Das Karpaltunnelsyndrom und seine Behandlungsmöglichkeiten

Das Karpaltunnelsyndrom lässt sich sehr gut und schnell operativ behandeln.
Das Karpaltunnelsyndrom und seine Behandlungsmöglichkeiten

Geschrieben von Daniela Echeverri Castro

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Je länger das Karpaltunnelsyndrom unbehandelt bleibt, desto unwahrscheinlicher wird es, dass es ohne Operation ausheilt. Achte also auf kleinste Symptome und leite so schnell wie möglich Gegenmaßnahmen ein.

Das Karpaltunnelsyndrom: Symptome

Meist macht sich das Karpaltunnelsyndrom mit leichtem Kribbeln und Taubheitsgefühlen in den Händen bemerkbar. Oft verschwinden diese Beschwerden wieder oder sie strahlen in den Arm aus. Ganz klassisch beschränken sich die Beschwerden auf die Finger von Daumen bis Mittelfinger, die sich dann wie „eingeschlafen“ anfühlen.

Bei Tätigkeiten, bei denen die Handgelenke angewinkelt werden (Telefonieren, Fahrradfahren, schlafen…) verstärken sich die Symptome, lassen sich aber meist durch reiben der betroffenen Stellen wieder vermindern.

Im späteren Stadium treten die Symptome dauerhaft auf. Beim Zugreifen kann gelegentlich das Gefühl eines elektrischen Schlages aufkommen.

Was genau ist das Karpaltunnelsyndrom?

Das Karpaltunnelsyndrom wird häufig mit dem „Mausarm“ oder „Tennisarm“ verwechselt. Ein ganz einfaches Unterscheidungskriterium sind Schmerzen in der Nacht. Tut dir also das Handgelenk nachts in Ruhe weh, dann kannst du den „Mausarm“ ausschließen und solltest dich beim Arzt wegen eines Karpaltunnelsyndroms vorstellen.

Beim Karpaltunnelsyndrom sind die Nerven im Handbereich geschädigt und rufen Missempfindungen und Schmerzen hervor. Durch den Karpaltunnel laufen im Karpalband wichtige Sehnen und Nerven. Der Karpaltunnel selbst ist der Raum zwischen den Handwurzelknochen und dem Karpalband.

Im Karpalband läuft unter anderem der Medianusnerv, der für die Steuerung der Finger von Daumen bis Mittelfinger zuständig ist. Beim Karpaltunnelsyndrom wird der Nerv eingeengt und unter Druck gesetzt. Dies führt zu einer eingeschränkten Funktion, denn ist der Nerv gestört, kann er nicht mehr richtig arbeiten und es kommt zu Beschwerden.

Ursachen

Es gibt nicht eine bestimmte Ursache, die zur Entstehung des Karpaltunnelsyndroms führen. Oft ist es eine Kombination mehrerer Auslöser, die Beschwerden auslöst. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Geschwollene Sehnenscheiden (durch Überlastung, Entzündung, Rheuma, Stoffwechselstörungen,…)
  • Anatomische Fehlstellung von Knochen, zum Beispiel der Handwurzelknochen
  • Schlecht ausgeheilte Brüche an Unterarm oder Handwurzel
  • Arthrose im Handgelenk
  • Verrenkungen im Bereich des Unterarms und Handgelenkes

Meist ist eine Überlastung der Hauptauslösefaktor für die Beschwerden.

Riskofaktoren

Es gibt auch gewisse Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit, am Karpaltunnelsyndrom zu erkranken, erhöhen. Dazu gehören:

Die Arbeit am Computer, der Tastatur und der Maus, sowie Sport (z.B. Fahrradfahren) werden nicht als Ursache gesehen. Solche Belastungen führen zu anderen Beschwerden, wie z.B. einer Sehnenscheidenentzündung und dem sogenannten „Tennisarm“, nicht jedoch zum Karpaltunnelsyndrom!

Vorbeugung

Achte darauf, dass Sehnenscheidenentzündungen komplett ausheilen, bevor du den Bereich wieder belastest. Achte darauf, dass der Lenker deines Fahrrades richtig eingestellt ist. Vermeide Arbeiten, bei denen dein Handgelenk stark geknickt wird. Sind diese unvermeidbar, sorge für Arbeitspausen.

Achte darauf, dass du in einer Position schläfst, bei der deine Handgelenke gerade liegen und nicht stark angewinkelt über Stunden zur Ruhe kommen.

Das Karpaltunnelsyndrom: Behandlungsmöglichkeiten

Erkennt man ein Karpaltunnelsyndrom rechtzeitig, kann es ausreichen, die Handgelenke nachts zu bandagieren oder schienen, um ein Abknicken im Schlaf zu verhindern.

Auch über Tag kann eine solche Schiene Linderung verschaffen. Zusätzlich kann der Arzt entzündungshemmende Medikamente verschreiben, die regelmäßig eingenommen werden müssen, um zum gewünschten Ergebnis zu führen.

Auch abschwellende oder entzündungshemmende Spritzen können helfen. Helfen diese Methoden nicht, muss das Karpaltunnelsyndrom operiert werden. Die Operation wird meist ambulant und minimalinvasiv durchgeführt. Man kann also schnell wieder nach Hause und hat nur eine sehr kleine Einschnittwunde am Handgelenk.

Bei einer Operation wird mit einem Schnitt das über dem Karpaltunnel liegende Band gespalten, sodass es zwar noch seine Funktion behält, die Nerven im Karpaltunnel jedoch mehr Platz haben. Der Druck auf den Nerv sinkt so und er kann wieder uneingeschränkt funktionieren.

Wichtig ist, mit dieser kleinen und meist komplikationslosen Operation nicht zu lange zu warten. Schreitet das Karpaltunnelsyndrom zu lange fort, kann an der Hand Muskelschwund entstehen. Es ist schwer, die Muskulatur nach einer erfolgreichen Operation wieder aufzubauen, um die volle Beweglichkeit und Kraft der Hand zurückzuerlangen.


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