Heilpflanze Rosmarin
Wenn du Rosmarin verwendest dann sicherlich oft, wenn du Ofenkartoffeln machst oder mediterrane Gerichte kochst. Doch auch in der Naturheilkunde ist Rosmarin genauso nützlich wie in der Küche, denn du kannst die grünen Nadeln für viele Zwecke nutzen.
Grundsätzliche Anwendung von Rosmarin
Egal, für welche Zwecke du Rosmarin als Heilpflanze einsetzen möchtest, nimm dir bitte folgende Ratschläge zu Herzen: bitte verwende, wenn du Rosmarinöl möchtest, immer nur reines ätherisches Rosmarinöl, keine Speiseöle oder Duftöle mit Rosmarinaroma!
Letztere haben überhaupt keine Wirkung und sind nichts als ein chemisches „Gebräu“, welches für deine Gesundheit mehr negative als positive Folgen hat.
Verwende das reine ätherische Rosmarinöl (oder andere ätherische Öle) niemals unverdünnt auf der Haut, da dies zu Hautreizungen führen kann! So heilsam Rosmarin auch sein kann, das ätherische Öl reizt Haut und Schleimhäute und kann daher auch unerwünschte Nebenwirkungen hervorufen.
Wenn du einen Aufguss zu Heilzwecken herstellen möchtest, so verwende bitte nach Möglichkeit frische Zweige des Rosmarins und achte darauf, dass diese frei von Pflanzenschutzmitteln sind.
Zu diesem Zweck sammele Rosmarin in der Natur, kaufe Zweige oder Pflanzen aus kontrolliert biologischem Anbau oder brause sie zumindest kräftig mit sehr viel klarem Wasser ab.
Anwendung in der Haarpflege
Rosmarin in der Haarpflege ist bereits seit der Antike bekannt und beliebt. Schon die Römer, Griechen und andere Kulturen des Mittelmeerraumes wussten Rosmarin in der Haarpflege effektiv einzusetzen. Doch warum genau wird Rosmarin in der Haarpflege genutzt?
Der erste spürbare Effekt von Rosmarin in der Haarpflege ist der würzige Duft, den Produkte mit Wirkstoffen aus den würzigen Nadeln deinen Haaren verleihen. Dabei ist es egal, in welcher Form du das Kraut in der Haarpflege verwendest: ob als Rosmarinöl, Rosmarinwasser oder Rosmarinauszug.
Produkte, die Rosmarin in der Haarpflege einsetzen, werben mit folgenden überlieferten Eigenschaften, die zwar auf Erfahrungswerten und Überlieferung basieren, jedoch selten wissenschaftlich erwiesen sind.
- Vitalisiert das Haar.
- Verbessert die Nährstoffversorgung der Haarwurzel.
- Reduziert Haarausfall.
- Fördert das Haarwachstum.
- Kräftigt das Haar.
- Sorgt für eine gesunde Kopfhaut.
- Fördert die Durchblutung der Kopfhaut.
- Hilft gegen trockene, juckende Kopfhaut.
- Verringert Schuppen.
- Übermäßige Talgbildung wird reduziert.
Durch die leichte antibakterielle und antimykotische Wirkung ist Rosmarinöl eine wirksame Behandlung von Entzündungen der Kopfhaut und zur Verminderung von Schuppen.
Anwendung als Deo
Rosmarin wirkt antibakteriell – also auch gegen die Bakterien, die den Schweißgeruch produzieren. Träufele einfach einige Tropfen reines, ätherisches Rosmarin aus der Apotheke auf ein Wattepad und bestreiche damit dünn (!) deine Achseln. Noch besser: mische das ätherische Öl mit etwas Mandelöl, bevor du es aufträgst.
Nicht nur Rosmarin:
Natürliche Deos gegen Körpergeruch
Anwendung als Mundwasser
Ein selbst hergestelltes Mundwasser aus warmem Wasser und etwas ätherischem Rosmarinöl wirkt antibakteriell und sorgt mit würzigem Geschmack für frischen Atem. Du kannst auch einen starken Aufguss des Krautes als Mundwasser verwenden oder damit gurgeln.
Rosmarin zur Einreibung
Gegen Durchblutungsstörungen sind Einreibungen ein bewährtes Hausmittel. Durch Einreibungen mit beispielsweise dem würzig duftenden Rosmarinöl kann man die Leistung der Muskeln und damit Beschwerden durch Durchblutungsstörungen verbessern.
Denn schließlich soll die Wadenmuskulatur die Venen dabei unterstützen, die Beine optimal zu durchbluten!
Mische dazu das ätherische Öl mit etwas Mandelöl oder kaufe eine fertige Mischung als Einreibung. Ist der Einreibung Alkohol zugesetzt (wie zum Beispiel beim beliebten „Franzbranntwein“), ergibt sich zusätzlich noch ein angenehmer Erfrischungseffekt durch die Verdunstungskälte.
Rosmarin als Badezusatz
Wenn dir der Duft gefällt, kannst du die grünen Nadeln auch in der Körperpflege einsetzen. Ein Bad in einem Aufguss aus Rosmarinnadeln wirkt entspannend, belebend und vitalisierend. Du solltest es daher nicht anwenden, wenn du danach direkt ins Bett möchtest.
Füge dem Badwasser einen kräftigen Aufguss (siehe Beschreibung unten) aus Rosmarin und Wasser hinzu. Alternativ gib in das einlaufende Badewasser einige Tropfen ätherisches Rosmarinöl. Achte darauf, dass die Wassertemperatur nicht zu hoch ist, um die anregende Wirkung des Rosmarins nicht zu unterbinden.
Kochen mit Rosmarin:
Herstellung von Aufguss oder Sud
Für eine wässrige Lösung mit den Wirkstoffen der Pflanze musst du einen Sud aus Rosmarin herstellen. Verwende dazu frische Zweige und Nadeln und übergieße diese mit kochendem Wasser.
Lasse den Sud so lange ziehen, bis die Flüssigkeit auf handwarme Temperatur abgekühlt ist. Gieße dann alles durch ein feines (Tee-) Sieb, um Nadeln, Zweige und gröbere Trübstoffe zu entfernen. Der Sud lässt sich bis zur nächsten Anwendung gut im Kühlschrank aufbewahren.
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