Das Broken-Heart-Syndrom: 5 Schlüssel zur Vorbeugung

Das Broken-Heart-Syndrom wurde früher als Herzinfarkt eingestuft, aber im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass dies nicht der Fall ist. Möchtest du wissen, was es ist und wie man es verhindern kann?
Das Broken-Heart-Syndrom: 5 Schlüssel zur Vorbeugung
José Gerardo Rosciano Paganelli

Geprüft und freigegeben von Dem Arzt José Gerardo Rosciano Paganelli.

Geschrieben von Valeria Sabater

Letzte Aktualisierung: 26. November 2022

Das Broken-Heart-Syndrom betrifft mehr Menschen, als wir wissen. Es ist wichtig, sowohl die Symptome zu kennen als auch zu wissen, wie man diese Erkrankung verhindern kann. Schauen wir uns das einmal genauer an.

Das Broken-Heart-Syndrom ist eine Herzerkrankung mit den gleichen Anzeichen wie ein Herzinfarkt. Allerdings ist die Sterblichkeitsrate sehr gering. Außerdem tritt es in der Regel häufiger bei Frauen auf.

Obwohl der Name beinahe poetisch klingt, handelt es sich um eine teilweise schwerwiegende Funktionsstörung des Herzmuskels. Das Broken-Heart-Syndrom ist auch als Takotsubo-Kardiomyopathie, transiente linksventrikuläre apikale Ballonierung und Stress-Kardiomyopathie bekannt.

Wie auch immer man es nennen mag, es tritt meist nach einem traumatischen Ereignis auf. Dabei kann es sich um eine extreme emotionale Belastung oder eine Stresssituation handeln. Menschen, die darunter leiden, glauben, dass sie einen Herzinfarkt haben.

In der Regel folgt das medizinische Personal demselben Protokoll wie bei einem Herzinfarkt. Das bedeutet schnelles Handeln. Nach der Auswertung der Testergebnisse zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Das Herz ist deformiert. Es handelt sich um eine leichte Kontraktion der linken Herzkammer, die dem Herzen die Form eines Kegels verleiht.

Das erste Mal wurde dieses Herzleiden in Japan entdeckt. Das war in den 1990er-Jahren. Die Form des Herzens auf den Bildern erinnerte die Ärzte und Ärztinnen an eine Fischfalle. Diese spezielle Falle nutzen japanische Fischer zum Fang von Tintenfischen. Der Name der Falle lautet takotsubo. Daher auch die Bezeichnung Takotsubo-Kardiomyopathie.

Was ist das Broken-Heart-Syndrom und welche Symptome treten auf?

Broken-Heart-Syndrom - medizinisches Schaubild

Das Broken-Heart-Syndromist eine Herzkrankheit, die erst vor etwa 2o Jahren entdeckt wurde. Wir wissen immer noch sehr wenig über diese Krankheit. Aber nur weil sie erst vor kurzem entdeckt wurde, heißt das nicht, dass es sie nicht schon vorher gab.

Früher wurde Menschen, die die Symptome eines Herzinfarkts hatten, gesagt, dass dies nur eine Warnung gewesen sei. Allerdings änderte sich dies, als die Ärzte/innen mehr diagnostische Tests durchführten. Infolgedessen erkannten sie, dass es sich um etwas anderes handelte.

Das New England Journal of Medicine veröffentlichte im Jahr 2015 eine Studie. In dieser Studie wurden die Grundlagen des Broken-Heart-Syndroms erklärt.

Hier erfährst du, was du darüber wissen musst.

Es handelt sich nicht um ein Herzversagen

Menschen, die unter diesem Syndrom leiden, können mehrere Tage im Unklaren darüber bleiben, was mit ihnen geschehen ist.

  • Sie haben die gleichen Symptome wie bei einem Herzinfarkt. Aber es liegt keine Arterienverstopfung vor, die den Blutfluss unterbricht.
  • Beim Broken-Heart-Syndrom handelt es sich nur um eine vorübergehende Krankheit. Wenn jemand eine große emotionale Belastung erleidet, reagiert der Körper darauf. Diese Reaktion besteht normalerweise darin, mehr Hormone wie zum Beispiel Adrenalin zu produzieren.
  • Ein unbemerkter Anstieg des Adrenalinspiegels wirkt sich auf das Herz aus. Aber Adrenalin wirkt sich nie auf die Herzkranzgefäße aus.
  • Die linke Herzkammer verändert für kurze Zeit ihre Form. Sie wird durch diese Störung vorübergehend kegelförmig.
  • Was die Person dann spürt, sind starker Druck, Atemnot, Schwindel, kalter Schweiß und Schmerzen in der Brust.

Lies auch diesen Artikel: Herzstechen – Ursachen und Symptome

Wie du dem Broken-Heart-Syndrom vorbeugen kannst

Broken-Heart-Syndrom - Frau macht Yoga am Strand

Wie bereits erwähnt, betrifft diese Herzkrankheit vor allem Frauen.

Dr. Ilan Shor Wittstein von der John Hopkins University in Baltimore (USA) ist einer der führenden Experten für diese Herzerkrankung. Seinen Untersuchungen zufolge sind vor allem Frauen in den Wechseljahren gefährdet, an dem Syndrom zu erkranken.

Es gibt zwei wichtige Hormone, die nach einem emotionalen Schock ausgeschüttet werden: Adrenalin und Noradrenalin. Beide wirken wie ein Gift auf das Herz. Das ist etwas, das bei Frauen häufiger vorkommt.

Diese Katecholamine (Hormone im Blutkreislauf) greifen vorübergehend den Herzmuskel an, aber nicht die Zellen. Um diese Situation zu vermeiden, ist es wichtig, die folgenden Tipps zu beachten.

1. Stressbewältigung nach der Menopause

Die Hormone während des gesamten Fruchtbarkeitszyklus ermöglichten eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Stress oder Angst. Wenn jedoch die Wechseljahre eintreten, ändert sich dies und Frauen müssen neue Strategien entwickeln.

Schlechte Nachrichten oder Enttäuschungen können sich negativ auswirken. Dennoch ist es möglich, den Geist und den Körper so zu “trainieren”, dass ein Ungleichgewicht in der Umwelt dich nicht auf so unverhältnismäßige Weise beeinträchtigt.

  • Praktiziere Yoga oder Achtsamkeit.
  • Nimm dir zwei Stunden am Tag Zeit für dich. Verbringe diese Zeit mit Spazierengehen, Meditieren und kümmere dich um alle kleinen Probleme, die du hast, damit sie damit sie nicht zu einem scheinbar unüberwindbaren Berg werden.

2. Broken-Heart-Syndrom vorbeugen: Eine halbe Stunde Bewegung pro Tag

Gehe regelmäßig spazieren, tanzen oder schwimmen. Ziel ist es, den Herzmuskel stärker und widerstandsfähiger zu machen. Ein leichtes aerobes Training ist dafür ideal.

3. Selbsthilfegruppen: Emotionale Unterstützung und Wärme sind wichtig

Gute Freunde sind eine großartige Medizin für das Herz. Daher solltest du Zeit mit Menschen verbringen, mit denen du authentisch sein kannst. Zweifle nicht an der Kraft eines Freundes oder einer Freundin, der/die dir deine Last ein wenig abnimmt und erleichtert.

Die Gewissheit, dass wir verstanden, unterstützt und gehört werden, ist für unsere Gesundheit unerlässlich.

4. Gutes Essen, gute Gewohnheiten

Wenn man das Broken-Heart-Syndrom verhindern will, ist der eigene Stress ein Schlüsselfaktor. Das gilt besonders für die emotionale Ebene. Daher solltest du in der Lage sein, deinen Stress richtig zu bewältigen.

  • Konzentriere dich auf deine Herzgesundheit. So kannst du verhindern, dass Probleme entstehen. Und wenn doch etwas passiert, kann dein Herz so schnell wie möglich wieder heilen.
  • Iss jeden Tag frisches Obst und Gemüse. Wenn möglich, solltest du vor allem rotes, violettes und oranges Obst und Gemüse essen. Sie enthalten die meisten Antioxidantien. Und Antioxidantien sind sehr wichtig für die Herzgesundheit.

5. Setze Prioritäten und gehe regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen

Wenn du dich nicht um dich selbst kümmerst, kannst du morgen schon gesundheitliche Probleme haben. Daher solltest du nicht zögern, regelmäßige Kontrolluntersuchungen zu vereinbaren. Achte auf deinen Cholesterinspiegel, deinen Blutdruck, dein Gewicht, deinen Blutzuckerspiegel, usw.

All dies sind wichtige Indikatoren für die Herzgesundheit. Setze Prioritäten und passe deinen Lebensstil an. Wenn du dafür sorgst, dass du und dein Herz im Einklang sind, kannst du dem Broken-Heart-Syndrom leicht vorbeugen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Petritsch, B., Wendel, F., Leyh, R. G., & Frantz, S. (2011). The broken heart. Circulation. https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.110.988121
  • Mahajani, V., & Suratkal, V. (2016). Broken heart syndrome. Journal of Association of Physicians of India. https://doi.org/10.1016/j.jradnu.2016.04.002
  • Peters, M. N., George, P., & Irimpen, A. M. (2015). The broken heart syndrome: Takotsubo cardiomyopathy. Trends in Cardiovascular Medicine. https://doi.org/10.1016/j.tcm.2014.11.005
  • Ghadri, Jelena-Rima et al. “International Expert Consensus Document on Takotsubo Syndrome (Part I): Clinical Characteristics, Diagnostic Criteria, and Pathophysiology” European heart journal vol. 39,22 (2018): 2032-2046.
  • Templin C, Ghadri JR, Diekmann J, et al. Clinical Features and Outcomes of Takotsubo (Stress) Cardiomyopathy. N Engl J Med. 2015;373(10):929-938. doi:10.1056/NEJMoa1406761

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.