COVID-19: Stille Lungenentzündung

Eine stille Lungenentzündung erkennt man in der Regel, wenn die Sauerstoffsättigung im Blut mit einem Pulsoxymeter gemessen oder eine Röntgenaufnahme gemacht wird. 
COVID-19: Stille Lungenentzündung
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 11. November 2022

Wir wissen, dass das neue Coronavirus SARS-CoV-2 in ernsten Fällen eine Lungenentzündung auslösen kann. Doch manche Patienten weisen keine Symptome auf, was als stille Lungenentzündung bezeichnet wird, die meist erst spät erkannt wird. 

Betroffene leiden nicht an Atemnot oder anderen Beschwerden, die auf eine Pneumonie hinweisen könnten, obwohl der Körper an einem Sauerstoffmangel leidet. Eine späte Diagnose kann jedoch zu Komplikationen führen, deshalb ist besondere Vorsicht geboten. 

Das neue Coronavirus stellt für Wissenschaftler und Gesundheitspersonal eine große Herausforderung dar. Wir erfahren jeden Tag Neues, denn derzeit konzentrieren sich viele Forscher auf dieses Thema. Es ist deshalb wichtig, gut darüber informiert zu sein, um uns im Rahmen des Möglichen vor Komplikationen zu schützen. Erfahre heute mehr über die stille Lungenentzündung und ihre Konsequenzen.

stille Lungenentzündung durch Coronavirus
Die Krankheit COVID-19 verläuft in vielen Fällen asymptomatisch und kann auch eine stille Lungenentzündung auslösen.

Was ist eine stille Lungenentzündung?

Eine stille Lungenentzündung ist ein ernstes Problem, das durch das neue Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst werden kann. Viele Menschen spüren keine Symptome wie Atembeschwerden, auch wenn sie an einer Lungenentzündung leiden und die Sauerstoffsättigung im Blut sehr geringe Werte aufweist. 

Normalerweise führen eine geringe Sauerstoffsättigung des Blutes oder andere Symptome, die eine künstliche Beatmung erforderlich machen, zu einem Schockzustand. Das heißt, dass in der Regel Atemnot oder andere Anzeichen auf die Krankheit hinweisen und die Abwehrmechanismen aktiv werden.

Doch bei einer stillen Lungenentzündung ist dies nicht der Fall. In verschiedenen Krankenhäusern in New York und Brasilien haben Ärzte viele Patienten mit einer stillen Lungenentzündung beobachtet, die sich in einem guten Zustand befanden. Erst durch die Messung der Sauerstoffsättigung oder durch eine Röntgenaufnahme des Brustbereichs konnten sie die Lungenentzündung erkennen.

Das Problem ist eine fortschreitende Hypoxie (Sauerstoffmangel), über die sich der Patient gar nicht bewusst ist. Dieser Sauerstoffmangel ist die Ursache für viele plötzliche Todesfälle als Folge einer Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2. 

stille Lungenentzündung durch Röntgenbild erkennen
Anhand einer Röntgenaufnahme kann der Arzt eine Lungenentzündung erkennen.

Wie kann dies erklärt werden?

Wissenschaftler haben für die stille Lungenentzündung noch keine Erklärung gefunden. Manche Ärzte glauben, dass das neue Coronavirus durch die Schädigung der Lungenzellen spezifische Veränderungen auslöst, die bewirken, dass die Lunge noch immer fähig ist, Kohlendioxid auszustoßen, doch keinen Sauerstoff mehr aufnehmen kann.

Die erhöhte Konzentration von Kohlendioxid weist das Gehirn darauf hin, dass Sauerstoff fehlt. Da jedoch Kohlendioxid relativ normal ausgestoßen wird, erhält das Gehirn dieses Signal nicht. 

Eine weitere Hypothese basiert darauf, dass jeder Mensch eine unterschiedliche Toleranz der Sauerstoffwerte im Blut aufweist. Das bedeutet, dass manche Personen nicht wahrnehmen, dass die Sauerstoffsättigung viel zu niedrig ist.

Außerdem gehen manche sogar davon aus, dass ein Zusammenhang mit der Fähigkeit des Virus, eine Thrombose auszulösen, bestehen könnte. Wir müssen auf jeden Fall wissen, dass die Möglichkeit einer stillen Lungenentzündung, die durch COVID-19 ausgelöst wird, besteht. 

Bei jedem kleinsten Verdacht empfiehlt es sich deshalb, die Sauerstoffsättigung im Blut zu messen und gegebenenfalls eine Röntgenaufnahme des Brustbereiches vorzunehmen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn die betroffene Person Kontakt mit einem infizierten Menschen hatte oder wenn es sich um einen Patienten aus einer Risikogruppe handelt.


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