Cybersicherheit für Senioren: Was ist zu beachten?
Wenn Kinder unbeaufsichtigt im Internet surfen, können sie Opfer von Cybermobbing und Grooming werden. Und obwohl es sich um eine der am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen handelt, sind auch ältere Menschen gefährdet, wenn es um Cybersicherheit geht.
Das liegt daran, dass es skrupellose Menschen gibt, die ihre Unerfahrenheit in der digitalen Welt ausnutzen, um sie zu betrügen oder ihre Identitäten zu stehlen. Wenn du also ein Senior bist oder einen gefährdeten Senior kennst, solltest du einige Überlegungen in Bezug auf das Thema Cybersicherheit anstellen.
Tipps zur Cybersicherheit für Senioren
In einem Artikel des National Council on Aging (NCOA) heißt es, dass es viele Online-Betrügereien gibt, die auf Senioren abzielen. Deshalb solltest du beim Surfen im Internet Cybersicherheitsmaßnahmen ergreifen. Welche sind das? Schauen wir sie uns einmal an.
1. Sichere Passwörter erstellen
Die meisten Menschen erstellen Passwörter aus ihrem Geburtsdatum, dem Namen ihres Partners und sogar ihrer Lieblingsband oder ihrem Superhelden. Und ja, das ist leicht zu merken, aber du wirst damit zur leichten Beute für diejenigen, die dein Geld und deine Daten in die Finger bekommen wollen.
Um das zu vermeiden, kannst du dich darüber informieren, wie Passwortmanager funktionieren. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um ein Programm, das die Benutzer und Passwörter für alle Plattformen und Dienste speichert, bei denen die Person ein Konto hat.
Anstatt dir unzählige verschiedener Passwörter merken zu müssen, musst du dir nur ein einziges merken, das sogenannte “Master-Passwort”, mit dem du auf alle anderen zugreifen kannst. Ziemlich nützlich, oder?
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2. Cybersicherheit für Senioren: Hinterlasse deine Passwörter nicht an sichtbaren Stellen
Schreibe dein Passwort nicht auf ein Stück Papier, das du mit einem Magneten an den Kühlschrank klebst, oder auf eine Notiz auf deinem Telefon oder Computer. Wenn du eines dieser Geräte verlierst, es gestohlen oder gehackt wird, haben die Menschen, die diese Informationen gelesen haben, Zugang zu allem.
Wenn du also das Passwort aufschreiben willst, bewahre das Papier in einem Safe oder an einem Ort auf, zu dem nur du und deine Vertrauenspersonen Zugang haben. Bitte außerdem jemanden, dem du vertraust, dir zu zeigen, wie man das Dokument verschlüsselt. Natürlich kannst du auch selbst lernen, wie man das macht. Allerdings solltest du bedenken, dass du dann möglicherweise ein neues Passwort brauchst, um die anderen zu schützen.
3. Klicke nicht auf Links oder lade keine verdächtigen Dokumente herunter
In einer E-Mail, einer Nachricht in einem sozialen Netzwerk oder einer Messaging-Anwendung erhältst du häufig Links, in denen dir Geschenke oder Belohnungen versprochen werden, wenn du darauf klickst oder ein Dokument herunterlädst. Das ist eine der häufigsten Phishing-Techniken, und Senioren gehören zu den ersten Opfern.
Deshalb sollten sich Senioren davor hüten, auf solche Links zu klicken. Um zu erkennen, dass es sich um einen möglichen Betrug oder Identitätsdiebstahl handelt, solltest du Folgendes beachten:
- Wenn der Name des Empfängers falsch geschrieben ist. Ist zum Beispiel der Name des Bankinstituts falsch geschrieben, ist das ein wichtiges Indiz dafür, dass es sich um einen Betrug handelt.
- Wenn die E-Mail als dringend markiert ist, du aufgefordert wirst, Geld zu bezahlen oder dich über eine Unregelmäßigkeit bei deinem Bankkonto informiert.
4. Cybersicherheit für Senioren: Gehe nicht gleich auf wichtige Websites
Bei Banken kommt es häufig vor, dass du nicht auf die “offizielle” Seite gehst, weil Hacker eine gefälschte Landing Page eingerichtet haben. Wenn du also versuchst, dich einzuloggen, kommen sie an deine Daten und bald auch an dein Geld. Das ist nicht nur für Senioren ein Alptraum. Deshalb gibt es einige Tipps zur Cybersicherheit:
- Überprüfe, dass die URL der Seite keine Rechtschreibfehler enthält.
- Überprüfe, ob sie https und nicht http lautet. Beachte jedoch, dass du diesem Zeichen und dem Vorhängeschloss für eine “sichere Verbindung” nicht ganz trauen kannst.
- Vergewissere dich, dass die Website eine “Datenschutzerklärung” und ein Impressum enthält.
5. Benutze ein gutes Antivirenprogramm
Ohne ein Antivirenprogramm besteht die Gefahr, dass deine Geräte von skrupellosen Menschen angegriffen werden. Deshalb ist die Installation eines Antivirenprogramms unverzichtbar.
Diese Programme sind heute sehr gut ausgereift und bieten neben dem Schutz vor Malware (schädlicher Software) auch andere Funktionen wie Passwortmanager und Anti-Phishing-Tools.
6. Halte Programme auf dem neuesten Stand
Ein Programm mit einer älteren Version kann ein Schlupfloch sein, das es Betrügern leichter macht, an Informationen zu gelangen. Deshalb solltest du versuchen, immer die neueste Version aller Programme zu haben.
Und da man das vergessen kann, kann man einstellen, dass die Updates automatisch durchgeführt werden. Bitte eines deiner Familienmitglieder um Hilfe oder lerne, wie du es selbst machen kannst.
Außerdem empfiehlt es sich, dass du dich vor der Installation eines Programms vergewisserst, dass es vertrauenswürdig ist. Denn genau wie verdächtige Links und Dokumente können sie deinen Geräten und persönlichen Daten großen Schaden zufügen.
7. Cybersicherheit für Senioren: Immer abmelden
Eine offene Sitzung auf einem unbekannten Gerät ist eine der häufigsten Möglichkeiten, wichtige Informationen zu verlieren. Stelle sicher, dass du dich immer von den Seiten von Banken und Online-Shops abmeldest.
Das gilt natürlich nicht nur, wenn du unterwegs bist, sondern auch für die Geräte, die du zu Hause hast.
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Was sollten Senioren sonst noch beachten, wenn es um Cybersicherheit geht?
Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen gibt es weitere, die Senioren bei Problemen mit der Cybersicherheit helfen können. Erstens solltest du sehr vorsichtig sein, wenn du Freundschaftsanfragen in sozialen Netzwerken annimmst. Außerdem ist es ratsam, ein privates Profil zu haben und niemandem persönliche Informationen zu geben.
Ein weiterer Fehler, der deine Daten gefährden kann, ist es, Bankgeschäfte zu tätigen, während du mit einem öffentlichen WLAN-Netzwerk verbunden bist. Das gilt auch für Einkäufe oder das bloße Einloggen.
Öffentliche WLAN-Netzwerke sind ein Mittel, das viele Identitätsbetrüger nutzen, um an deine Daten zu gelangen.
Wenn du etwas nicht weißt oder nicht verstehst, kannst du immer um Hilfe bitten, entweder ein Familienmitglied oder eine Person deines Vertrauens. Du musst die Cybersicherheit sehr ernst nehmen. Denn andernfalls könntest du am Ende erhebliche Verluste erleiden.
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- Fan, J. X., & Yu, Z. (2021). Understanding aging and consumer fraud victimization in the Chinese context: A two-stage conceptual approach. Journal of elder abuse & neglect, 33(3), 230–247. https://doi.org/10.1080/08946566.2021.1937428
- How Older Adults Can Improve Their Personal Cyber Security. (Oct 14, 2021). The National Council on Aging (NCOA). Available in https://www.ncoa.org/article/how-older-adults-can-improve-their-personal-cyber-security