Infos & Wissenswertes über Purine

Wenn wir zu viele Purine über die Ernährung aufnehmen, erhöht sich der Harnsäurespiegel. Dies kann verschiedene Krankheiten verursachen. Die bekannteste davon ist Gicht. 
Infos & Wissenswertes über Purine
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Lebensmittel mit einem hohen Puringehalt erhöhen den Harnsäurespiegel, was wiederum zu Gicht führen kann. Doch Purine übernehmen im Organismus auch wichtige Funktionen. Es handelt sich um wichtige Bausteine der Nukleinsäuren, die wiederum Träger der Erbinformationen sind.

Purine sind Stickstoffbasen, die einen grundlegenden Bestandteil von Nukleotiden in der DNA und RNA bilden. Sie befinden sich in unseren Zellen und in Nahrungsmitteln, die wir aufnehmen, zum Beispiel in Fleisch. 

Die Purine aus der Nahrung werden nach dem Verzehr zu Harnsäure umgewandelt und über den Harn ausgeschieden. Wenn die Harnsäure jedoch nicht richtig ausgeschieden wird, kann sie Gicht verursachen. 

Purine werden in zwei grundlegende Arten eingeteilt: Adenine und Guanine. In unserem heutigen Artikel erfährst du, wozu diese Substanzen dienen und warum sie so wichtig für unseren Organismus sind.

Was sind Purine?

Wie bereits erwähnt, handelt es sich um wichtige Bausteine der Desoxyribonukleinsäure (DNA) und der Ribonukleinsäure (RNA). Purine werden in Adenine und Guanine unterteilt, welche als Purinbasen bezeichnet werden.

Da Purine wichtige Bestandteile der DNA sind, ist es logisch, dass sie auf natürliche Weise in unserem Organismus vorhanden sind und vom Körper selbst hergestellt werden können. Doch auch bestimmte Nahrungsmittel, wie Fleisch und Fisch, enthalten Purine. 

Diese Substanzen spielen in vielen Zellstoffwechselprozessen eine wichtige Rolle und sind auch an der Proteinsynthese beteiligt. Es gibt zahlreiche Störungen, die den normalen Zyklus der Purine verändern. Wenn zum Beispiel die Ausscheidung über den Harn gestört ist, entstehen Krankheiten im Zusammenhang mit einem erhöhten Harnsäurespiegel, wie zum Beispiel Gicht.

Gicht ist zwar die häufigste Krankheit, die dadurch entsteht, doch nicht die einzige. Es gibt sehr viele Störungen, die schwerwiegendere Folgen als Gicht haben können.

Purine und Gicht
Gicht entsteht durch einen erhöhten Harnsäurespiegel, wenn Purine nicht richtig aus dem Körper ausgeschieden werden. Doch es handelt sich nicht um die einzige Krankheit, die dadurch ausgelöst werden kann.

Purine und erhöhte Harnsäurewerte

Harnsäure ist das Abbauprodukt des Purinstoffwechsels. Der Abbau erfolgt vorwiegend in der Leber und auch im Dünndarm. Wie viel Harnsäure dabei entsteht, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

Die Ernährung spielt dabei eine sehr wichtige Rolle, denn bestimmte Lebensmittel sind wichtige Purinquellen. Fast die gesamte Harnsäure wird über den Urin ausgeleitet, ein Teil davon wird jedoch bei der Darmentleerung ausgeschieden.

Wenn viel Harnsäure entsteht, kann diese nicht korrekt ausgeleitet werden und sammelt sich im Körper an. Ist dies der Fall, setzen sich Harnsäurekristalle im Gewebe ab. In den Gelenken verursacht dies Arthritis. Erhöhte Harnsäurewerte können jedoch auch Nierenbeschwerden auslösen.

Gicht, in der Fachsprache auch als Arthritis urica bezeichnet, ist eine Art von Arthritis, die vorwiegend im Gelenk der großen Zehe auftritt. Diese Stoffwechselerkrankung tritt in Schüben auf und kann sehr schmerzhaft sein. Zusätzlich entstehen Schwellungen und Rötung im betroffenen Bereich.

Purine und Gicht
Gichtknoten sind auffallende Ansammlungen von Harnsäure in den Gelenken.

Hast du diesen Artikel bereits gelesen? Die 5 besten Lebensmittel gegen Gicht

Welche Rolle spielen Purine in der Ernährung?

Wie bereits erwähnt, sind Lebensmittel die wichtigsten Purinquellen. Deshalb spielt die Ernährung auch bei der Kontrolle des Harnsäurespiegels und in der Vorsorge und Behandlung von Störungen eine maßgebliche Rolle.

Für Menschen mit einer Prädisposition für hohe Harnsäurewerte ist eine entsprechende Ernährung deshalb besonders wichtig. Zu den purinreichen Nahrungsmittel gehören zum Beispiel folgende. 

  • Fleisch im Allgemeinen: Rind, Schwein, Jagdfleisch, Geflügel
  • Meeresfrüchte, zum Beispiel Langusten oder Miesmuscheln
  • Leber, Bries und Nieren im Allgemeinen
  • Fisch, wie zum Beispiel Räucherlachs oder Sardellen

Wenn Probleme mit dem Purinstoffwechsel vorhanden sind, empfiehlt es sich, auf diese Lebensmittel zu verzichten. Außerdem ist es sehr wichtig, viel zu trinken, um die Harnsäure auszuleiten. Auch ein gesundes Gewicht ist wichtig. Darüber hinaus solltest du auf Alkohol verzichten.

Was du berücksichtigen solltest

Kurz zusammengefasst, sind Purine lebenswichtig, doch sie können auch verschiedene Probleme verursachen. Harnsäure ist ein Abbauprodukt des Purinstoffwechsels, das zum Beispiel zu Gicht führen kann. Dabei handelt es sich um eine sehr schmerzhafte Form der Arthritis. Sei aufmerksam, um mögliche Probleme schnell zu erkennen und behandeln zu können. Bei Beschwerden solltest du dich auf jeden Fall ärztlich untersuchen lassen.


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