Diese Obstbäume wachsen auch als Zimmerpflanzen!
Weil Obstbäume während der Blüte bestäubt werden müssen, um Früchte tragen zu können, ist es unwahrscheinlich, dass Obstbäume, die du als Zimmerpflanzen hälst, auch tatsächlich für Ernte sorgen.
Hast du einen Balkon und etwas Glück, könntest du aber wirklich die eine oder andere Frucht ernten.
Obstbäume selber ziehen oder kaufen?
Natürlich kann man Obstbäume im Babyformat auch im Gartencenter oder in der nächstgelegenen Baumschule kaufen. Es macht jedoch Spaß, diese selbst zu ziehen.
Es sind jedoch nicht immer alle Früchte geeignet, um aus deren Samen auch Obstbäume zu ziehen.
Achte in jedem Fall darauf, dass es sich um einen aus kontrolliert biologischem Anbau handelt.
So kannst du sicher gehen, dass es nicht keimhemmend bestrahlt oder begast wurde.
Je älter die Sorte und desto weniger gezüchtet, desto größer die Chance, dass aus dem Samen auch eine Pflanze wird.
Neue Züchtungen für den konventionellen Massenanbau sind oft steril. SIe können also mit ihrem Samen keine oder nur unfruchtbare Nachkommen generieren. Bevorzuge alte Sorten und keine Hybriden.
Zitronenbäumchen
Ein Zitronenbäumchen sieht wirklich hübsch aus und versprüht mediterranes Urlaubsflair.
Zitronenpflanzen sind auch relativ robust und mögen den Aufenthalt auf dem Balkon. Beachte, dass sie auch im Winter sehr viel Licht brauchen. Sie sollten also möglichst am Fenster der Südseite eines Hauses stehen, damit es ihnen gut geht.
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Wenn du aus den Kernen einer Zitrone eine Pflanze ziehen möchtest, so entferne sorgfältig alle Reste von Fruchtfleisch, die an den Kernen anhaften und schimmeln könnten.
Wenn du die Kerne in Wasser einweichst und erst dann in nicht zu feuchte Erde einpflanzt, erzielst du bessere Resultate.
Aus Samen gezogene Zitruspflanzen nennt man „Wildlinge“. Diese blühen erst nach etwa 10 bis 15 Jahren. Sie tragen auch erst dann theoretisch Früchte.
Daher sind im Handel erhältliche Zitronenbäumchen bereits veredelt und tragen schon in jungen Jahren Früchte. Aber auch, wenn dein kleiner Wildling weder blüht noch Früchte trägt, so sieht er hübsch aus und trägt herrlich zitronig duftende Blätter.
Olivenbaum
Ein Olivenbaum wächst sehr langsam und kann dabei sehr alt werden.
Möchtest du also einen Olivenbaum selbst ziehen, brauchst du in erster Linie zunächst eines: viel Geduld.
Die größte Schwierigkeit dabei ist, keimfähiges Saatgut zu finden. Dazu eignen sich grundsätzlich nur vollreife Oliven, die weder behandelt noch eingelegt sind.
Das ist in Mitteleuropa wirklich schwer zu bekommen. Dueswegen solltest jemanden aus deinem Freundeskreis bitten, zur Erntezeit aus einem Urlaubsland einige vollreife Oliven mitzubringen. Oder vielleicht bist du selbst zur richtigen Zeit dort?
Entferne alles am Kern anhaftende Fruchtfleisch und säubere den Olivenkern sorgfältig. Setze ihn dann mit der Rundung nach unten und der Spitze nach oben in feuchte Erde. Stelle dann den Topf an einen sehr warmen und hellen Standort.
Über 20°C sollten es schon sein! Und dann kann es bis zu drei Monate dauern, bis sich das erste Grün aus der Erde wagt. Und auch dann mag es dein Olivenbäumchen weiterhin hell und warm.
Steinobst
Die Kirschblüte im Frühjahr nährt in dir den Wunsch, dir den Duft der Blüten auch ins Haus zu holen?
Es ist möglich, aus Kirschen, Zwetschgen, Mirabellen und anderem Steinobst auch Pflanzen zu ziehen.
Die Vorgehensweise ist zunächst gleich wie bei Zitronen oder Oliven. Die Kerne müssen gründlich und sorgfältig von Fruchtfleisch befreit werden und mit der Spitze nach oben in feuchte Erde gesetzt werden.
Der Hauptunterschied ist jedoch, dass Kirschen keine Wärme mögen, um zu keimen.
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Sie sind „Kaltkeimer“, weswegen sie besonders gut bei Temperaturen zwischen 4 und 6 Grad keimen. Das kann im Winter an einem frostgeschützten Ort draußen sein, der aber an Sonnentagen nicht über 10 Grad warm wird.
Vielleicht steckst du einfach im Blumenbeet einen Bereich ab und sähst dort nach der Kirsch- oder Pflaumenernte die Kerne aus? Im Frühling wirst du sehen, welche Kerne es zu Pflänzchen geschafft haben!
Einfacher geht es, wenn du von einer nicht veredelten Mutterpflanze einen kleinen Zweig abschneidest und diesen in einem Wasserglas Wurzeln treiben lässt.
Bis du eine so große Ernte einfahren kannst, um damit Obstkuchen zu backen, brauchst du doch schon etwas mehr Platz, am besten einen Garten.
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