Big MAC: für die Mikrobiota verfügbare Kohlenhydrate

Die Big MAC Diät hat nichts mit Hamburgern zu tun, sondern mit jenen Kohlenhydraten, die für die Mikrobiota wichtig sind. Die Abkürzung Big MAC kommt aus dem Englischen "Microbiota Accessible Carbohydrates".
Big MAC: für die Mikrobiota verfügbare Kohlenhydrate
Daniel Baldó Vela

Geschrieben und geprüft von dem Krankenpfleger Daniel Baldó Vela.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Die Big MAC Diät hat nichts mit Hamburgern zu tun, sondern mit jenen Kohlenhydraten, die für die Mikrobiota wichtig sind. Die Abkürzung Big MAC kommt aus dem Englischen “Microbiota Accessible Carbohydrates”. Aus verschiedenen Untersuchungen geht hervor, dass gewisse Kohlenhydrate eine größere mikrobielle Vielfalt begünstigen und auch den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern.

Big MAC: Was ist das?

Die für die Mikrobiota verfügbaren Big MAC oder Kohlenhydrate sind unverdauliche Polysaccharide, von denen sich die Mikrobiota ernährt. Die meisten von ihnen sind als lösliche Ballaststoffe bekannt, die weitgehend unverdaulich sind. Sie gelangen in den Dickdarm, wo sie durch die Mikrobiota fermentiert werden.

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Leider ist nicht jeder Ballaststoff fermentierbar, das heißt, nicht alle sind für die Mikrobiota zugänglich. Die Eigenschaft der Fermentierbarkeit haben nur die löslichen Ballaststoffe, die in der Lage sind, Wasser zu speichern, zu quellen und viskose Gele im Darm zu bilden.

Lösliche Ballaststoffe sind fermentierbar und können Gele bilden, die fähig sind, die Aufnahme von Fetten und Zucker zu verlangsamen.

Big MAC müssen fermentierbar sein
Obst und Gemüse bilden die wichtigste Nahrungsquellen für lösliche Ballaststoffe.

Im Gegensatz dazu können unlösliche Ballaststoffe nicht oder nur sehr langsam fermentiert werden. Trotzdem sind auch diese Ballaststoffe aus anderen Gründen nützlich. Sie reinigen den Darm, indem sie Reststoffe von den Wänden entfernen.

Unlösliche Ballaststoffe sind zwar nicht fermentierbar, doch sie erhöhen das Stuhlvolumen und beschleunigen die Darmentleerung. 

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Big MAC: fermentierbare Kohlenhydrate

Die Big MAC müssen deshalb fermentierbar sein, da sie so eine gesunde Mikrobiota fördern. Ansonsten können nützliche Mikroorganismen nicht überleben und sich vermehren, was die Entwicklung von Krankheitserregern begünstigt. Die Fermentation ist ein wesentlicher Prozess, um Substanzen wie kurzkettige Fettsäuren herzustellen, die nützliche ernährungsphysiologische, trophische, metabolische, immunologische und entzündungshemmende Wirkungen haben.

Welche Vorteile haben Kohlenhydrate, die für die Mikrobiota nutzbar sind?

Die Vorteile der Big MAC sind zahlreich:

  • Sie fördern einen gesunden Darm mit einer guten Darmflora.
  • Entzündungshemmende Wirkung. Die Mikrobiota ist in der Lage, Substanzen mit hoher entzündungshemmender Wirkung zu produzieren, wobei Buttersäure von besonderer Bedeutung ist. Es sei daran erinnert, dass die chronische Zellentzündung der erste Schritt von Krankheiten wie Alzheimer, Krebs, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vorzeitiges Altern und Fettleibigkeit ist.
  • Trophische Effekte. Die Fermentation der Big MAC ist wesentlich, damit uns die Mikrobiota mit Nährstoffen wie kurzkettigen Fettsäuren und Vitaminen (K, B12, Biotin und Folsäure) versorgen kann.
  • Immunmodulatorische Eigenschaften. Eine gesunde Mikrobiota ist in der Lage, die Immunantwort des Darms zu stimulieren. Sie verbessert die natürlichen Abwekrkräfte durch IgA-Antikörper, Makrophagen, natürliche Killerzellen, T-Zellen, Interferone und Interleukine. Außerdem werden dadurch auch Substanzen mit antimikrobieller Wirkung synthetisiert.
  • Neuropsychiatrische Eigenschaften. Eine gesunde Darmflora und ein kaum durchlässiger Darm sind der Schlüssel zu einer guten mentalen Gesundheit.
Die Mikrobiota wiederherstellen
Eine vielfältige und gesunde Mikrobiota ist die Grundlage für einen angemessenen Gesundheitszustand.

Welche Lebensmittel sind reich an Big MAC?

Big MAC umfassen resistente Stärke, Beta-Glucane, Fructooligosaccharide und Inulin, Schleimstoffe und Pektin. Nachfolgend erfährst du, in welchen Lebensmitteln sie enthalten sind:

  • Resistente Stärke. Sie kommt hauptsächlich in Reis, Kartoffeln und Hafer vor, die gekocht und gekühlt wurden. Man findet sie auch sehr häufig in Süßkartoffeln, Kastanien, Erbsen, Linsen, männlichen Kochbananen, unreifen Kochbananen, Buchweizen und Yuka.
  • Beta-Glucane. Sie sind in Algen, Hafer und Pilzen enthalten und zeichnen sich neben ihrer Wirkung auf die Mikrobiota durch ihre unglaubliche Fähigkeit zur Stärkung des Immunsystems aus.
  • Fructooligosaccharide und Inulin. Folgende Nahrungsmittel sind am reichhaltigsten an dieser Art von Ballaststoffen: Knoblauch, Zwiebel, Spargel und Kochbananen.
  • Schleimstoffe. Sie kommen hauptsächlich in Agar-Agar, Indischen Flohsamen (Plantago ovata) und Chiasamen, Tomaten und Leinsamen vor.
  • Pektin. Die pektinreichsten Lebensmittel sind: Heidelbeeren, Johannisbeeren, Zitronen, Mandarinen, Äpfel, Quitten, Orangen und Trauben.

Cellulose, Hemicellulose, Lignin oder Kleie, die alle in Vollkorn enthalten sind, sind unlösliche Ballaststoffe und gehören daher nicht zur Big MAC-Gruppe.

Um eine gesunde Mikrobiota zu erhalten und die Gesundheit zu fördern, ist es wichtig, die Darmflora richtig zu nähren. Die Big MAC sind Spezialisten auf diesem Gebiet.

Die Big MAC können die Zusammensetzung und Funktion der Mikrobiota modifizieren und so die Gesundheit des Wirts positiv beeinflussen.


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  • Henrion M., Francey C., Le K., Lamothe L., Cereal b glucans: the impact of processing and how it affects physiological responses. Nutrients, 2019.

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