Leberkrebs: Das sind die neuesten Forschungsergebnisse
Das hepatozelluläre Karzinom oder Leberkrebs entwickelt sich aus einer chronischen Lebererkrankung, die durch mehrere Risikofaktoren verursacht wird. Es besteht ein enger Zusammenhang mit chronischen Infektionen mit dem Hepatitis-B- und -C-Virus (HBV und HCV).
Chronische Hepatitis-Infektionen können auch mit anderen Risikofaktoren einhergehen, beispielsweise kann eine Co-Infektion mit dem Hepatitis-D-Virus (HDV) auftreten. Auch Alkoholkonsum und Rauchen können ein erhöhtes Risiko für Leberkrebs darstellen.
Schauen wir uns das einmal genauer an.
Was ist Leberkrebs?
Die Leber ist eines der größten Organe des Körpers. Sie befindet sich im oberen rechten Teil des Bauches. Sie besteht aus zwei Lappen: dem rechten und dem linken, wobei der rechte der größere ist.
In der Leber gibt es verschiedene Zellpopulationen. Hauptsächlich besteht das Organ aus Hepatozyten, aber es finden sich auch Zellen, die die Blutgefäße auskleiden, oder Zellen, die die Gänge auskleiden, durch die die Galle zirkuliert.
Je nach Zelltyp, der verändert ist, können verschiedene Arten von Tumoren in der Leber entstehen. Die Prognosen und Behandlungen können unterschiedlich sein.
Allen Tumorarten ist jedoch eines gemein: Die Zellen, aus denen sie entstehen, sind abnorm und mutiert. Infolgedessen sind ihr Wachstum und ihre Zellteilung gestört.
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Behandlungsoptionen bei Leberkrebs
Es gibt zahlreiche Behandlungsoptionen für das hepatozelluläre Karzinom. Daher hängt die Auswahl der Therapie von der Art des Krebses und seinem jeweiligen Stadium ab. Außerdem versuchen die Forscher ständig, diese Behandlungen zu optimieren.
Prävention
Im Kampf gegen Leberkrebs spielt die Prävention natürlich eine sehr wichtige Rolle. Man geht davon aus, dass fast die Hälfte der Leberkrebsfälle durch Impfungen und verbesserte Behandlungen gegen Hepatitis, den Hauptrisikofaktor für Leberkrebs, verhindert werden könnte.
Derzeit werden neue und verbesserte Methoden zur Vorbeugung von Hepatitis C und B sowie neue Behandlungen erforscht, die verhindern sollen, dass diese Krankheiten zu Leberkrebs führen.
Ein weiterer Risikofaktor für ein Leberkarzinom ist die Leberzirrhose. Hierbei handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die als Folge einer fortschreitenden Schädigung der Leber auftritt. Diese Schäden entstehen in der Regel entweder durch eine Infektion mit dem hepatotropen Virus oder durch übermäßigen Alkoholkonsum.
Wenn eine Leberzirrhose auftritt, wird gesundes Lebergewebe durch faseriges Gewebe ersetzt. Dies ist vergleichbar mit Narbengewebe. Ein derartiges Umfeld in der Leber begünstigt das Auftreten abnormaler Zellen, die zu einem Tumor führen können.
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Leberkrebs: Verfügbare Impfstoffe
Wenn eine Impfung vorgenommen wird, zielt diese Behandlung darauf ab, den Körper gegen Tumorzellen zu immunisieren. Auf diese Weise ist es möglich, das Immunsystem bei seiner Aufgabe, Krebszellen zu erkennen und zu zerstören, zu unterstützen.
Darüber hinaus besteht ein weiteres Ziel einer Impfung darin, das Immunsystem zu stimulieren. Dies wird mit einem Medikament namens Sargramostima erreicht, das die Produktion und Funktion von Immunzellen anregt.
Anti-angiogene Medikamente
Anti-angiogene Therapien zielen auf die Blutgefäße ab, die um den bestehenden Tumor herum wachsen. Tumoren, die in der Leber entstehen, müssen neue Blutgefäße bilden, um sich zu ernähren und weiter zu wachsen.
Diese Therapien wirken, indem sie die Bildung dieser neuen Gefäße verhindern. Außerdem werden einige dieser Medikamente, wie etwa Sorafenib oder Regorafenib, bereits bei der Behandlung von Leberzellkarzinomen eingesetzt.
Momentan werden neue anti-angiogene Medikamente entwickelt und deren Wirksamkeit in Kombination mit anderen Behandlungsformen untersucht.
Gentherapie bei Leberkrebs
Auch das Wissen über die Gene, die an den verschiedenen Krebsarten beteiligt sind, nimmt zu. Infolgedessen könnte die Gentherapie Aufschluss darüber erhalten, wo sich die Genveränderungen befinden, die korrigiert werden müssen, um das Auftreten von Krebs zu verhindern.
Auf diese Weise wäre es möglich, dank gentechnischer Veränderungen die Proteinexpression bestimmter Onkogene, die für die Krankheit verantwortlich sind, zu unterdrücken.
Allerdings befindet sich diese Art der Behandlung noch in der Versuchsphase. Bevor sie tatsächlich beim Menschen zum Einsatz kommen kann, muss sie noch erheblich verfeinert werden.
Darüber hinaus gibt es noch eine weitere neue Therapieform auf diesem Gebiet, die auf der genetischen Veränderung der Tumorzellen selbst beruht. Diese Veränderungen zielen darauf ab, Krebszellen für bestimmte Medikamente empfänglich zu machen. Normale, nicht veränderte Zellen hingegen würden von dem Medikament nicht beeinträchtigt werden.
Und schließlich testen die Forscher auch inaktive Chemotherapeutika. Diese wären für gesunde Zellen harmlos. Wenn sie jedoch Tumorzellen erreichen, sind sie wirksam und zerstören nur die bösartigen Zellen.
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