Die Hirnhäute und ihre Funktionen

Die Hirnhäute schützen das Gehirn vor mechanischen und chemischen Einflüssen. Erfahre heute mehr über dieses Thema!
Die Hirnhäute und ihre Funktionen
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Die drei aneinander liegenden Hirnhäute umschließen das gesamte Gehirn und gehen dann in die Rückenmarkshäute über. Die fachsprachliche Bezeichnung lautet Meningen und leitet sich aus dem griechischen Wort mēninx ab, was so viel wie Membran bedeutet. Ihre wichtigste Funktion ist der Schutz vor mechanischen Einflüssen und Temperaturschwankungen.

Man unterscheidet drei Hirnhäute, die sich aus dem embryonalen Neuralrohr entwickeln: die Dura mater (harte Hirnhaut), die Arachnoidea (Spinngewebshaut) und die Pia mater (weiche Hirnhaut). Wir erklären in unserem heutigen Artikel Interessantes über die wichtigsten Eigenschaften und Funktionen und sprechen auch über mögliche Krankheiten wie Meningitis.

Wissenswertes über die Hirnhäute

Das Zentralnervensystem ist auf verschiedene Schutzmechanismen angewiesen, um unser Leben zu erhalten. Es wird von den Knochenstrukturen, wie zum Beispiel dem Schädel und der Wirbelsäule geschützt. Darüber hinaus sind auch die Hirnhäute und die Rückenmarkshäute sehr wichtig, um vor mechanischen und chemischen Einflüssen oder auch vor Infektionen zu schützen.

Die drei Hirnhäute umschließen das gesamte Gehirn. An der hinteren Schädelgrupe besteht eine Verbindung mit dem Wirbelkanal, wo die Hirnhäute in die Rückenmarkshäute übergehen.

Die drei Meningen sind voneinander durch Zwischenräume getrennt, die mit Liquor (Hirn-Rückenmarksflüssigkeit) gefüllt sind und werden außerdem von Blutgefäßen durchzogen.

Die äußerste Hirnhaut, die Dura mater, bildet gleichzeitig die Knochenhaut des Schädelknochens. Sie ist straff und besteht aus zwei Schichten. In der äußeren Schicht verlaufen Gefäße, die den Schädelknochen versorgen. Außerdem bildet die harte Hirnhaut Duplikaturen, die zwischen den beiden Großhirnhälften und zwischen Großhirn und Kleinhirn vorspringen. 

Der Subduralraum trennt die Dura mater von der Spinngewebshaut oder Arachnoidea. Diese gefäßlose Bindegewebsschicht ähnelt einem Spinnennetz, deshalb auch der sehr bezeichnende Name. Es handelt sich um eine empfindliche und schwache Schicht, die durch den Subarachnoidalraum, der ebenfalls mit Liquor gefüllt ist, von der Pia mater getrennt ist.

Die Pia mater oder weiche Hirnhaut liegt direkt auf dem Gehirn auf und folgt den Furchen und Vertiefungen, um es zu schützen. Diese Gehirnhaut führt die Gefäße und Nerven, die in das Gehirn hineinführen.

Gehirnhäute
Die drei Gehirnhäute schützen das Gehirn vor mechanischen Einflüssen und Temperaturschwankungen.

Die Zwischenräume zwischen den Meningen

Wir haben die Zwischenräume zwischen den Gehirnhäuten bereits kurz erwähnt: der Subduralraum trennt die Dura mater von der Arachnoidea und der Subarachnoidalraum die Arachnoidea von der Pia mater.

Der Subduralraum ist ein kapillärer Spaltraum, der physiologisch nicht sichtbar ist, da Arachnoidea und Dura mater unmittelbar aufeinander liegen. Der mit Liquor gefüllte Subarachnoidalraum schützt das Gehirn vor Schlägen und Druckveränderungen. 

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Welche Funktionen haben die Hirnhäute?

Wie bereits erwähnt, ist die wichtigste Funktion der Meningen der Schutz des Gehirns vor Verletzungen und Traumata, indem sie Schläge und Druck abfangen. Sie schützen in der Wachstumsphase den Schädel auch vor Verformungen. 

Außerdem schützen die Hirnhäute ebenfalls vor chemischen Gefahren. Sie ermöglichen darüber hinaus die Zirkulation des Liquors. Die Gehirnflüssigkeit gleicht Druck aus und verhindert die Überwärmung des Gehirns. Doch das Hirnwasser ist nicht nur für die Polsterung des Denkorgans wichtig, sondern auch als Transportmedium. Es beseitigt organische Rückstände und ist Teil des glymphatischen Systems.

Die Meningen bilden also ein wichtiges System zum Schutz des Gehirns und geben ihm gleichzeitig Halt. Außerdem regulieren sie Druck, Spannungen und Schmerzen, die aufgrund einer Verletzung entstehen können.

Hirnhäute untersuchen
Die Hirnhäute bilden ein Schutzsystem, das das Gehirn vor Schlägen oder Stößen schützt.

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Was ist Meningitis?

Als Meningitis bezeichnet man die Entzündung der Hirnhäute. Dazu kommt es in den meisten Fällen durch eine Virusinfektion, doch auch Bakterien oder Pilze können diese Krankheit auslösen. Eine weitere mögliche Ursache ist zum Beispiel ein Krebsprozess.

In vielen Fällen kann eine Hirnhautentzündung zu zerebralen Schäden führen. Häufige Folgen sind zum Beispiel Taubheit oder die Beeinträchtigung anderer Sinne. Eine Meningitis kann auch tödlich verlaufen.

Da die Hirnhäute zum Schutz unseres Denkorgans sehr wichtig sind und auch andere wesentliche Funktionen übernehmen, ist ihre Gesundheit grundlegend und muss im Rahmen des Möglichen geschützt werden.


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