Glutenfreies Brot selbst backen

Natürlich kannst du glutenfreies Brot auch kaufen. Es ist jedoch gesünder, es selbst zu backen – und gar nicht so schwer, wie du denkst.
Glutenfreies Brot selbst backen

Geschrieben von Maite Córdova Vena

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Mancher Bäcker bietet glutenfreies Brot an. Du weißt, dass es kein Gluten erhält, aber du weißt nur, was darin nicht enthalten ist. Was dein Bäcker für sein Brot an Zutaten verwendet, weißt du nicht. Backst du dein glutenfreies Brot selbst, hast du die volle Kontrolle über die Zutaten.

Wer sollte glutenfreies Brot backen?

Glutenfreies Brot macht nur Sinn für Menschen, die an Glutenunverträglichkeit, auch Zöliakie genannt, leiden. Sich glutenfrei zu ernähren wird immer beliebter, sodass es mittlerweile schon ein Trend zu sein scheint und Gluten verteufelt wird.

Viele Produkte sind glutenfrei – und es werden immer mehr. Und es glauben auch immer mehr Leute daran, dass Gluten ungesund sei und es gesünder sei, sich glutenfrei zu ernähren. Dabei weiß kaum jemand, was Gluten eigentlich ist und für wen eine Ernährung ohne Gluten sinnvoll ist und für wen nicht. Bevor du also beginnst, glutenfreies Brot zu backen, erfahre, ob es für dich überhaupt sinnvoll ist.

Was genau bitte ist Gluten?

Gluten wird oft mit „Klebereiweiß“ gleichgesetzt, obwohl dies nicht ganz richtig ist. Korrekterweise ist Gluten die Bezeichnung für ein bestimmtes Stoffgemisch aus Proteinen, also Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten. Dieses Stoffgemisch sorgt dafür, dass Mehl in Verbindung mit Wasser zu einer klebrigen Masse wird.

Enthält Getreide Gluten, lassen sich daraus höhere Gebäcke backen wie Brot im Form eines Brotlaibes oder hoch aufgehende Brötchen und Kuchen. Das Teig kann mit Hefe oder anderen Backtriebmitteln „aufgehen“, ohne dabei seine Struktur zu verlieren.

Aus Getreide ohne oder nur mit geringem Anteil von Gluten lassen sich nur flache Gebäcke wie zum Beispiel Fladenbrot backen.

Ganz ohne Mehl geht auch!

Leckerer Bananenkuchen ohne Mehl

Gluten ist also nicht schädlich, sondern ganz natürlich in hohem Anteil in folgenden Getreidesorten enthalten:

  • Dinkel
  • Weizen
  • Kamut
  • Emmer
  • Einkorn
  • Hartweizen

Wer an Glutenunverträglichkeit leidet, verträgt eben jene Eiweißmischung nicht. Dies führt bei den Betroffenen zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Die Krankheit wird auch Zöliakie genannt und ist nicht heilbar.

Nur für jene Menschen ist es nötig, sich glutenfrei zu ernähren. Wer nicht an Zöliakie leidet, hat keinen einzigen Nutzen davon, sich glutenfrei zu ernähren und glutenfreies Brot zu backen!

Macht es für dich Sinn?

Wer sich glutenfrei ernähren sollte

Gibt es glutenfreies Mehl?

Um glutenfreies Brot zu backen, brauchst du natürlich Mehl. Das klassische Weizenmehl fällt jedoch aus, denn Weizen enthält viel Gluten. Aber es gibt im Handel Mehlmischungen, die bestens geeignet sind, um damit zu backen – ganz ohne Gluten und trotzdem mit gutem Backerfolg!

Diese Mehle bekommst du im Handel meist als Mischung angeboten, sodass es dir nicht möglich sein wird, Brot aus nur einer Getreidesorte zu backen. Dein glutenfreies Brot wird dadurch ein „Mischbrot“. Idealerweise kaufst du für dein glutenfreies Brot daher eine helle und eine dunkle glutenfreie Mehlmischung. Du wirst in jedem Bioladen fündig.

Rezept für glutenfreies Brot

Möchtest du dein eigenes Brot backen und hast noch keine Erfahrung, so solltest du zunächst beginnen, dein eigenes glutenfreies Brot mit Hefe und nicht mit dem klassischen, deutschen Sauerteig zu backen. Gelingt dir das gut, so kannst du Sauerteig selbst herstellen und damit dein eigenes glutenfreies Brot als Fortgeschrittener Brotbäcker backen. Unser Rezept ist daher ohne Sauerteig:

  • 250g helle glutenfreie Mehlmischung
  • 250g dunkle glutenfreie Mehlmischung
  • 1 Würfel frische Hefe
  • ein Teelöffel Salz
  • 1 Prise Zucker
  • 450ml Wasser

Löse den Zucker im Wasser auf und rühre dann die Hefe ins Wasser. Lasse die Mischung kurz stehen und rühre dann das Salz unter. Drücke dann in das Mehl eine Mulde, in die du das Hefewasser gießt.

Knete dann mit den Knethaken oder Händen einen Teig, indem du Mehl von außen in die feuchte Mitte der Schüssel arbeitest. Je länger du den Teig knetest, desto besser!

Stelle den Teig abgedeckt an einen nicht zu kühlen Ort und warte, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Das dauert etwa eine Stunde. In der Zeit kannst du eine Kastenform mit Öl fetten und mit etwas Gries oder Mehl bestreuen und den Ofen auf 200°C vorheizen.

Knete den Teig nochmals gut durch und fülle ihn in die Kastenform. Bist du mutiger und hast ein Gespür für die richtige Konsistenz von Hefeteig, kannst du auch einen Brotlaib frei formen. Lasse ihn nochmals unter einem Tuch etwa 15 Minuten ruhen und lasse danach deiner Phantasie keine Grenzen, wenn du das Brot dekorierst.

Bestreue die Oberfläche mit Haferflocken, Leinsamen, Sonnenblumenkernen oder einfach nur mit etwas Mehl. Erlaubt ist, was schmeckt! Backe dein eigenes glutenfreies Brot etwa 50-60 Minuten lang. Guten Appetit!


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.