Epigastralgie oder Oberbauchschmerzen

Epigastralgie kann ein Symptom anderer Krankheiten sein, deshalb sollten Schmerzen im mittleren Oberbauch immer beachtet werden. 
Epigastralgie oder Oberbauchschmerzen
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Unter Epigastralgie versteht man Schmerzen im Oberbauch, genauer gesagt zwischen Rippenbogen und Bauchnabel, denn dieser Bereich wird auch als Epigastrium bezeichnet.

Im Oberbauch befinden sich der Magen, der Zwölffingerdarm, die Bauchspeicheldrüse, die Leber und die Gallenblase sowie die Milz. Auch Teile des Dickdarms und des Dünndarms sind in diesem Bauchbereich angeordnet.

Schmerzen im Epigastrium können Symptome auf eine andere Krankheit sein. Dabei fühlt man Druck auf dem Oberbauch und oft ein brennendes Gefühl, das oft von Übelkeit und starkem Unwohlsein begleitet wird.

Die Beschwerden sind manchmal so intensiv, dass viele Patienten erschrecken und in der Notfallaufnahme Hilfe suchen, da sie nicht wissen, welche Ursachen diesem Leiden zugrunde liegen.
In den meisten Fällen wird eine Epigastralgie jedoch nur durch Verdauungsstörungen hervorgerufen. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, dass damit andere Krankheiten oder Störungen verbunden sind, die eine richtige Diagnose erforderlich machen.
Anschließend erfährst du Wissenswertes zu diesem Thema.

Was ist Epigastralgie?

Epìgastralgie

Die Epigastralgie äußert sich durch Oberbauchschmerzen im Bereich des Epigastriums. Wie bereits erwähnt, befinden sich in diesem Bauchbereich verschiedenste Organe, deshalb ist es anfangs schwierig herauszufinden, welche Ursachen konkret zu den Beschwerden führen.

Manche Patienten leiden kontinuierlich an Schmerzen, bei anderen tauchen die Beschwerden plötzlich und kurzfristig auf. 

Dabei machen sich folgende Symptome bemerkbar:

  • Intensive Schmerzen im Epigastrium
  • Übelkeit
  • Brechreiz
  • Sodbrennen
  • Völlegefühl nach wenigen Bissen
  • Krämpfe im Bauchbereich
  • kalter Schweiß
  • Gasbildung
  • Episoden mit Durchfall oder Verstopfung

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Welche Ursachen führen zu einer Epigastralgie?

Frau mit Epigastralgie

Epigastralgie durch Probeme mit der Speiseröhre

  • Ösophagitis(Entzündung der Speiseröhre) und eine Hiatushernie zählen nach einer Magenverstimmung zu den häufigsten Ursachen.
  • Eine Entzündung der Speiseröhre entsteht meist durch Reflux, was schnellstmöglich behandelt werden sollte.
  • Eine Hiatushernie ist bei Personen über 50 Jahren häufiger vorzufinden. Dabei entstehen Symptome wie Sodbrennen, Beschwerden beim Schlucken und der Verdauung, schlechter Atem usw.

Epigastralgie durch Magenbeschwerden

  • Auch durch Krankheiten des Magens kann es zu einer Epigastralgie kommen.
  • So kann beispielsweise ein Magengeschwür dafür verantwortlich sein. Meist beginnen Schmerzen im Herbst und Winter und sind in der Nacht stärker. Beim Essen findet man häufig Erleichterung.
  • Auch akute Gastritis ist eine häufige Ursache. Diese kann durch eine Entzüdnung, durch Giftstoffe oder bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst werden.
  • In diesem Fall sind die Schmerzen sehr intensiv und werden meist von Brechreiz und großer Übelkeit begleitet.

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Epigastralgie durch Darmbeschwerden

Die Schmerzen im Oberbauch werden manchmal auch durch eine Blinddarmentzündung ausgelöst.

  • Deshalb ist es sehr wichtig, bei starken Schmerzen im oberen Magenbereich einen Arzt aufzusuchen oder in der Notfallaufnahme eine Untersuchung durchführen zu lassen.
  • Andererseits könnte auch Morbus Crohn in der ersten Phase Auslöser der Beschwerden im Bereich des Epigastriums sein. 
  • Wenn sich die Schmerzen auf den linken Bauchbereich ausbreiten, ist normalerweise das Kolon davon betroffen. Es könnte sich um eine Divertikulitis, einen Magenvolvulus oder andere Beschwerden handeln.
  • Auch ein Reizdarm kann zu Epigastralgie führen. In diesem Fall kommt es meist zu Koliken und Gasbildung.

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Beschwerden mit der Bauchspeicheldrüse

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann ebenfalls zu Oberbauchschmerzen führen. In diesem Fall ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, insbesondere dann wenn auch Brechreiz, Magenverstimmung und andere Symptome vorhanden sind.

Hinweis auf Herzkrankheiten!

Epigastralgie als Anzeichen für Herzkrankheiten

Auch diese Information ist sehr wichtig, um ernsteren Beschwerden vorbeugen zu können.

  • Ein akuter Herzinfarkt kann Epigastralgie erzuegen, das heißt dass sich dabei Schmerzen im Oberbauch bemerkbar machen.
  • Dieses Symptom ist auch bei Diabetikern häufig vor einem Herzinfarkt zu spüren.
  • Der Schmerz tritt plötzlich auf, ist erdrückend und wird von Brechreiz begleitet. Du solltest in diesem Fall schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, der die richtige Diagnose stellen und eine entsprechende Behandlung einleiten kann.

Wie kann man einer Epigastralgie vorbeugen?

Wie wir erklärt haben, handelt es sich um Beschwerden, die auf bestimmte Erkrankungen zurückzuführen sind. Die Ursachen sind sehr vielseitig (Magenverstimmung, Magengeschwür, Reizdarm, Herzbeschwerden…), doch alle haben eines gemeinsam: die Ernährung ist ein grundlegender Faktor in der Vorsorge gegen Epigastralgie. 

Eine gesunde, ausgewogene und vielseitige Ernährung kann das Risiko für Schmerzen im oberen Bauchbereich reduzieren.

Beachte folgende Empfehlungen:

  • Reduziere den Konsum von ungesunden Fetten.
  • Entscheide dich für mehr basenbildende Nahrungsmittel.
  • Iss mehrmals am Tag, dafür jedoch kleine Portionen. So wird dein Verdauungssystem nicht überlastet.
  • Iss viel frisches Obst und Gemüse, vermeide Lebensmittel mit Konservierungsstoffen und anderen Chemikalien.
  • Reduziere den Konsum von Zucker und Salz.
  • Versuche möglichst wenige Medikamente einzunehmen (meide z.B. Ibuprofen und andere nicht steroidale Antiphlogistika), außer wenn diese von deinem Arzt verschrieben werden.
Frau isst gesunden Salat um Epigastralgie zu verhindern

Wenn die Schmerzen intensiv sind und du Zweifel hast, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, um dir Klarheit zu verschaffen. 

Vorsorge ist wie immer die beste Medizin: pflege deine Gesundheit durch entsprechende Lebensgewohnheiten.


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