Vorteile von Vollkornmehl gegenüber Weißmehl

Dass Vollkornmehl gesünder als Weißmehl ist, weiß jeder. Doch warum ist das so – und was ist eigentlich Weißmehl?
Vorteile von Vollkornmehl gegenüber Weißmehl

Geschrieben von Raquel Lemos Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Vollkornmehl als das eigentlich „ursprüngliche“ Mehl ist das, was für den Körper besonders gesund ist. Weißmehle entstanden erst später und sind Zeugnis von einer „Verfeinerung“ der Lebensmittel, die mit „Verbessern“ nichts zu tun hat, sondern mit „Verschlechtern“.

Was ist Vollkornmehl und was Weißmehl?

Was Vollkornmehl ist, ist ganz einfach zu klären, denn es steckt schon im Namen: ein Mehl, welches aus dem vollen Korn gemahlen wird. Ein Mehl, das den vollen Bestand aller Inhaltstoffe des verarbeiteten Korns aufweist.

Nur Grannen und Spelzen der Körner werden vor dem Mahlen entfernt. Sonst nichts. Vollkornmehl ist das ursprüngliche Mehl.

Weißmehl ist eine moderne Bezeichnung für „Auszugsmehl“, welches diese Mehlsorte besser beschreibt: sie enthält nur einen Auszug, einen Teil der Inhaltstoffe des Getreides, da zum Mahlen nur der innere Kern des Korns verwendet wird.

Es ist dabei egal, um welche Getreidesorte es sich handelt. Fälschlicherweise wird das nur auf Weizen bezogen, aber „Auszugsmehl“ kann aus jeder Getreidesorte, z.B. Roggen oder Dinkel hergestellt werden.

Ist Weißmehl / Auszugsmehl immer weiß?

Da Weißmehl und Auszugsmehl synonym verwendet werden können, wird meist angenommen, dass nur weißes Mehl, also Weizenmehl, ungesund ist. In der fälschlichen Annahme, gesündere Backwaren zu kaufen, werden dann beispielsweise Roggenbrot oder Dinkelbrötchen dem Weißbrot vorgezogen.

Doch auch Dinkel, Roggen, Hafer, Kamut und andere Getreidesorten können zu Auszugsmehl verarbeitet werden. Die Farbe des Mehls und des fertigen Gebäcks ist dann zwar nicht weiß, der Gesundheitswert ist jedoch ähnlich zu weißem Weizenmehl.

Die graue Farbe von Roggenbrot oder die bräunliche Farbe von Dinkelbackwaren suggerieren nur, dass es gesünder sei. Doch gesund ist tatsächlich nur Vollkornmehl!

Lecker und trotzdem gesund

Kürbiskuchen mit Vollkornmehl

Gesundheitsvorteile von Vollkornmehl

Nahrungsmittel aus Vollkornmehl mögen zunächst etwas „gewöhnungsbedürftig“ schmecken, doch folgende Gesundheitsvorteile sollten dich schnell überzeugen, in Zukunft von allem, was nicht Vollkorn ist, Abstand zu nehmen, denn Vollkornmehl

  • dnthält wertvolle Ballaststoffe,
  • beugt Verstopfung vor,
  • reguliert die Verdauung,
  • senkt Blutfettwerte,
  • fördert eine gesunde Darmflora,
  • enthält viele Vitamine und Mineralien,
  • mildert Diabetes ab,
  • geugt Dickdarmkrebs vor,
  • reduziert das Herzinfarktrisiko,
  • beugt Heißhungerattacken vor,
  • hält lange satt und
  • reguliert sanft den Blutzuckerspiegel.

Im Grunde könnte man diese Liste immer weiter vertiefen und schier endlos verlängern, aber alleine diese kurze Liste sollte dich überzeugen, Schritt für Schritt mehr Vollkorn zu essen.

Bitte nicht „von heute auf morgen“, da sich deine Verdauung erst umstellen und langsam daran gewöhnen muss, aber dein Ziel sollte sein, kein Weißmehl mehr zu verzehren.

Was sind Vollkornprodukte?

Vollkornprodukte werden meist nur reduziert auf Vollkornbrot, doch wenn du in Zukunft auf Weißmehl verzichten möchtest, musst du auf noch mehr als die Brotsorte achten. Grundsätzlich sind folgende Lebensmittel Vollkornprodukte:

  • Haferflocken und andere Getreideflocken
  • Müsli auf Basis von Getreideflocken
  • Vollkornnudeln
  • Knäckebrot
  • „Pumpernickel“
  • Getreidegrütze
  • Porridge

Es gibt auch Cornflakes aus vollem Maiskorn und nicht aus Maisbrei! Halte deine Augen auf, und du wirst sehen, dass es gar nicht so schwer ist, auf Weißmehl zu verzichten.

Besonders viele Produkte aus dem vollen Korn findest du in Reformhäusern, Naturkostläden oder Biosupermärkten, wobei „bio“ und „Vollkorn“ nicht immer „gesund“ ist!

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Wann „Vollkorn“ ungesund ist

Weil jeder weiß, dass Produkte aus vollem Korn wesentlich gesünder sind als Weißmehlprodukte, wird gerne „geschönt“ und der Käufer getäuscht.

Ein mit Zuckerkulör dunkler gefärbtes Brötchen mit Körnerdekoration ist genauso ungesund wie das Auszugsmehl, aus dem es gemacht wird und hat mit gesundem Vollkornmehl nichts zu tun.

Auch ein Müsli, welches zwar aus Getreideflocken hergestellt wird, aber viel Zucker und Fettzusatz enthält, ist nicht gesund, nur weil es Vollkorn enthält. Knuspermüslis sind ein gutes Beispiel dafür, wie aus an sich gesunden Getreideflocken mit Zucker und Fett eine Süßigkeit entsteht, die zwar gesund aussieht, aber nicht gesund ist.

Ebenso eine aus Vollkornmehl gebackene Torte, ein Vollkornkuchen oder Vollkornkekse sind nicht gesund, denn sie enthalten sehr viel Zucker und Fett, sodass der Gesundheitsvorteil nicht wirklich gegeben ist. Nimm grundsätzlich Abstand von solchen Produkten, egal ob sie Vollkorn enthalten oder nicht.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.