Die Funktionen der Sexualhormone

Sexualhormone kontrollieren nicht nur die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale, sie übernehmen auch in zahlreichen Funktionen des Organismus eine wichtige Rolle. So sind sie zum Beispiel für das Knochenwachstum und die Bildung von Blutzellen grundlegend. 
Die Funktionen der Sexualhormone

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Sexualhormone sind chemische Substanzen, die in den Geschlechtsorganen synthetisiert werden: in den Eierstöcken der Frau beziehungsweise in den Hoden des Mannes.

Die Synthese dieser Hormone hängt von einem anderen Hormon ab: Gonadoliberin (Gonadotropin-Releasing-Hormon oder kurz GnRH), das im Hypothalamus gebildet wird und die Sekretion von Gonadotropinen (trophische Sexualhormone) stimuliert. Diese wiederum regen die Bildung der Geschlechtshormone in den Eierstöcken und den Hoden an.

Der Vorläufer der Sexualhormone ist Cholesterin, wobei bei der Umwandlung männliche und weibliche Geschlechtshormone differenziert werden. Diese Hormone können auch synthetisiert werden, um die Lebensqualität von Patienten mit Krankheiten wie Brustkrebs oder Prostatakrebs zu verbessern. Außerdem kommen sie zur Verbesserung der Fruchtbarkeit und der Gebärmutterdynamik zum Einsatz.

Zu den weiblichen Sexualhormonen zählen Östrogene und Gestagene, die beide in den Eierstöcken synthetisiert werden. Die männlichen Geschlechtshormone werden als Androgene bezeichnet und in den Hoden gebildet. 

Weibliche Sexualhormone

Östrogene

Weibliche Sexualhormone
Östrogene verursachen den Eisprung und bereiten die Gebärmutter auf eine Schwangerschaft vor. Außerdem haben sie auch andere Funktionen, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Knochengewebe. 

Östrogene sind für die Differenzierung der sekundären weiblichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich. Außerdem kontrollieren sie den Menstruationszyklus und begünstigen das Knochenwachstum. 

Wenn Östrogene freigesetzt werden, stimulieren sie gleichzeitig die Ausschüttung des luteinisierenden Hormons (LH), das wiederum die Synthese von Progesteron anregt. Durch die Ausschüttung von Östrogen erhöht sich auch die Anzahl an Progesteronrezeptoren. Dieser Prozess hat verschiedene Auswirkungen zur Folge, die wir im Laufe des Artikels noch genauer erklären werden. 

Östrogene üben auch Einfluss auf den Stoffwechsel und das kardiovaskuläre System aus, denn sie halten Natrium zurück, was zu Wassereinlagerungen führen kann. Frauen ab der Menopause benötigen oft eine Hormontherapie, da das Risiko für den Verlust der Knochenmasse durch einen reduzierten Östrogenspiegel höher ist.

Wenn eine Frau eine hochdosierte Östrogentherapie erhält, wirken diese Hormone antikonzeptionell. Außerdem haben sie folgende Auswirkungen:

Männliche Sexualhormone
Männliche Sexualhormone fördern das Wachstum der männlichen Sexualorgane und der Muskelmasse. 

Androgene machen den Körper männlich. Sie ermöglichen die Entwicklung der männlichen Geschlechtsteile und auch der sekundären Geschlechtsmerkmale. Synthetisch hergestelle Androgene kommen unter anderem bei folgenden Krankheiten zur Anwendung:

  • Maskuliner Hypogonadismus (fehlende oder verminderte hormonelle Aktivität des Hodens)
  • Anämie: Die Synthese von Erythropoetin in der Niere wird durch die anabole Aktion gesteigert.
  • Mammakarzinom: Wenn es refraktär gegenüber anderen Behandlungen ist, oder als Adjuvans.
  • Anorexie

Die anabole Wirkung ist auf die Erhöhung der Proteinsynthese zurückzuführen,  weshalb die Muskelmasse zunimmt. 

Zu den Funktionen dieses männlichen Sexualhormons zählt unter anderem die Stimulation der Spermatogenese in den Samenkanälchen. Außerdem begünstigt dieses Hormon den Übergang von Spermatiden zu Spermien. 

Darüber hinaus fördern Androgene ebenfalls das Wachstum des Penis, des Hodensackes, der Sexualsekretdrüsen und der Hoden. Des Weiteren ist es für die Körperbehaarung verantwortlich und auch für die Libido, das heißt für sexuelle Lust und Begehren.


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