungen pro Tag erforderlich. Die empfohlene Dosis beträgt 2 ml pro Tag. Das heißt, 10 oder 12 Anwendungen mit einem Spray.
Es gibt Minoxidil also in verschiedenen Konzentrationen, wie gerade erwähnt. Zudem ist das Medikament auch in unterschiedlichen Präsentationen und unter dem Namen mehrerer Marken auf dem Markt.
Am häufigsten findet man es als Lotion. Darüber hinaus ist aber auch eine neue Präsentationsform zu erwähnen, die an Beliebtheit gewinnt: Minoxidilschaum.
Wie kommt es zu Haarausfall?
Bei Haarausfall handelt es sich um einen permanenten Haarverlust, bei dem die ausgefallenen Haare nicht wieder nachwachsen. Es ist ein sehr häufiges medizinisches Problem. Statistische Daten zeigen, dass mehr als 50 % der Männer und 30 % der Frauen einmal in ihrem Leben davon betroffen sind.
Und es ist eine Krankheit, die die Lebensqualität der betroffenen Patienten stark beeinträchtigen kann. Aus diesem Grund sollte sie nicht als rein ästhetische Pathologie betrachtet werden. Haarausfall muss auch von medizinischer Seite ausreichend Beachtung finden. Denn nur so kann man verhindern, dass die betroffenen Personen eventuelle psychische Probleme entwickeln.
Heute sind mehr als 100 unterschiedliche Arten von Haarausfall bekannt. Die häufigste ist, wie bereits erwähnt, die androgenetische Alopezie. Ihre Ursache liegt in einer hormonellen Veränderungen. Doch neben hormonellen Veränderungen gibt es auch noch andere Faktoren, die Einfluss auf Haarausfall haben können:
- Die Ernährung
- Körperlicher oder emotionaler Stress
- Blutarmut (Anämie) oder Eisenmangel
- Krankheiten des Immunsystems
- Veränderungen in der Schilddrüse
- Einige Medikamente
Da es viele Ursachen gibt, die Haarausfall verursachen können, ist vor allem Folgendes wichtig: Man muss eine gute medizinische Diagnose stellen. Denn nur auf diese Weise kann die geeignete Behandlung für jeden einzelnen Fall bestimmt werden.
Wusstest du schon: 5 Gewohnheiten gegen Haarausfall
Symptome des Haarausfalls
Das charakteristischste Anzeichen für Haarausfall ist der Verlust der Haardichte. Manchmal nehmen die betroffenen Personen auch eine Zunahme der ausgefallenen Haare wahr. Jedoch bedeutet vermehrter Ausfall von Haaren nicht immer, dass die Person auch automatisch an dieser Krankheit leidet.
Bei Männern beginnt sich der Verlust der Haardichte meist an der Stirn-Haar-Grenze an den Schläfen zu zeigen. Dann bilden sich die sogenannten Geheimratsecken heraus. Außerdem kommt es bei Männern auch oft zu einer zunehmenden Haarlichtung in der Scheitelregion. Bei Frauen zeigen sich die ersten Anzeichen meist im Bereich des Haaransatzes. Darüber hinaus können einige Arten von Haarausfall mit Juckreiz und sogar Schmerzen in der Kopfhaut einhergehen.
Was kannst du tun, um dem Haarausfall vorzubeugen?
Du kannst die Gesundheit deiner Haare sowie deiner Kopfhaut durchaus unterstützen. So sind gesunde Lebensgewohnheiten förderlich. Dazu gehört beispielsweise, nicht zu rauchen und sich gesund zu ernähren. Ebenso solltest du es vermeiden, dich übermäßiger Sonneneinstrahlung auszusetzen.
Jedoch ist bisher noch keine wirksame medizinische Behandlung zur Vorbeugung von Haarausfall bekannt. Daher ist die nützlichste Maßnahme zur Verbesserung der Haardichte, beim ersten Auftreten von Haarausfall eine korrekte Diagnose zu erstellen und anschließend eine frühzeitige Behandlung zu beginnen. Zum Beispiel mit Minoxidil.
Noch eine Leseempfehlung: 7 Ratschläge, was bei Haarausfall zu tun ist
Unerwünschte Nebenwirkungen von Minoxidil
Das Arzneimittel Minoxidil kann, wie alle Medikamente, eine Reihe von Nebenwirkungen im Körper auslösen. Dabei gehören zu den am häufigsten gemeldeten unerwünschten Effekten verschiedene Erkrankungen der Haut. So lassen sich zum Beispiel folgende nennen:
- Juckreiz
- Dermatitis
- Trockenheit der Haut
- Hautirritationen
- Ekzeme
- Hypertrichose
Normalerweise sind diese Nebenwirkungen von Minoxidil von mildem bis mäßigem Ausmaß. Sobald die Behandlung eingestellt wird, verschwinden sie wieder. Diese Nebenwirkungen können von der Dosierung des verabreichten Medikaments sowie von der Art der Verabreichung abhängen.
Es sei noch auf Folgendes hingewiesen: Die Häufigkeit von Nebenwirkungen und die erhaltenen statistischen Informationen berechnen sich auf der Grundlage der Daten von 1932 Patienten, die mit Minoxidil 50 mg/ml behandelt wurden, sowie der weiteren Daten, die nach der Vermarktung der Medikaments gewonnen wurden.
Fazit
Bei Minoxidil handelt es sich um ein nützliches Medikament zur Behandlung von Haarausfall. Natürlich solltest du im Zweifelsfall stets deinen Arzt oder Apotheker konsultieren und die Richtlinien für die Verabreichung sorgfältig befolgen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Wagner, L., & Kenreigh, C. (2011). Minoxidil. In xPharm: The Comprehensive Pharmacology Reference. https://doi.org/10.1016/B978-008055232-3.62191-9
- Messenger, A. G., & Rundegren, J. (2004). Minoxidil: Mechanisms of action on hair growth. British Journal of Dermatology. https://doi.org/10.1111/j.1365-2133.2004.05785.x
- Kelly, Y., Blanco, A., & Tosti, A. (2016). Androgenetic Alopecia: An Update of Treatment Options. Drugs. https://doi.org/10.1007/s40265-016-0629-5