Das Kompartmentsyndrom isteine durch körperliche Betätigung hervorgerufene Muskel- und Nervenstörung, die Schmerzen, Entzündungen und manchmal auch die Unfähigkeit, die Muskeln in den Beinen oder Armen zu bewegen, verursacht.
Jeder Mensch kann diese Störung entwickeln. Sie tritt jedoch am häufigsten bei jungen Erwachsenen und Sportlern auf, die regelmäßig einer starken körperlichen Betätigung nachgehen.
Das Kompartmentsyndrom betrifft häufig den Unterschenkel sowie den Unterarm. Ebenso kann es jedoch auch an der Hand, am Fuß, am Oberschenkel oder am Oberarm auftreten.
Das chronische Kompartmentsyndrom aufgrund von körperlicher Betätigung kann auf eine nicht-chirurgische Behandlung und auf Veränderungen der gewohnten Aktivitäten ansprechen.
DAs Kompartmentsyndrom: Symptome
Folgende Symptome können im Zusammenhang mit dem chronischen Kompartmentsyndrom auftreten:
Schmerzen, Brennen oder Krämpfe in einem bestimmten Bereich der betroffenen Extremität, im Normalfall der untere Teil des Beins.
Ein beklemmendes Gefühl in der betroffenen Extremität.
Taubheit oder ein Kribbeln in den betroffenen Gliedmaßen.
Schwäche der betroffenen Extremität.
Die Schmerzen, die durch das chronische Kompartmentsyndrom aufgrund von Sport verursacht werden, folgen im Allgemeinen diesem Muster:
Sie beginnen regelmäßig nach einer gewissen Zeit, nachdem die betroffene Extremität der gewohnten Aktivität ausgesetzt wurde.
Dann verschlechtert sich der Zustand des betroffenen Gliedmaßes nach und nach während des Trainings.
Wenn man mit dem Training aufhört, wird der Schmerz üblicherweise weniger stark oder verschwindet nach etwa 15 Minuten komplett. Im Laufe der Zeit benötigt man normalerweise immer längere Erholungsphasen.
Das Training zu unterbrechen oder nur noch Aktivitäten mit geringen Auswirkungen auf den betroffenen Bereich auszuführen, kann die Symptome schon lindern. Doch dadurch kann in der Regel nur eine vorübergehende Linderung erreicht werden. Wenn man jedoch jene Übung, die den Schmerz hervorgerufen hat, wieder durchführt, so werden die Symptome erneut auftreten.
Die Muskelgruppen sind durch dicke Gewebsschichten, die auch als Faszien bezeichnet werden, getrennt. Innerhalb jeder dieser Schichten gibt es einen Raum, die sogenannten Kompartments. Ein Kompartment umfasst das Muskelgewebe, die Nerven und die Blutgefäße. Die Faszie umgibt diese Strukturen und dehnt sich nicht aus.
Jede Entzündung in so einem Kompartment führt zu erhöhtem Druck in diesem Bereich. Dieser hohe Druck beengt die Muskeln, Blutgefäße und Nerven.
Wenn der Druck groß ist, kann eine Blockade der Blutversorgung des Kompartments verursacht werden. Dies kann zu dauerhaften Verletzungen der Muskeln und Nerven führen. Bleibt dieser Druck über einen längeren Zeitraum bestehen, so kann der Muskel sogar absterben und eine Behinderung des Arms oder Beines zur Folge haben.
Ein länger andauerndes oder chronisches Kompartmentsyndrom kann durch wiederholte Aktivitäten wie Laufen verursacht werden. Der Druck in einem Kompartment steigt zuerst während der Aktivität an und sinkt wieder, wenn man damit aufhört.
Dieser Zustand ist in der Regel weniger einschränkend und führt nicht zum Verlust von Funktionen oder gar von Gliedmaßen. Die Schmerzen können jedoch die Aktivität und die Ausdauer einschränken.
Die Ursache des chronischen Kompartmentsyndroms aufgrund von körperlicher Betätigung konnte bisher noch nicht vollständig geklärt werden. Einige Experten schlagen vor, dass die Art und Weise, wie man sich während des Trainings bewegt, die Ursache des chronischen Kompartmentsyndroms beeinflusst.
Eine andere Ursache kann sein, dass sich die Muskeln während des Trainings übermäßig vergrößern. Ebenso ist es möglich, dass sich um das betroffene Muskelkompartiment eine besonders unflexible Faszie befindet oder in den Venen ein sehr hoher Druck besteht.
Risikofaktoren
Es gibt einige Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung eines chronischen Kompartmentsyndroms aufgrund von körperlicher Bewegung, noch erhöhen. Dazu zählen:
Das Alter: Obwohl das chronische Kompartmentsyndrom in jedem Alter auftreten kann, ist die Störung bei Sportlern unter 30 Jahren beiderlei Geschlechts häufiger.
Die Sportart: Wiederholte sportliche Betätigung mit hoher Belastung erhöht das Risiko, an dieser Störung zu erkranken.
Übermäßiges Training: Zu intensives oder häufiges Training kann ebenso das Risiko eines chronischen Kompartmentsyndroms erhöhen.
Das chronische Kompartmentsyndrom aufgrund von körperlicher Betätigung ist keine potenziell schwerwiegende Erkrankung. Darüber hinaus verursacht es in der Regel keine bleibenden Schäden, wenn man die richtige Behandlung erhält.
Die mit dem Kompartmentsyndrom verbundenen Schmerzen, Schwächen und Taubheitsgefühle können Menschen jedoch daran hindern, weiterhin mit der gleichen Intensität oder überhaupt Sport zu betreiben.
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