Computer Vision Syndrom: Wie wirken sich Bildschirme auf unsere Augen aus?

Die digitale Augenbelastung wird auch als Computer Vision Syndrom bezeichnet. Durch die übermäßige Nutzen von Bildschirmen entstehen Augen- und Sehprobleme, die mit der Zeit berufliche und alltägliche Aktivitäten erschweren. Erfahre in unserem heutigen Artikel mehr über diese immer häufiger auftretende Problematik. 
Computer Vision Syndrom: Wie wirken sich Bildschirme auf unsere Augen aus?
Leonardo Biolatto

Geprüft und freigegeben von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Geschrieben von Leonardo Biolatto

Letzte Aktualisierung: 06. Januar 2023

Das Computer Vision Syndrom oder die digitale Augenbelastung ist auf den übermäßigen Gebrauch von Bildschirmgeräten zurückzuführen. Handy, Computer, Fernseher oder Tablet, sowie andere Endgeräte können für die Augen ernste Konsequenzen haben. In der nahen Zukunft wird sich diese Liste durch weitere Geräte, wie zum Beispiel der Virtual Reality Brille, erweitern.

Die Ermüdung der Augen erfolgt durch die Überanstrengung, zu der unser Sehorgan gezwungen wird. Insbesondere die Augenmuskeln sind davon betroffen, die dafür zuständig sind, die Fokussierung auf nahe oder ferne Gegenstände einzustellen.

Die lange Nutzung von Bildschirmgeräten zwingt die Augen dazu, sich lange Zeit auf eine sehr kurze Distanz zu konzentrieren. Wenn du deine Augen nicht regelmäßig vom Bildschirm abwendest, um sie auf weiter entfernte Ziele zu richten, führt die Überanstrengung zu Ermüdung und anderen Symptomen.

Bei einer zu großen digitalen Augenbelastung fällt es schwer, Gegenstände richtig zu fokussieren. Das Computer Vision Syndrom hat also zur Folge, dass die Sehkraft auf nahe Distanzen abnimmt. In der Folge gerätst du in einen Teufelskreis, denn die Augenermüdung durch den ständigen Nahsehmodus führt ebenfalls zu anderen Beschwerden wie beispielsweise Augentrockenheit und -juckreiz.

Die digitale Augenbelastung hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Schätzungsweise leiden fast alle daran, die täglich mehr als drei Stunden vor dem Bildschirm verbringen. 

In kurzer Zeit ist die Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen explodiert. Australische Forscher gehen davon aus, dass im Jahr 2020 die globale Zahl der Kurzsichtigen auf rund 2,5 Milliarden anwachsen wird. Bis 2050 sollen es sogar über 4,7 Milliarden sein. Aus der Gutenberg-Gesundheitsstudie von 2012 geht hervor, dass 46 Prozent der 25-Jährigen an Myopie leiden. Insgesamt sind 35 % der Deutschen davon betroffen.

Die Zahl der Menschen, die an dem Computer Vision Syndrom leiden, steigt also ständig an. Dadurch sind auch immer mehr Menschen von Kurzsichtigkeit betroffen.

Computer Vision Syndrom: Symptome

Vier Anzeichen sind besonders charakteristisch für die übermäßige digitale Augenbelastung. Meist kommen alle diese Symptome gleichzeitig vor:

  • Juckreiz in den Augen: Dadurch entsteht die Notwendigkeit, sich die müden Augen zu reiben. Manche haben das Gefühl, Sand zwischen den Augenlidern und Augen zu haben. Andere wiederum empfinden die Beschwerden so, als ob kleine Nadeln von innen zustechen würden. Durch das Jucken reiben sich Betroffene die Augen, was zudem zu Rötungen und Schwellungen führen kann.
  • Palpebralödem: Durch das Reiben oder die digital verursachte Ermüdung der Augen, schwellen die Augenlider an. Zusätzlich zu dem Palpebralödem röten sich die Augen und bilden Tränen. Dieses Krankheisbild unterscheidet sich von einer bakteriellen Bindehautentzündung, da kein Eiter und auch kein Schlafsand (Augensekret) vorhanden ist.
  • Kopfschmerzen: Die schlechte Akkomodation des Auges durch die Ermüdung kann ebenfalls zu Kopfschmerzen führen. Im Allgemeinen treten die Schmerzen im Bereich hinter den Augen auf und beruhigen sich, wenn man den Blick entspannt, sich vom Bildschirm entfernt oder versucht, weiter entfernte Gegenstände zu fokussieren.
  • Verschwommenes Sehen: Durch die gestörte Akkomodation des Auges, das Palpebralödem und tränende Augen verlieren Betroffene an Sehschärfe. Es geht in diesem Fall nicht um Kurzsichtigkeit oder andere Augenkrankheiten, sondern um eine intensiv verschwommene Sicht nach mehreren Stunden vor dem Bildschirm.
Computer Vision Syndrom: Symptome

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Die Wirkung des blauen Lichtes

Bildschirme elektronischer Geräte strahlen blaues Licht aus. Dieses blaue Licht zählt zu den Hauptfaktoren für das Computer Vision Syndrom und die digitale Augenermüdung. Insbesondere die Retina leidet stark an diesem Licht.

Im Spektrum des blauen Lichtes befindet sich auch das blau-violette Licht, das von LED-Bildschirmen ausgestrahlt wird und die Struktur der Augen schädigen kann. Man hat festgestellt, dass die Retina schneller altert, wenn sie diesem Licht ausgesetzt ist. 

Andererseits wird auch blau-türkises Licht ausgestrahlt, doch die Längenwelle dieses Lichtes soll für die Augen weniger schädlich sein und könnte sogar Vorteile haben, um den Wach-Schlaf-Rhythmus zu erhalten.

Um die schädlichen Effekte des blauen Lichtes zu vermeiden, gibt es spezielle Blaulichtfilter für Bildschirme. Am häufigsten werden Gelbfilter verwendet, die nur eine bestimmte Wellenlänge des Lichtes passieren lassen. Insbesondere Gamers, die lange mit Videospielen an Bildschirmen beschäftigt sind, greifen auf diese Filter zurück, vor allem jene, die an langen nächtlichen Wettbewerben teilhaben.

Computer Vision Syndrom: Auswirkungen auf den Schlaf

Computer Vision Syndrom: Vorsorge

Du kannst verschiedene Maßnahmen treffen, um die digitale Übermüdung deiner Augen zu verhindern. Dazu zählen beispielsweise folgende:

  • Mache regelmäßige Pausen: Wenn du längere Zeit am Computer arbeitest, solltest du immer wieder pausieren und dazwischen kurz andere Dinge tun, um deine Augen zu entspannen.
  • Das Umgebungslicht anpassen: Die Augen sollten nicht durch ein zu starkes oder zu schwaches Licht zusätzlich überanstrengt werden. Die richtige und wenn möglich natürliche Beleuchtung ist grundlegend, um die Augen zu schonen.
  • In die Ferne blicken: Wende die 20-20-20-Regel an! Das heißt, dass du nach 20 Minuten am Bildschirm 20 Sekunden ungefähr 20 Fuß (gute 600 cm) in die Ferne blickst. Durch die Veränderung des Fokus kann sich das Auge entspannen.
  • Kalte Augenmassagen: Massiere deine Augen sanft, wenn du die ersten Anzeichen für digitale Ermüdung spürst. Am besten verwendest du dafür ein kaltes Gel, das du im Kühlschrank aufbewahrst.
  • Die Verwendung von Bildschirmgeräten reduzieren: Dies ist die wichtigste Maßnahme, die du dir sehr zu Herzen nehmen solltest! Reduziere unbedingt die Zeit, die du vor dem Bildschirm verbringst. Auch wenn dein Beruf dich dazu zwingt, lange vor dem Computer zu verbringen, kannst du zumindest zu Hause die Bildschirmzeit so gering wie möglich halten.

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