Cervicobrachialgie: das Arm-Schulter-Symptom
Cervicobrachialgie ist der medizinische Fachbegriff für ein Syndrom, das den gesundheitlichen Zustand beschreibt, wenn Schmerzen aus der Halswirbelsäule über die Schultern bis in die Arme ausstrahlen.
Erfahre, was die Ursachen sind, wie du Cervicobrachialgie vorbeugen kannst und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.
Cervicobrachialgie: wenn Arme, Schulter und Nacken schmerzen
Ein langer und komplizierter Name für eine Beschwerde, die recht häufig auftritt: Cervicobrachialgie.
Vereinfacht nennt sich das Krankheitsbild auch Arm-Schulter-Syndrom oder umgekehrt: Schulter-Arm-Syndrom.
Komplizierter wird es mit folgenden Fachbegriffen, die aber alle genau dasselbe bedeuten: Cervicobrachialsyndrom, cervicobrachiale Neuralgie oder auch cervikobrachiales Syndrom.
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Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine Krankheit, sondern um Beschwerden, die Symptom anderer Beschwerden, körperlicher Beeinträchtigungen oder Krankheiten sein können.
Zusammenfassend beschreibt der Begriff Cervicobrachialgie eigentlich nur, dass Hals (cervico) und Arme („brachi…“) Schmerzen („…algie“) bereiten.
Ursachen der Beschwerden
Da es sich bei der Cervicobrachialgie um keine Krankheit, sondern um ein Beschwerdebild handelt, ist es schwer, eine konkrete Ursache dafür zu nennen.
Hinter den Beschwerden können viele Auslöser stecken und auch eine Kombination ist möglich.
Es ist immer vom Einzelfall und den Patienten abhängig, was genau hinter den Schmerzen steckt. Mögliche Verursacher von Cervicobrachialgie können sein:
- Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule
- Abnutzungserscheinungen
- Tumore
- Missbildungen
- Entzündungen
- Unfälle
- Einseitige oder zu hohe Belastung
- Blockierung einzelner Wirbelsegmente
- Osteoporose
- Rheuma
- Psychische Probleme
Aufgrund der Schmerzen sowie der dadurch eingenommenen Schonhaltung kommt es zusätzlich zu verhärteten und verspannten Muskeln, die für weitere Beschwerden und Schmerzen sorgen.
Aber auch die Psyche ist überdies in besonders vielen Fällen der Hauptgrund für die Beschwerden: Menschen, die an Ängsten, depressiven Verstimmungen oder Depressionen leiden, haben ein vielfach höheres Risiko, an chronischen Schmerzen in Rücken oder auch Nacken zu erkranken.
Wirklich beeindruckend: 80% aller Menschen, die an chronischen Rückenschmerzen leiden, leiden überdies auch an Depression oder depressiven Verstimmungen!
Allen gemeinsam ist: Rein medizinisch gesehen ist der Rücken dann kerngesund! Durch Überängstlichkeit, Schonhaltung sowie vorsichtige Bewegungen verschlimmert sich der Zustand immer mehr.
Smartphones als Ursache?
Durch die tägliche Nutzung von Smartphones und Tablets ist eine neue Form der Fehlhaltung entstanden: der sogenannte „Handynacken“.
Er entsteht, wenn Smartphone oder Tablet über längere Zeit am Tag genutzt werden und die Muskulatur wenig Ausgleich durch andere Bewegungen bekommt.
Der Kopf eines Erwachsenen wiegt, je nach Geschlecht und Größe der Person, zwischen 3,2 bis 4,1 Kilo.
Normalerweise wird der Kopf beim Gehen, Stehen oder aufrechten Sitzen von der Wirbelsäule mitgetragen, die Muskulatur stabilisiert ihn nur.
Aufgrund seines sehr hohen Schwerpunktes bedeutet eine nur kleine Neigung des Kopfes eine wesentlich größere Belastung für den Rücken sowie dessen Muskulatur.
Wer seinen Kopf um nur 15 Grad neigt, übt damit eine Zugkraft von etwa 13 Kilo auf Muskulatur und Wirbelsäule aus. Je weiter der Kopf geneigt wird, desto größer die Belastung.
Bei der typischen Haltung, in der man auf sein Smartphone oder Tablet blickt, ist der Kopf ungefähr um 60 Grad geneigt – eine unglaubliche Belastung von rund 30 Kilo!
Damit der Kopf nicht auf die Brust fällt, steuert die Muskulatur gegen und kann dabei überanstrengt werden, verspannen und verhärten.
Was sind die Symptome?
Wie der Name schon sagt, handelt es sich um Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule und der Arme.
Betroffene berichten dann meist von einem Schmerz, der vom Nacken über die Schulter und dann bis in die Arme hinein ausstrahlt.
Je nach Ursache der Cervicobrachialgie können die Schmerzen mehr sowie weniger heftig ausfallen.
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Ist durch einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule ein Nerv eingeklemmt, so ist der auch in Ruhe auftretende Schmerz wesentlich heller und stechender, als wenn Abnutzungserscheinungen die Ursache sind.
Dann nämlich tritt der Schmerz vorrangig bei Belastung, also Bewegung des Kopfes oder Belastung der Halswirbelsäule auf.
Der Schmerz kann sich, insbesondere wenn Rheuma, Osteoporose oder Missbildungen zugrunde liegen, zu chronischen Schmerzen entwickeln.
Handelt es sich um eingeklemmte Nerven, verschobene oder blockierte Wirbelkörper oder Wirbelsegmente, lokale Entzündungen oder Folgen eines Unfalls, so sind die Aussichten gut, nach entsprechender Therapie dann wieder beschwerdefrei zu sein.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Es ist schwer, konkrete Therapieempfehlungen zu geben, da die Ursachen für Cervicobrachialgie sehr vielseitig sind. Grundsätzlich können dann, mindestens unterstützend, folgende Maßnahmen helfen:
- Wärme
- Massage
- Bewegung
- Physiotherapie
- Chirotherapie
- Entspannung
- Akupunktur
Verlange keinesfalls eine Schaumstoffbandage, die um den Hals getragen wird und dann den Kopf stabilisiert.
Diese lindert zwar durch die eingeschränkte Beweglichkeit zunächst die Schmerzen, kann aber langfristig das Problem nur verschlimmern, da durch die Bandage die stabilisierende Muskulatur abgebaut wird!
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