Lasse dich nicht von Selbstmitleid fangen!
Wenn du der Meinung bist, dass sich ganz bestimmt die gesamte Welt gegen dich verschworen hat und du überhaupt und sowieso der ärmste Mensch auf der Welt bist, dann könnte es sein, dass dich dein eigenes Selbstmitleid in eine Falle gelockt hat.
Du musst dich schnellstmöglich wieder befreien, bevor dich das Selbstmitleid in die Tiefe zieht!
Selbstmitleid führt zu negativen Gedanken
Selbstmitleid ist zunächst nicht gefährlich, kann sich jedoch zu einer Gefahr entwickeln, wenn du dich davon fangen lässt und deine Gedanken davon bestimmen lässt.
Du hast es bestimmt schon erlebt, dass du eigentlich harmlose Zufälle anders interpretierst, damit sie in dein durch Selbstmitleid selbst erschaffenes Weltbild passen.
Du legst dir alles so zurecht, dass dabei immer wieder „heraus kommt“. Und du bist ein armes Häuflein Elend, ein unschuldiges Opfer, gegen das sich alle verschworen haben.
Du fühlst dich ungeliebt, vernachlässigt, vielleicht einsam und traurig. Je mehr du dich in Selbstmitleid hineinsteigerst, desto einsamer fühlst du dich.
Trägst du dieses Selbstmitleid offen „zur Schau“ kann es dir allerdings auch wirklich passieren, dass du einsam wirst, denn wer will schon dein fehlinterpretiertes Gejammer hören?
Das größte Risiko ist, dass du dich aus den Fängen deines eigenen Selbstmitleides nicht befreist und daraus zunächst eine depressive Verstimmung entwickelst, die sich zu einer handfesten Depression entwickeln kann.
Und das nur, weil du dich in Selbstmitleid hast gehen lassen…
Wie Selbstmitleid dein Verhalten beeinflusst
Menschen, die Selbstmitleid für sich kultivieren, fühlen sich nicht nur ausgegrenzt. Sie verkünden dies auch, indem sie jedem ihre Version der Wirklichkeit erzählen.
Denn schließlich passiert ja immer nur dir etwas Schlimmes, immer wirst du hintergangen, vernachlässigt und benachteiligt.
Du bist der Meinung, dass es das Schicksal einfach nie gut mit dir meint und dass du in einer immerwährenden Opferrolle steckst.
Vielleicht hast Du Freunde, die genauso denken, mit denen du zu anderen aufschauen kannst und meinst „denen würde das nie passieren!“.
Weil deine Gedanken von Selbstmitleid beherrscht sind, wirkt sich das auch auf dein Verhalten aus.
Da du der Meinung bist, nichts, aber auch gar nichts für die Lebensumstände zu können, weil das Leben es ja einfach nicht gut mit dir meint, nimmst du die Dinge auch nicht selbst in die Hand, um sie zu ändern.
Du verlierst an Energie, wirkst kraftlos und trudelst in eine „ist doch eh egal, weil ich nur verlieren kann“ Stimmung hinein. Du wirst passiv – und dadurch ziemlich einsam.
Ganz ehrlich: Möchtest du mit einem sich selbst bemitleidenden Jammerlappen befreundet sein? Dass keiner mit dir zu tun haben will, kann natürlich mal wieder nur dir passieren…
Was tun gegen Selbstmitleid?
Wenn du erkennst, dass du dich selbst in Selbstmitleid suhlst und zergehen lässt, solltest du so schnell wie möglich die Rolle wechseln. Und damit aufhören, um nicht in einer Depression zu landen.
Vielleicht brauchst du auch nur jemanden, der dir durch starke Übertreibung die Augen öffnet!
Du hast den Bus verpasst? Natürlich! Das hat der Busfahrer mit Absicht gemacht, weil auch er sich gegen dich verschworen hat! Lustig, oder? Aber denkst du nicht manchmal ähnlich?
Übertreibe es mit deinem Selbstmitleid und erkenne, wie unnötig und lächerlich es ist!
Frage deine Freunde
Frage Freunde um ihre Meinung. Wie sehen sie die Situation? Wollte dir der Busfahrer wirklich böse oder warst du schlichtweg einfach zu langsam oder zu spät?
Was denken deine Kollegen darüber, wenn du meinst, vom Chef immer benachteiligt zu werden? Oft kann ein neutraler Blick von außen helfen, die Perspektive zu wechseln. Und zu erkennen, dass man sich selbst nur in eine Opferrolle gesteckt hat, ohne wirklich Opfer zu sein!
Think pink! Denke nach und beobachte dich selbst: Ganz bestimmt geht nicht immer alles schief und ganz sicher gibt es einiges in deinem Leben, was funktioniert. Sei dankbar dafür!
Lenke deinen Blick bewusst auf positive Dinge deines Lebens und schöpfe daraus Kraft, etwaige „echte“ Probleme zu lösen, statt dich von ihnen als Opfer überrollen zu lassen!
Höre auf, dich selbst zu bedauern und verwende die Energie, die du ständig für Jammern und Klagen aufwendest besser für Dinge, die dich vorwärts bringen! Hin zu dem Leben, das du leben möchtest! Denn „jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“ – wirklich!
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Stöber, J. (2003). Self-Pity: Exploring the Links to Personality, Control Beliefs, and Anger. Journal of Personality. https://doi.org/10.1111/1467-6494.7102004
- Barnard, L. K., & Curry, J. F. (2011). Self-Compassion: Conceptualizations, Correlates, & Interventions. Review of General Psychology. https://doi.org/10.1037/a0025754