Atemweggesundheit in Zeiten des Coronavirus

Die Pflege der Atemwege ist in Zeiten des Coronavirus besonders wichtig, um einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 vorzubeugen und das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zu reduzieren. 
Atemweggesundheit in Zeiten des Coronavirus
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 14. November 2022

Wir wissen, dass das neue Virus SARS-CoV-2 insbesondere die Lungen angreift. Doch es stehen uns verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um die Infektionsgefahr zu reduzieren. Die Atemweggesundheit ist in Zeiten des Coronavirus besonders wichtig, deshalb sollte sie entsprechend durch präventive Maßnahmen gepflegt werden. 

Bekanntlich erfolgt die Übertragung dieses neuen Virus über Tröpfchen, die von einer infizierten Person beim Sprechen, Niesen oder Husten in der Luft verbreitet werden und sich einen anderen Wirt suchen oder auf bestimmten Oberflächen haften bleiben, die ebenfalls zu einer Infektion führen können.

Sobald SARS-CoV-2 in die Atemwege gelangt, dringt der Krankheitserreger zum Teil bis zu den Lungenbläschen, wo er besonders schädlich ist. Er verursacht eine Entzündung und führt zu den allgemein bekannten Symptomen: Fieber, Husten, Müdigkeit und Atemnot.

Die Gesundheit der Atemwege ist in Zeiten des Coronavirus eine wesentliche Vorsorgemaßnahmen, um das Infektionsrisiko zu reduzieren und bei einer Erkrankung einen ernsten Krankheitsverlauf zu verhindern. Bei schweren Symptomen ist die Einlieferung ins Krankenhaus erforderlich, um fachärztlich behandelt zu werden. Wenn die Lungen ihre Funktion nicht mehr ausüben können, muss der Patient an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden.

Zu den Risikogruppen, die besonders empfindlich für eine Infektion oder eine ernste Erkrankung sind, zählen Patienten mit chronischen Atemwegskrankheiten, wie Asthma oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Auch Raucher sind stärker gefährdet, da ihre Lungen meist geschwächt sind.

Atemweggesundheit von Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung in Zeiten des Coronavirus

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder kurz COPD äußert sich durch verschiedene Pathologien, wie Asthma, chronische Bronchitis, Emphysem und Atelektase. All diese Leiden haben die dauerhafte Schädigung und Verengung der Atemwege zur Folge. 

Patienten mit COPD erhalten normalerweise Arzneimittel, um die Atemwege zu erweitern. Diese Medikamente sind zum Teil täglich notwendig, zum Teil jedoch auch nur bei akuten Krisen. Schwer kranke Patienten benötigen eine Behandlung mit Sauerstoff, manche den ganzen Tag lang, andere nur in der Nacht. 

Diese Patienten sind logischerweise besonders gefährdet und müssen sich deshalb entsprechend vor COVID-19 schützen. Eine SARS-CoV-2-Infektion können für Betroffene schwerwiegend verlaufen und einen Krankenhausaufenthalt erfordern.

Die Atemweggesundheit von Patienten mit COPD ist in Zeiten des Coronavirus besonders wichtig. Denn wenn SARS-CoV-2 bis in die Lungen vordringt, kann das Krankheitsbild sehr ernst sein. 

Betroffene haben also große Nachteile und die Behandlung im Krankenhaus ist schwieriger, da die Atemwege bereits verengt sind und sie deshalb weniger Sauerstoff aufnehmen können.

Deshalb müssen sie die präventiven Maßnahmen strikt einhalten und die ärztlich verschriebenen Medikamente genau nach Anweisung einnehmen. Auf keinen Fall dürfen sie vergessen, soziale Distanz einzuhalten. 

Bei typischen Symptomen, die auf COVID-19 hinweisen, sollten sie sich sofort mit ihrem Arzt telefonisch in Verbindung setzen. Dabei ist es wichtig, das dafür vorgesehene Protokoll einzuhalten. Auf keinen Fall sollten sie direkt in ein Gesundheitszentrum oder Krankenhaus gehen.

Atemwegsgesundheit in Zeiten des Coronavirus
Patienten mit COPD erhalten meist Arzneimittel, um ihre Atemwege zu erweitern. Sie zählen zur Risikogruppe und müssen Vorsichtsmaßnahmen deshalb besonders strikt umsetzen, um eine Erkrankung an COVID-19 zu verhindern.

Atemweggesundheit in Zeiten des Coronavirus: Tabak ist gefährlich!

Wir wissen alle, dass Tabak sich sehr negativ auf die Gesundheit auswirkt und besonders die Atemwege belastet. Rauchen beeinträchtigt den Reinigungsmechanismus der Schleimhäute im Atemsystem und somit auch das natürliche Abwehrsystem.

Anhand der Erfahrung mit dem Grippevirus H1N1 konnten Wissenschaftler die Auswirkungen von Tabak an Patienten untersuchen. Dabei konnten sie feststellen, dass ein sehr enger Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und Gripperisiko besteht.

Wir können also davon ausgehen, dass dies auch bei COVID-19 so ist. Raucher sollten also diese Gelegenheit nutzen, um mit dem Laster Schluss zu machen. Auch wenn die Ausgangsbeschränkungen stressig sein können und viele zum Rauchen anregen, ist es gerade jetzt sehr wichtig, damit aufzuhören, um sich zu schützen.

Atemweggesundheit in Zeiten des Coronavirus: Tabak ist gefährlich!
Tabak ist toxisch und macht Raucher gegenüber dem neuen Coronavirus empfindlicher.

Andere Atemwegserkrankungen, die nicht durch SARS-CoV-2 verursacht werden

In diesen Augenblicken scheint zwar COVID-19 die einzige existierende Krankheit zu sein, doch wir dürfen nicht vergessen, dass es auch andere Krankheiten gibt, auch Atemwegserkrankungen die eine entsprechende Pflege erfordern. Viele Menschen leiden an Erkältungen, Sinusitis, akuter Bronchitis und Allergien. 

Falls du Zweifel hast und die Symptome nicht differenzieren kannst, solltest du dich auf jeden Fall ärztlich untersuchen lassen. Verzichte unbedingt auf die Selbstmedikation. Du solltest nie Medikamente ohne ärztlichen Rat einnehmen, die du gerade zu Hause hast oder von einer anderen Behandlung übrig waren.

Sobald die Vorsorgemaßnahmen wieder allmählich gelockert werden, solltest du sehr vorsichtig sein und immer auf gute Hygiene achten: die Hände gründlich mit Wasser und Seife reinigen, beim Husten oder Niesen ein Papiertaschentuch oder die Armbeuge verwenden, soziale Distanz halten usw.

Atemweggesundheit in Zeiten des Coronavirus: Pass gut auf!

Die Pflege der Atemweggesundheit ist während der Corona-Pandemie besonders wichtig. Nicht nur die gefährdeten Patienten selbst, sonden wir alle können einen Beitrag leisten, um verletzliche Menschen zu schützen und eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 zu verhindern. 


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