Entfernung der Eierstöcke: Was man darüber wissen sollte
Die Eierstöcke sind anfällig für Tumore, deshalb empfehlen manche Fachärzte vorsorglich die Entfernung der Eierstöcke in den Wechseljahren. In wenigen Fällen wird dies auch sehr viel jüngeren Frauen angeraten.
Die Eierstöcke sind mandelförmige Organe mit der Größe einer Nuss, die sich auf beiden Seiten des Uterus unter den Eileitern befinden.
Schon vor Beginn der Wechseljahre kommt es bei manchen Frauen zu unregelmäßigen Blutungen, die durch Hormonschwankungen, Zysten an den Eierstöcken oder Fibromen im Uterus ausgelöst werden können.
Es ist keine Hysterektomie
Das ist ein wichtiger Punkt, denn viele Personen denken, dass bei einer Hysterektomie auch die Eierstöcke entfernt werden. Das ist falsch.
Der chirurgische Eingriff, bei dem ein Eierstock oder beide entfernt werden, nennt sich Ovariektomie. Man kann die Eierstöcke entfernen, jedoch den Rest der Fortpflanzungsorgane intakt lassen.
In manchen Fällen wird diese Operation mit dem Ziel durchgeführt, die Produktion eines Hormons zu unterbinden, das Brustkrebs auslösen könnte.
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Die Ovariektomie provoziert verfrühte Wechseljahre
Nach dem chirurgischen Eingriff kann die Frau nicht mehr auf natürlichem Wege schwanger werden, da keine Eizellen mehr produziert werden. Wer trotzdem schwanger werden möchte, muss sich einer fachärztlichen Fruchtbarkeitsbehandlung unterziehen.
Es gibt verschiedene Methoden, wie etwa die künstliche Befruchtung oder in vitro Fertilisation, die die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen.
Nicht vergessen werden sollte, dass sich nach der Operation Wechseljahrsymptome bemerkbar machen:
- Hitzewallungen
- Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen
- Nachtschweiß
- Verringerung des sexuellen Verlangens
Wenn du das Eintreten der Wechseljahre nicht beschleunigen willst, dann frag deinen Arzt nach möglichen Alternativbehandlungen für dein Problem.
Die Operation kann weniger kompliziert sein, als sie aussieht
Viele Frauen fürchten sich vor dieser Operation, weil sie glauben, dass sie einen Schnitt und eine große Narbe mit sich bringt. Du solltest allerdings wissen, dass es eine wenig invasive Behandlungsmethode zur Entfernung der Eierstöcke gibt: die Laparoskopie.
Sie besteht in der Einführung einer kleinen Kamera durch einen kleinen Einschnitt im Bauchnabel, um die Entfernung der Eierstöcke auszuführen.
Bei dieser Operation verringert sich das Risiko von Komplikationen und Blutverlust und du musst verglichen mit einer offenen Operation weniger Zeit im Krankenhaus verbringen. Dabei bleiben keine Narben zurück. Die Narbe nach einem konventionellen Eingriff ist mit der eines Kaiserschnitts vergleichbar.
Dein Facharzt wird die Behandlungsmethoden beurteilen, die für dich infrage kommt falls eine Operation notwendig ist.
Hormontherapien verbergen Risiken
Die Hormonersatztherapie ist umstritten. Manche Gynäkologen empfehlen diesen Schritt, da damit Symptome wie Hitzewallungen, Stress und Transpiration verringert werden können. Doch es gibt auch Risiken, deshalb sollte die Einnahme von Hormontabletten gut überlegt sein.
Progesteron, das für diese Behandlung verwendet wird, schützt zwar vor einem Endometriumkarzinom, wird jedoch mit Brustkrebs in Verbindung gebracht. Besprich die Möglichkeiten mit deinem Arzt und beurteile mit ihm deine Prioritäten.
Wenn du bereits mit Brustkrebs zu tun hattest, dann solltest du vielleicht eine andere Behandlung wählen.
Durch die Entfernung der Eierstöcke erhöht sich das Risiko für Herzkrankheiten
Eine operative Entfernung der Eierstöcke muss gut überlegt werden, denn ein Hormonmangel kann sehr negative Auswirkungen auf den weiblichen Organismus haben, insbesondere im gebärfähigen Alter.
Aus einer US-amerikanischen Studie ist zu entnehmen, dass rund 300.000 Frauen mit gesunden Eierstöcken eine Entfernung vornehmen, um Eierstockkrebs vorzubeugen. In der Folge kommt es jedoch häufiger zu Herzkrankheiten.
Deshalb sind Kontrolluntersuchungen nach einer operativen Entfernung der Eierstöcke besonders wichtig. Diese sollten alle 6 Monate erfolgen, um sicher zu gehen, dass es keine Probleme gibt. Wer sich für eine Entfernung entscheidet, sollte die ärztlichen Anweisungen genau befolgen.
Risiko für Knochenschwund
Ältere Frauen setzen sich nach der Entfernung der Eierstöcke einem höheren Risiko für Knochenschwund aus.
In einer Studie aus dem Jahr 2014 haben Wissenschaftler 222 gesunde Frauen in den Wechseljahren untersucht.
Diejenigen mit Eierstöcken, die bereits mehr als zehn Wechseljahre hinter sich hatten, wiesen eine doppelt so hohe Mineraldichte in den Knochen auf wie diejenigen, die sich ihre Eierstöcke vor den Wechseljahren entfernen ließen.
Frauen ohne Eierstöcke haben ein erhöhtes Risiko, an Osteoporose zu erkranken.
Ein weiterer Lesetipp:
Osteoporose: Übungen zur Prophylaxe und Unterstützung der Therapie
Nimm die Entscheidung nicht auf die leichte Schulter
Erkrankungen der Eierstöcke werden oft nicht in der Anfangsphase erkannt, Untersuchungen sind durch die Lage dieser Organe schwierig. Deshalb werden Probleme meist erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt.
Falls du vor der Entscheidung einer Entfernung stehst, informiere dich gut und lasse dir von deinem Arzt alle Möglichkeiten und Risiken erklären, damit die Auswirkungen deine Lebensqualität nicht beeinflussen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Sara J. Mucowski, Wendy J. Mack, Donna Shoupe, Naoko Kono, Richard Paulson, Howard N. Hodis. The Effect of Prior Oophorectomy on Changes in Bone Mineral Density and Carotid Artery Intima-Media Thickness in Postmenopausal Women. (2014).
- William H. Parker. New Study about the risks and benefits of having your ovaries removed if you need a hysterectomy. (2005).
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- Personal de la Clínica Mayo. Ooforectomía (extirpación quirúrgica de los ovarios) (2018).
mayoclinic.org/es-es/tests-procedures/oophorectomy/about/pac-20385030