Einschlafzuckungen: Wie man sie vermeidet
Einschlafzuckungen können sowohl die Betroffenen als auch ihre Partner aufwecken. Diesem Phänomen geht meist ein intensiver Schlaf oder Traum voraus. Typischerweise hat man das Gefühl, man würde eine Treppe oder von irgendwo hoch oben herunterfallen. Ist dir das auch schon einmal passiert?
Einschlafzuckungen sind ungewollt auftretende Zuckungen, die hauptsächlich zwischen dem Wachzustand und dem Einschlafen auftreten. Sie sind auch als hypnagoge Zuckungen oder Einschlafmyoklonien bekannt und bestehen aus starken, kurzen Muskelkrämpfen.
Obwohl sie besorgniserregend oder unangenehm sein können, sind sie kein wirklich ernstes Problem. Tatsächlich erleben viele Menschen solche Zuckungen.
Obwohl wir noch nicht genau verstanden haben, warum sie auftreten, wissen wir, dass bestimmte Faktoren zu diesen Erscheinungen beitragen. Im Folgenden werden wir diese erläutern.
Warum treten Einschlafzuckungen auf?
Experten glauben, dass Einschlafzuckungen etwas damit zu tun haben, dass sich der Körper auf den Schlaf vorbereitet. In dieser Zeit neigt der Körper dazu, alle Funktionen, wie Atmung und Herzschlag, zu verlangsamen. Außerdem wird die Motorik angehalten, so dass der Körper in dieser Zeit nicht reagiert und geschützt bleibt.
Andere Theorien besagen, dass wir diese Krämpfe von unseren Vorfahren geerbt haben. Werfen wir einen Blick auf eine Studie, die an der University of Colorado unter der Leitung von Coolidge durchgeführt wurde.
Diese Studie besagt, dass Einschlafzuckungen eine uralte Folge der Fehlinterpretation sein könnten, die das Gehirn während der Muskelentspannung zu Beginn des Schlafes anstellt. Es scheint, als wäre es in früheren Zeiten ein Signal gewesen, das unsere schlafenden Vorfahren darauf aufmerksam machte, dass sie bald von einem Baum fallen würden.
Das deutet darauf hin, dass Einschlafzuckungen das Überbleibsel eines Abwehrmechanismus sind. Andererseits können laut einer Veröffentlichung von Manual MSD auch Auslöser wie Geräusche oder Licht diese plötzlichen Bewegungen auslösen.
Diese Heilmittel können dazu beitragen, deine Nerven zu beruhigen und gut zu schlafen.
Welche Faktoren können zu Einschlafzuckungen beitragen?
Wie wir alle wissen, wirkt sich unser heutiges Lebenstempo auf viele Bereiche unserer Gesundheit aus. Der Schlaf ist einer der Bereiche, der laut einem Artikel des Schlafinstituts in Madrid am meisten darunter leidet.
Diesen Experten zufolge können ein erhöhtes Lebenstempo und nur wenige Stunden Schlaf pro Tag zur Entstehung verschiedener Krankheiten führen. Dazu gehören vor allem kardiovaskuläre, hormonelle und immunologische Erkrankungen.
Ebenso können diese Faktoren dazu führen, dass wir unwillkürliche Krämpfe erleben, da laut einem Artikel der Mayo Clinic viele Krankheiten ein Auslöser dafür sein können. Obwohl nicht alle davon wissenschaftlich bewiesen sind, haben wir hier noch einige andere Faktoren aufgelistet, die einen Einfluss auf die Entstehung von Einschlafzuckungen zu haben scheinen:
- Angst und Stress, laut einer in “Therapeutic Advances in Neurological Disorders” veröffentlichten Studie.
- Müdigkeit.
- Schlafentzug.
- Koffeinkonsum. Eine in “Seizure” veröffentlichte Studie befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Koffein und Einschlafzuckungen.
- Der Gebrauch von anderen stimulierenden Medikamenten.
Jede Art von Problem, das die Entspannung zur Schlafenszeit stört, kann Einschlafzuckungen begünstigen. Tatsächlich glauben Experten auch, dass Nikotin und sogar Sport einen Einfluss haben könnten. Es sind jedoch weitere Forschungen notwendig.
Wie kann man Einschlafzuckungen reduzieren?
Da es naheliegend ist, dass Einschlafzuckungen das Ergebnis von Angst oder Stress sein könnten, sollte man zunächst versuchen, diese Zustände zu verringern. Dazu ist eine Änderung der Mentalität sowie bestimmter Gewohnheiten unerlässlich.
Der Alltag kann oft erdrückend wirken. Dennoch sollten wir versuchen, Ruhe zu bewahren. Die Dinge auf eine weniger komplizierte Weise zu sehen, kann uns helfen, permanente Angstzustände zu verringern.
Genauso wichtig ist es, einen gesunden Lebensstil zu führen. Eine gute Ernährung und regelmäßiger leichter Sport können wesentlich dazu beitragen, eine gute Schlafqualität zu erreichen.
Obwohl die Ergebnisse nicht eindeutig sind, beschreibt eine kürzlich in “Advances in Nutrition” veröffentlichte Studie den Zusammenhang zwischen einer gesunden Ernährung und der Dauer und Qualität des nächtlichen Schlafs.
Darüber hinaus lassen sich die positiven Auswirkungen von körperlicher Aktivität auch im psychischen Bereich feststellen. Laut einer in “Clinical Psychology Review” veröffentlichten Studie trägt Bewegung dazu bei, das Stress- und Angstlevel zu senken.
Vor diesem Hintergrund sind Sportarten wie Yoga oder Pilates, welche Entspannung und das Erlernen von Atemtechniken fördern, sehr empfehlenswert.
So kann sich eine Abendroutine auf deine Schlafqualität auswirken.
Was die Ernährung betrifft, ist es außerdem wichtig, den Koffeinkonsum zu reduzieren. Wie wir bereits erwähnt haben, ist dies einer der Faktoren, die Einschlafzuckungen begünstigen können.
Ebenso empfiehlt es sich, mit dem Rauchen aufzuhören oder sonstige schädliche Angewohnheiten gänzlich abzulegen.
Abschließend sollte man, wie Hauri (1991) empfiehlt, einen festen Schlafplan erstellen. Versuche, deinen Tag so zu gestalten, dass du mindestens acht Stunden Schlaf bekommst.
Versuche, deine Probleme nicht mit ins Bett zu nehmen. Die Gedanken, die in deinem Kopf kreisen, beeinflussen auch deinen Schlaf.
Verbessere deine Gesundheit durch Schlaf
Einschlafzuckungen sind kein gesundheitliches Problem. Wenn sie allerdings deine Schlafqualität stark beeinflussen, solltest du versuchen, deine Gewohnheiten zu verbessern.
Wie wir gesehen haben, ist der Lebensstil ein entscheidender Faktor, wenn es um deinen Schlaf geht. Falls du der Meinung bist, dass deine Einschlafzuckungen auf eine Störung zurückzuführen sind, die über die genannten Faktoren hinausgeht, solltest du unbedingt deinen Arzt aufsuchen. So kannst du jegliche Zweifel ausräumen und größeren Problemen vorbeugen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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