Kryptosporidiose: Alles Wissenswerte über diese Erkrankung

Für Menschen mit einem gesunden Immunsystem hat Kryptosporidiose keine ernsthaften Auswirkungen. Allerdings kann diese Erkrankung für immunsupprimierte Patienten oder Kinder unter zwei Jahren tödlich enden.
Kryptosporidiose: Alles Wissenswerte über diese Erkrankung

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Kryptosporidiose ist eine parasitäre Erkrankung. Der erste Fall von Kryptosporidiose wurde im Jahr 1972 entdeckt. Dennoch wurde die Erkrankung erst im Jahr 1976 von F. A. Nime, J. D. Burek und anderen formell beschrieben. Seither haben sich viele medizinische Experten damit befasst, da sie als neue Krankheit gilt.

Diese Krankheit befällt sowohl Menschen als auch andere Tierarten, darunter auch Vögel für den regelmäßigen Verzehr. In den 1970er Jahren entdeckten Forscher, dass Kryptosporidiose zum Tod von AIDS-Patienten führen kann. Dies wiederum erregte die Aufmerksamkeit anderer Experten.

Dennoch begann die Forschungswelle zu dieser Erkrankung im Jahr 1993. In diesem Jahr gab es in Wisconsin, USA, einen Ausbruch. Dieser Vorfall machte die Gesellschaft und die Regierungen auf die ernsthafte potenzielle Gefahr von Kryptosporidiose aufmerksam.

Bis heute haben Experten eine beträchtliche Menge an Daten und Wissen über diese Erkrankung zusammengetragen. Einige Konzepte sind in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung. Und diese wollen wir dir nachfolgend vorstellen. Lies einfach weiter und erfahre mehr zu diesem Thema!

Kryptosporidiose wird durch einen Parasiten verursacht

Kryptosporidiose - Parasit unter dem Mikroskop
Kryptosporidiose wird von einem Parasiten verursacht, der menschliche Zellen benötigt, um seinen biologischen Zyklus zu vervollständigen.

Eine Gattung einzelliger Parasiten namens Cryptosporidium ist der Verursacher der Kryptosporidiose. Bisher haben Experten 22 Arten beschrieben. Dennoch glaubt man heute, dass es tatsächlich nur 13 Arten gibt.

Experten haben festgestellt, dass die Parasiten die Darmzellen des Wirts durchdringen. Die genauen Mechanismen, mit denen sie in die Zellen eindringen, sind jedoch noch nicht bekannt. Allerdings ist bekannt, dass der Parasit nicht unbedingt in die Zellen eindringen muss, um seinen biologischen Zyklus zu beenden.

Wenn sich die Oozysten des Parasiten in einem Wirt eingenistet haben, beginnen sie allmählich, in die Epithelzellen des Dünndarms oder des Atmungstraktes einzudringen. Anschließend erfolgen aufeinanderfolgende asexuelle und sexuelle Fortpflanzungsphasen. Danach scheidet der Wirt sie über den Stuhlgang aus. Und ab diesem Zeitpunkt kann eine Ansteckung erfolgen.

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Kryptosporidiose verbreitet sich sehr leicht

Diese Parasiten können viele Säugetiere infizieren, unter anderem auch Kälber und Ferkel. Bei Menschen erfolgt die Übertragung von Person zu Person oder über den fäkal-oralen Weg vom Tier zum Menschen. Zu einem Großteil erfolgt die Infektion über kontaminiertes Wasser.

Kryptosporidiose wird grundsätzlich über tierische oder menschliche Fäkalien übertragen. Diese Ausscheidungen sind die Träger der Oozysten. Infolgedessen kontaminieren diese Oozysten dann auch Lebensmittel und/oder Wasser. Es gibt Hinweise darauf, dass Oozysten gegenüber Standard-Wasserreinigungsmethoden äußerst resistent sind.

Das Ansteckungsrisiko ist sehr hoch, insbesondere wenn die Übertragung durch kontaminiertes Wasser erfolgt. 400.000 Menschen waren im Jahr 1993 bei dem Ausbruch in Wisconsin infiziert. Eine von Experten in den USA durchgeführte Studie ergab, dass der Parasit in 90 % des Abwassers oder Schwarzwassers, in 75 % des Flusswassers und in 28 % des Trinkwasser vorhanden ist.

Die Immunantwort ist variabel

Kryptosporidiose - Immunsystem
Immunkompetente Organismen können die Infektion leicht überwinden.

Immunkompetente Organismen, also jene mit einem vollkommen funktionsfähigen Immunsystem, werden von der Kryptosporidiose nicht ernsthaft beeinträchtigt. Sie reagieren angemessen und erlangen eine starke Immunität gegen eine erneute Infektion.

Wenn der Patient aber einen Lymphozyten- oder Gammaglobulinmangel hat, kann er schwere oder chronische Infektionen erleiden. Alter und Ernährungszustand spielen ebenfalls eine Rolle. Die schwerwiegendsten Fälle treten normalerweise bei Kindern unter zwei Jahren auf. Allerdings ist ein durch Kryptosporidiose hervorgerufener Durchfall auch bei AIDS-Patienten ein sehr ernsthaftes Problem.

Eine spezifische Diagnose ist das sicherste Verfahren

Die gängigen Stuhltests sind für die Diagnose von Kryptosporidiose oft nicht ausreichend. Dies liegt daran, dass die Oozysten nur phasenweise ausgeschieden werden und mehrere Stuhlproben erforderlich wären, um ihr Vorhandensein zu bestätigen.

Daher ist die am häufigsten angewendete diagnostische Technik die mikroskopische Untersuchung des Stuhls. Dazu gehört die Phasenkontrastmikroskopie oder die Färbung mit Techniken wie Ziehl-Neelsen oder Kinyoun. Darüber hinaus greifen Mediziner auf die Immunfluoreszenzmikroskopie zurück.

Außerdem kann die Durchführung eines Enzymimmunoassays hilfreich sein, um Cryptosporidium-Antigene im Stuhl nachzuweisen. In einigen Fällen fordern Mediziner auch eine Darmbiopsie an, um eine korrekte Diagnose stellen zu können.

Der beste Weg zur Bekämpfung dieser Erkrankung ist die Vorbeugung

Die beste vorbeugende Maßnahme zur Vermeidung einer Kryptosporidiose ist es, wenn du dir unter fließendem Wasser und mit Seife gründlich deine Hände wäschstDu solltest dies vor der Zubereitung von Lebensmitteln, vor dem Essen, wenn du nach Hause kommst, nach dem Wasserlassen oder Stuhlgang und nach dem Kontakt mit Tieren tun.

Darüber hinaus solltest du den Kontakt mit menschlichen oder tierischen Fäkalien vermeiden oder extreme Hygienemaßnahmen ergreifen, falls du damit in Berührung gekommen sein solltest. Ebenso solltest du kein Wasser trinken, das nicht für diesen Zweck geeignet ist. Das Einhalten von Hygienemaßnahmen ist von entscheidender Bedeutung.


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  • Del Coco, V. F., Córdoba, M. A., & Basualdo, J. A. (2009). Criptosporidiosis: una zoonosis emergente. Revista argentina de microbiología, 41(3), 185-196.


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