Ich habe gelernt stark zu sein, als ich mich allein wieder aufrichten musste

Auch wenn es hart klingt: Am Ende können wir uns doch nur auf uns selbst verlassen. Und deshalb müssen wir lernen, Widrigkeiten zu überwinden, unseren Bedürfnissen Priorität zu geben und auf uns selbst aufzupassen
Ich habe gelernt stark zu sein, als ich mich allein wieder aufrichten musste
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Um glücklich mit dir selbst zu werden, musst du zunächst stark sein. Und dazu ist es erforderlich, dass du verstehst, dass du die einzige Person auf der Welt bist, die dafür verantwortlich ist.

Niemand wird dir Luft zufächern, wenn dir der Atem stockt, niemand wird dich stark  genug machen, damit du jeden Morgen aufstehen und deinen Alltag bewältigen kannst. Du musst dich davon überzeugen, dass du es schaffen kannst.

Und Stärke liegt in einem gesunden Selbstwertgefühl, Motivation, Hoffnung und Energie begründet.

Auf diesen vier Pfeilern baut unser Glück auf. Sie sind gegenüber Angriffen von äußeren Faktoren wie toxischen Beziehungen zu bestimmten Menschen, langfristiger Anspannung und Stress sowie den alltäglichen Enttäuschungen empfindlich.

Wir laden dich heute dazu ein, mit uns zu einfachen Strategien zu reflektieren, die dich in die Lage versetzen können, besser mit den Widrigkeiten des Lebens umzugehen.

An jedem einzelnen Punkt kann gearbeitet werden. Hier ein paar Hinweise zum erstgenannten: 8 Gewohnheiten, die dein Selbstwertgefühl steigern

Wenn das Leben von dir fordert, stark zu sein

Der weltbekannte Wissenschaftler Stephen Hawking hat einmal gesagt, dass es “unnütz und reine Zeitverschwendung ist, sich zu beschweren”.

Wir haben natürlich das Recht, unseren Unmut laut zu machen, aber wenn wir uns in einer verzwickten Lage befinden, dann wird eine Beschwerde das Problem nicht lösen: Nur wir selbst können aktiv etwas dafür tun, aus dem Dilemma herauszufinden.

Es ist nicht leicht, diese Tatsache anzuerkennen. Die Unterstützung von unseren Lieben, von Familie und Freunden, soll an dieser Stelle nicht unterschätzt werden und ist unverzichtbar, aber die wesentlichen Schritte zu einer verbesserten Lebenssituation müssen wir selbst gehen.

Dazu müssen wir uns davon überzeugen, dass wir stark genug sind. Diese Überzeugung finden wir in der Tiefe unseres Herzens.

Frau

Niemand wählt bewusst die Schwäche. Es sind die Umstände, die uns manchmal einfach überfordern und auf eine Probe stellen. Dann wird es erforderlich, dass wir uns unserer Gedanken und Gefühle bewusst werden und diese so steuern, dass wir gestärkt aus der Situation hervorgehen können.

Wir erklären dir hier, wie du das schaffen kannst. Es gibt ein paar einfache Strategien, die dir dabei helfen. Sie erlauben es dir, zu lernen, wie du stark sein kannst, wenn dich das Leben vor Herausforderungen stellt.

Vertraue der Veränderung: Die Stärke hängt von dir selbst ab

Wer dich liebt, kann dir eine Hand reichen, damit es dir leichter fällt, nach einer Niederlage wieder aufzustehen. Aber du musst die Beine durchstrecken, deine Füße müssen dich tragen. Wenn dir dein Verstand sagt, dass es besser wäre, liegen zu bleiben, dann hilft auch keine freundliche Hand.

Es hängt von dir selbst ab, ob du stark genug bist, in deinem Leben ein paar simple Veränderungen vorzunehmen:

  • Der positive Dialog sollte deinen Alltag prägen. Genauso wie du dich darum bemühst, dich gesund zu ernähren und dich regelmäßig zu bewegen, kannst du auch deine Gedanken heilen. Streiche alle “Das schaffe ich nicht.”, “Das ist nicht machbar.”, “Heute ist das nichts für mich.”  usw.
  • Wenn du deine Gedanken auf etwas Positives lenkst, dann werden deine Gefühle deinen Gedanken folgen. So erlangst du emotionale Sicherheit.

Oftmals fühlen wir uns angesichts der Herausforderung, unsere Gedanken zu lenken, einfach machtlos – Nimm den Gedanken, die dich beunruhigen, die Macht

Akzeptiere, dass man im Leben auch gehen lassen und loslassen muss

In Selbsthilfebüchern findet sich nicht selten der Hinweis, dass wir lernen müssen, bestimmte Menschen, bestimmte Dinge loszulassen. Aber einfach ist das sicher nicht.

Pusteblume
  • Wir halten uns an den Menschen fest, die wir lieben, denn sie bringen uns dem Glück näher. Das Geben und Nehmen in derartigen Beziehungen bringt uns Freude. Und wenn diese Beziehungen sich verändern, scheitern, aufhören zu existieren, dann fällt es uns enorm schwer, loszulassen.
  • Dabei geht es hier eher darum, zu verstehen, dass nichts im Leben sicher ist. Was wir heute haben, kann morgen schon nicht mehr existieren. Mit diesem erzwungenen Verzicht müssen wir dennoch umgehen lernen. Wir sollten vorbereitet sein.
  • Die Akzeptanz von Trennung, Schmerz und Verlust ist der Schlüssel dazu, unser Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen: “Ich akzeptiere, dass du mich nicht mehr liebst. Es schmerzt mich sehr, aber ich verstehe, dass ich meinen Weg weitergehen muss. Dazu muss ich mich selbst lieben und stark sein. Ich lebe.”

Pass auf dich auf und belohne dich selbst

Es sind nicht die Anderen, die gut auf dich aufpassen, sondern du selbst. Was soll das heißen? Denk mal darüber nach:

Wenn wir uns selbst davon überzeugen, dass im Leben nichts Gutes mehr auf uns wartet, dass unser Zug bereits abgefahren ist und wir für immer an dieser Haltestelle stehen bleiben müssen, dass es niemals mehr Respekt, Liebe und Glück geben wird, dann nehmen wir uns selbst jeden Wind aus den Segeln.

Denn es ist tatsächlich so, dass der schlimmste Feind in unseren Gedanken haust.

Boot

Ändere deine Einstellung zum Leben und dein Leben wird sich ändern. So einfach ist das. Hör auf damit, immer den Bedürfnissen der anderen die Priorität zu geben. Mach dir bewusst, dass niemand da sein wird, wenn du nicht auf dich selbst aufpasst.

Wenn wir uns selbst nicht mit Respekt begegnen, öffnen wir denjenigen Türe und Tore, die uns manipulieren und ausnutzen wollen.

Beantworte dir folgende Frage: Wann hast du dich zuletzt selbst belohnt?

Um stark zu sein, musst du dir Genuss und Glück zugestehen können. Schenke dir positive Gedanken und Gefühle. Geh spazieren, genieße die Natur. Du lebst im Hier und Jetzt und zu keinem anderen Zeitpunkt kannst du dein Glück finden.

Suche nach Licht und Lachen und schau auch ab und zu mal in den Spiegel, denn hier wirst du einen liebenswerten Menschen finden.

Mach dir ein Geschenk: ein leckeres Essen, ein Nachmittag am Strand, ein neues Kleid, ein neuer Haarschnitt, ein Abend mit Freunden.

Die gelebten Momente des Glücks sind diejenigen, die uns in Zeiten der Trauer stark machen. Das Leben ist schön und es lohnt sich, dafür zu kämpfen. Steh auf, deine Beine werden dich tragen.


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  • Gustavon, D. E., Du Pont, A., Whisman, M. A., & Miyake, A. (2018). Evidence for Transdiagnostic Repetitive Negative Thinking and Its Association with Rumination, Worry, and Depression and Anxiety Symptoms: A Commonality Analysis. Collabra: Psychology, 4(1), 13. https://doi.org/10.1525/collabra.128

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