Bandwurm: Symptome, Ursachen und Behandlung
Sehr häufig kommt es dazu, dass sich ein Bandwurm im Darm ansiedelt, nachdem man rohes oder nur wenig gekochtes Rind- oder Schweinefleisch verzehrt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) informiert darüber, dass die Taeniasis, wie der Befall durch Bandwürmer medizinisch bezeichnet wird, zu unangenehmen Verdauungsproblemen und in schweren Fällen auch zu neurologischen Komplikationen führen kann.
Wie kommt es zu einer Infektion? Welche Arten von Bandwürmern können Menschen infizieren? Wir beantworten heute diese und andere Fragen rund um diesen sehr häufigen Parasiten. Lies weiter!
Der Bandwurm und was du über ihn wissen solltest
Wir sprechen heute über eine Gattung von Bandwürmern aus der Familie der Taeniidae. Es handelt sich um lange, platte Würmer, die auch als Cestoden bezeichnet werden und zum Stamm der Plattwürmer (Plathelminthes) gehören. Sie leben als Endoparasiten in einem Wirt, jedoch im Unterschied zu Viren außerhalb der Zellen.
Der Lebenszyklus von Bandwürmern ist komplex. Diese Parasiten können außerdem je nach ihrem Entwicklungsstadium verschiedene, zum Teil ernste Krankheiten auslösen:
- Erwachsene Bandwürmer führen zu einer Taeniasis, wenn sie sich definitiv im Darm ihres Wirtes einnisten.
- Die Larven und jungen Bandwürmer hingegen verursachen eine Zystizerkose, eine ernstere Krankheit, zu der es kommt, wenn sich die Bandwürmer auf verschiedene Organe und Gewebe ausbreiten.
Ein erwachsener Bandwurm hat eine platte und segmentierte Form und passt sich an die Anatomie seines Endwirts an. Am Kopf besitzt er Saugnäpfe und Haken, um sich an der Darmwand festzuhalten und sich von der Nahrung, die der Wirt aufnimmt, ernähren zu können.
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Ein komplexer Zyklus
Die Centers for Desease Control and Prevention (CDC) klassifizieren drei Unterarten von Bandwürmern, die Menschen befallen:
- Rinderbandwurm: Taenia saginata
- Schweinebandwurm: Taenia solium
- Asiatischer Bandwurm: Taenia asiatica
Im Unterschied zu vielen anderen Parasiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können, ist der Mensch der einzige Endwirt des Bandwurms. Um seinen komplexen biologischen Zyklus zu vereinfachen, können wir kurz drei unterschiedliche Phase zusammenfassen:
- Über den Stuhl einer infizierten Person gelangen die Eier in den Boden, wo sie monatelang verweilen können.
- Schweine und Kühe fressen die Eier zufällig und mit der Zeit bilden sich Larven, die sich im Gewebe dieser Tiere entwickeln und zu einer Zystizerkose führen.
- Wenn dann ein Mensch infiziertes Fleisch mit jungen Bandwürmern isst, siedeln sich diese im Darmtrakt an, vermehren sich und schließen den beschriebenen Zyklus.
Bandwurm: Symptome einer Infektion
In den meisten Fällen verläuft die Infektion mit Bandwürmern asymptomatisch. Es kann allerdings auch zu Veränderungen im Magen-Darm-Trakt und zu anderen Komplikationen kommen. Die klinischen Manifestationen umfassen folgende Beschwerden:
- Bauchschmerzen und Appetitverlust
- Allmählicher Gewichtsverlust ohne offensichtliche Erklärung
- Allgemeine Magenbeschwerden
Diese Symptome entstehen normalerweise, wenn der Parasit bereits erwachsen ist. Wenn keine Stuhlkultur angelegt wird, in der die Eier des erwachsenen Bandwurmes beobachtet werden können, kann ein Patient jahrelang an Bandwürmern leiden, ohne sich darüber bewusst zu sein.
Zu einer Zystizerkose kommt es ausschließlich durch den Bandwurm Taenia solium. In diesem Fall infiziert sich der Mensch nicht durch den Konsum von Fleisch mit Larven, sondern auf direkte Weise durch die Eier. Der Parasit verwendet also keinen Zwischenwirt, um die Larven zu entwickeln und verursacht eine Zystizerkose im Menschen, indem sich die Larven in den Körpergeweben ausbreiten. Allerdings ist dies nicht der normale Lebenszyklus eines Bandwurms.
Das Krankheitsbild entwickelt sich in diesem Fall unterschiedlich und hängt davon ab, welche Körpergewebe infiziert sind. Wenn die Larven ins Gehirn gelangen, verursachen sie neurologische Symptome, die entscheidend sind, um die Krankheit zu erkennen. Folgende Symptome sind charakteristisch:
- Konstante und intensive Kopfschmerzen
- Epileptische Anfälle
- Orientierungslosigkeit
- Gedächtnisverlust
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Prävention und Behandlung
Die Taeniasis und die Zystizerkose können mit antiparasitären Medikamenten behandelt werden. Die Prognose ist bei einer Taeniasis sehr gut. Bei einer Zystizerkose kann allerdings in manchen Fällen ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Wenn keine Behandlung stattfindet, kann diese Krankheit auch in relativ kurzer Zeit tödlich verlaufen.
Die beste Prävention ist eine gute Hygiene und die Kontrolle von Lebensmitteln. In entwickelten Ländern kommt es deshalb selten zu einer Infektion durch Bandwürmer. Die Lebensmittel werden strikten Kontrollen unterzogen, um den Verkauf von infiziertem Fleisch zu verhindern.
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- CDC, C. para el control y la prevención de enfermedades. (2013). Teniasis, definición. Retrieved from https://www.cdc.gov/parasites/taeniasis/es/enfermedad.html
- Taenia, wikipedia. Recogido a 10 de junio en https://es.wikipedia.org/wiki/Taenia#Fase_adulta
- World Health Organization. (2017). OMS | Teniasis y cisticercosis.