Die 5 häufigsten Anzeichen von Autismus
Autismus ist eine neurobiologische Entwicklungsstörung, die auch als Autismus-Spektrum-Störung (ASS) bekannt ist. Symptome und Anzeichen von Autismus zeigen sich normalerweise in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes. Sie halten in der Regel lebenslang an.
Eine wesentliche Folge von Autismus besteht darin, dass die Betroffenen sehr große Schwierigkeiten haben, verbal und non-verbal zu kommunizieren. Sie haben auch Probleme, normale soziale Bindungen aufzubauen. Je nach Schweregrad der Störung können die Entwicklungsprobleme unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Es gibt verschiedene Arten von Autismus im Kindesalter:
- Frühkindlicher Autismus oder Kanner-Syndrom: sehr eingeschränkte Empathie und emotionale Bindungsfähigkeit.
- Asperger-Syndrom: oftmals hohe Intelligenz oder Hochbegabung, geringe psychomotorische Koordination, Fehlen von Empathie und Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen. Menschen mit dem Asperger-Syndrom verstehen keine Ironie und sprachliche Doppeldeutigkeiten.
- Heller-Syndrom: Das Heller-Syndrom ähnelt dem Asperger-Syndrom, da es ebenfalls die sprachlichen, sozialen und motorischen Fähigkeiten betrifft. Allerdings bilden sich beim Heller-Syndrom einmal erlernte motorische und geistige Fähigkeiten zurück (regressive Entwicklung) und auch der Charakter der betroffenen Patienten ist unvorhersehbar und verändert sich.
- Atypischer Autismus: Auch bei dieser Form zeigen sich ähnliche Symptome. Es können Probleme im sozialen Bereich auftreten und ernsthafte Schwierigkeiten in der Kommunikationsfähigkeit. Darüber hinaus treten auch noch besonders eingeschränkte und sich wiederholende Aktivitäten und Interessen auf.
Die Autismus-Spektrum-Störung (ASS) und ihre verschiedenen Formen wird bei 1 von 68 Kindern und davon bei 1 von 42 Jungen diagnostiziert. Das bedeutet, dass Autismus bei Jungen wesentlich häufiger auftritt als bei Mädchen. Somit ist Autismus häufiger als Krebs, Diabetes oder AIDS.
Normalerweise sind es die Eltern, die bei ihren Kindern ein sonderbares Verhalten bemerken. Es könnte sein, dass sie beobachten, dass ihr Kind Probleme in der Kommunikation hat oder aber auch, dass es bereits erlernte Fähigkeiten wieder verlernt.
Für Eltern ist es eine unglaublich schwierige Situation, wenn ihr Kind mit Autismus diagnostiziert wird. Sicherlich passiert es sehr häufig, dass sie sich fragen, ob sie etwas falsch gemacht haben, sie fühlen sich hilflos und überfordert mit der ganzen Situation. Dazu kommen viele Sorgen und das ohnmächtige Gefühl, nichts an dieser Diagnose ändern zu können.
Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass umgehend eine medizinische Versorgung beginnt. So kann gewährleistet werden, dass Therapien und verschiedene Behandlungen dem Kind frühzeitig helfen können, ein den Umständen entsprechendes normales Leben zu führen. Und auch für die betroffenen Eltern ist dies sicherlich eine wichtige Unterstützung.
Weil wir uns dieser großen Herausforderung bewusst sind, die diese Erkrankung an alle Beteiligten stellt, stellen wir in unserem heutigen Artikel die 5 häufigsten Anzeichen von Autismus vor. So kannst du als Mutter oder als Vater frühzeitig erkennen, ob du mit deinem Kind einen Spezialisten aufsuchen musst, um für die Gesundheit deines Kindes zu sorgen.
5 Anzeichen von Autismus
1. Repetitive und stereotype Verhaltensmuster und starke Bindung an einzelne Gegenstände
Dies ist eines der wichtigsten Hinweise darauf, dass dein Kind sich möglicherweise nicht altersgerecht verhält. Es scheint, als wäre das Kind ganz versunken in seiner eigenen Welt. Gleichzeitig organisieren und reorganisieren sie Gegenstände für lange Zeit immer wieder und wieder.
Sehr starke Bindung an bestimmte Dinge oder Objekte ist ebenfalls sehr häufig. Wohin auch immer sie gehen, sie tragen stets etwas bei sich, was für sie sehr wichtig ist. Und wenn jemand diesen Gegenstand berührt, reagieren sie oft übermäßig stark darauf.
2. Wenig Einfühlungsvermögen
Empathie oder Einfühlungsvermögen ist der Aspekt unserer Charakters, der es uns ermöglicht, uns in andere Menschen hineinzuversetzen. Dadurch können wir verstehen, was sie fühlen und welche Sorgen und Gefühle sie dabei haben. Diese Fähigkeit fehlt Menschen, die an Autismus-Spektrum-Störung leiden.
Sie können sich nicht in einen anderen Menschen einfühlen. Dadurch haben sie dann auch Schwierigkeiten, komplexe soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Soziale Interaktionen sind nur sehr stark eingeschränkt möglich. Aus diesem Grund können sich Autisten auch sehr schwer in einer Gemeinschaft integrieren, da sie praktisch keine zwischenmenschlichen Beziehungen aufbauen können.
3. Erhöhte oder geringe Empfindsamkeit für Geräusche
Einige Autisten reagieren extrem empfindsam auf externe Reize wie beispielsweise Geräusche. Wenn ein Geräusch auftritt, dann beginnt das Kind zu schreien, springt auf, läuft weg und hält sich die Ohren zu. Dabei wiederholt das Kind oft unzusammenhängende Dinge, um sich so zu beruhigen. Grundsätzlich sind für sie stressige Situationen oder Konflikte viel viel schlimmer, da sie nicht mit ihnen umgehen können.
Andererseits gibt es auch Kinder, die auf äußeren Reize überhaupt nicht reagieren. Wenn du sie mit ihrem Namen rufst, reagieren sie überhaupt nicht, ganz so, als hätten sie es nicht gehört. Ebenso kann es passieren, dass sie sich noch nicht einmal umdrehen, um herauszufinden, woher das Geräusch kam. Außerdem erschrecken diese Kinder auch nicht durch sehr laute Geräusche.
4. Sprachschwierigkeiten
Einige Kinder, bei denen Autismus diagnostiziert wurde, haben eine verzögerte oder stark gestörte Sprachentwicklung. Dadurch ist es sehr schwer für sie, in irgendeiner Art und Weise zu kommunizieren. Sei es mündlich, schriftlich oder auch in einer Zeichensprache.
Sie sind dadurch sehr zurückgezogen in ihrer eigenen Welt und sind nicht fähig, auszudrücken, was mit ihnen geschieht oder was sie stört. Allerdings gibt es spezielle Therapien zur Sprachentwicklung für Kinder, die an dieser Störung leiden. Daher ist es sehr empfehlenswert, dies mit einem Arzt zu besprechen und dann die weiteren Schritte einzuleiten.
5. Häufige Wut oder Wutausbrüche
Hierbei ist es wichtig zu verstehen, dass es auch für Kinder, die eine normale neurobiologische Entwicklung durchlaufen, eine große Herausforderung ist, mit unangenehmen oder schwierigen Situationen umzugehen. Und jetzt versuche, dir vorzustellen, wie das für ein Kind sein muss, das an Autismus leidet.
Oftmals werden sie sehr wütend über verschiedenste Dinge und es ist dann sehr schwer, sie zu beruhigen. Aufgrund ihres besonderen Zustandes ist es für sie nicht einfach, Situationen so zu beurteilen, wie sie sind. Sie neigen oft dazu, ihr Verhalten unvermittelt zu verändern. Der Umgang mit diesen Kindern bedarf sehr viel Feingefühl.
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